Willkommen in Forks

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So, meine Lieben. Jetzt geht es richtig los und das erste Kapitel wartet schon sehnsüchtig darauf, endlich gelesen zu werden. Ich wünsche euch ganz viel Spaß dabei und bin gespannt auf eure Meinungen. Tja, da bleibt mir wohl nur noch zu sagen: Herzlich Willkommen in Forks, liebe Leserschaft ;)

Liebe Grüße,
eure Hela

                                                                                               ~~~

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                                                                             Willkommen in Forks

Der Wagen rauschte die Straße entlang, als ich in naher Ferne endlich das Ortsschild erspähen konnte und sich daraufhin ein Gefühl der Vorfreude in mir ausbreitete. Ich wollte von vorne anfangen und mein altes Leben hinter mir lassen-oder zumindest eine lange Auszeit nehmen. Dass es endlich so weit war, ließ mein Herz kleine Freudensprünge machen und ich war zuversichtlich, dass sich der Neuanfang auszahlen würde.
Ganz anderer Meinung war da Alex, mein Zwillingsbruder, den ich regelrecht dazu hatte überreden müssen, umzuziehen und somit mehr als nur einen Tapetenwechsel zu wagen. Er hielt noch zu sehr an unserem bisherigen Leben fest, welches uns mehr Kämpfe und Aufregung beschert hatte, als gesund für uns war. Aber was wollte man von einem Job als Vampirjäger auch schon erwarten?
Man hatte uns trainiert, seit wir 10 Jahre alt gewesen waren und kurz nachdem wir unsere Eltern verloren hatten. Nie hätte ich mir erträumen lassen, dass diese ganze Welt fernab von Menschen existierte und manchmal wusste ich wirklich nicht, ob ich mein Wissen diesbezüglich verfluchen oder mich glücklich schätzen sollte. In manchen Situationen war Unwissenheit nämlich in der Tat ein Segen und ich fragte mich wohl viel zu oft, wie das Leben von Alex und mir wohl aussehen würde, wenn wir nicht von Henry gefunden worden wären und wir uns nicht dem Orden der Jäger angeschlossen hätten.
Vielleicht war ich deshalb auch so begeistert gewesen, als unsere Tante Elysia mir angeboten hatte, dass Alex und ich für eine Weile zu ihr ziehen könnten und nachdem ich große Überredungskünste angewandt hatte, konnte ich meinen Bruder auch dazu bewegen, es zumindest zu versuchen, eine Zeit lang als normale Menschen zu leben. Ich nannte es einen Neuanfang, Alex ein gewagtes Experiment. Obgleich beiden von uns wohl klar war, dass wir niemals ein ganz normales Leben führen würden.
Mein Blick wanderte nach links, wo mein Bruder hinter dem Steuer saß und seinen Blick starr nach vorne gerichtet hatte. Seine grünen Augen fixierten ausdruckslos die Straße, während die Hände das Lenkrad fest umschlossen hatten. Alex hatte die gleichen dunklen Haare wie ich, nur besaß ich im Gegensatz zu ihm blaue Augen und obwohl wir Zwillinge waren, könnten wir nicht unterschiedlicher sein. Zumindest, was den Charakter anging. Vermutlich fiel es Alex deshalb auch so schwer, unserem Neuanfang eine Chance zu geben.
Die neue Heimat von Alex und mir war eine Kleinstadt namens Forks im Bundesstaat Washington mit 3120 Einwohnern. Die Sonne bekam man hier nur äußerst selten zu sehen, aber das machte mir nichts aus und der Ort war allein schon wegen seiner Abgelegenheit in meinen Augen die beste Chance, dem aufregenden Szenario der vergangenen Jahre entfliehen zu können. Und den ersten Eindruck, den ich durch die Fensterscheibe des Autos bekam, empfand ich als äußerst positiv, obgleich ich das seltsame Gefühl hatte, dass mich mit diesem Ort irgendwas verband. Nur konnte ich nicht einordnen was.
,,Liebe Einwanderer, herzlich Willkommen in Forks! Dem Paradies der Abgelegenheit, wo Sie im Exil landen und auf ewig verrotten werden. Aber selbst schuld, Sie haben es ja nicht anders gewollt. Verzichten Sie ausgiebig auf Sonnencreme und halten Sie jederzeit Ihre Regenschirme bereit, denn die Wetteraussichten bleiben weitestgehend bewölkt und nass.", durchbrach Alex auf einmal das Schweigen und schaute ziemlich missmutig hinterm Steuer drein, während er den Anweisungen des Navis folgte.
,,Entspann dich, Alex. Es ist ja nicht so, dass die Sonne hier niemals scheint. Es ist eben nur..."
,,Eine Seltenheit. Ungefähr so historisch, wie die Wahl zum Präsidenten der Vereinigten Staaten. Schon klar.", brummte er und ich seufzte ergeben.
,,Jetzt komm schon. Mach bitte kein Drama draus. Du hast mir versprochen, dass wir den Neuanfang wagen und eine kleine Auszeit wird uns beiden mal ganz gut tun. Denn ich glaube nicht, dass unsere Eltern gewollt hätten, dass wir jeden Tag den Tod vor Augen haben und uns in den Kampf gegen unsterbliche Vampire werfen."
,,Sie hätten aber auch sicher nicht von Vampiren ermordet werden wollen. Das ändert die Lage doch ziemlich schwerwiegend, findest du nicht, Alena?"

Sunmoon -Jagd im MorgengrauenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt