Hallo, meine Lieben :) Das Wochenende steht vor der Tür und somit geht es wieder weiter, aber schon heute, da ich morgen unterwegs bin. Die große Offenbarung brachte im letzten Kapitel ja einen ziemlich großen Knall mit sich und auch heute wird es aufregend. Ich wünsche euch viel Spaß beim Weiterlesen und wenn es soweit ist ein schönes Wochenende :)
Liebe Grüße,
eure Hela~~~
18
Der Vampir und die Jägerin
Im rasanten Tempo erreichte ich schließlich das Haus von Elysia, wo ich aus dem Auto sprang, die Stufen der Veranda hochhetzte und den Schlüssel mit zittrigen Fingern aus meiner Tasche kramte. Prüfend warf ich einen hektischen Blick über die Schulter um sicherzugehen, dass ich nicht verfolgt wurde und schaffte es dann endlich die Tür aufzuschließen. Schnell schlüpfte ich durch den Spalt und schloss die Tür hinter mir, als Elysia, die auf dem Sofa saß, verdutzt zu mir sah und irritiert die Stirn runzelte, angesichts meines aufgebrachten Gesichtsausdrucks.
,,Alena! Großer Gott. Was ist denn mit dir passiert? Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen."
Sie war eindeutig besorgt, doch konnte ich ihr unmöglich die Wahrheit sagen. Wie auch? Hey, Elysia. Ich habe gerade herausgefunden, dass Carlisle Cullen ein Vampir ist, nachdem wir uns geküsst haben? Das wären wohl zu viele Informationen auf einmal und sie würde mir vermutlich nicht glauben. Deshalb sagte ich gar nichts und hetzte stattdessen die Treppen nach oben, was Elysia nur noch mehr irritierte.
,,Alena!"
Ich ignorierte ihren Ausruf und stürzte zu meinem Zimmer, welches mir augenblicklich der beste Zufluchtsort zu sein schien. Schnell öffnete ich die Tür und mit einem letzten Blick der Versicherung, dass meine Tante mir nicht folgte, betrat ich es. Ich schlug meine Zimmertür zu, lehnte mich mit dem Rücken gegen sie und schloss die Augen, als unzählige Emotionen auf mich einstürzten und vermutlich wäre ich unter dem Ballast zusammengebrochen, würde ich nicht so enorm unter Schock stehen.
Carlisle war ein Vampir. Ein unsterblicher blutsaugender Vampir. Und obwohl es so viele Anzeichen dafür gegeben hatte, hatte ich sie alle nicht gesehen. Oder hatte ich es doch und nur verdrängt, weil ich es schlichtweg nicht wahrhaben wollte?
Ein Windhauch riss mich aus meinen Gedanken und als ich meine Augen aufschlug, fuhr mir der nächste Schreck in die Glieder. Carlisle, der sich Zutritt durch mein offenes Fenster verschafft hatte, stand nun mitten in meinem Zimmer und hob abwehrend seine blassen Hände.
,,Alena, bitte lass es mich erklären.", setzte er an, doch ich fand endlich meine Stimme wieder und fauchte ihn aufgebracht an.
,,Raus hier! Verschwinde und zwar sofort!"
Mein ganzer Körper bebte vor Zorn, doch mein Herz schlug nicht nur wegen der Aufregung so schnell. Nein, es reagierte nach wie vor so stark auf die bloße Anwesenheit von Carlisle, wofür ich es geradezu verfluchte. Er war ein Vampir, verdammt nochmal. Ich durfte nicht so für ihn empfinden und musste meine Gefühle um jeden Preis wieder loswerden.
Carlisle ließ sich jedoch nicht so einfach vertreiben, denn er kam zögerlich auf mich zu, woraufhin ich mich noch enger gegen die Tür presste und er versuchte noch immer, beruhigend auf mich einzureden.
,,Es ist nicht so wie du denkst, Alena. Ich kann deinen Zorn verstehen, aber du brauchst keine Angst vor mir zu haben. Ich würde dir doch niemals etwas tun."
Ich schnaubte verächtlich. ,,Das würde jeder Vampir sagen und jetzt geh! Bevor ich mich vergesse und die Inneneinrichtung demoliere, indem ich dich im hohen Bogen eigenhändig rauswerfe!"
Alles in mir tobte und dennoch überwog ein Gefühl selbst meine immense Wut und das war die unendliche Enttäuschung, die mich nun innerlich förmlich zerriss und sich einen Konflikt mit meiner aufkeimenden Verzweiflung lieferte. Seit der ersten Begegnung hatte ich Carlisle nicht vergessen können und selbst jetzt, wo er direkt vor mir stand, konnte ich nicht leugnen, dass sich alles in mir nach ihm verzehrte. Ich konnte vor allem unseren Kuss von vorhin nicht aus meinen Gedanken verbannen, der mich wie ein flammendes Inferno förmlich zu neuem Leben erweckt hatte. Solch eine Mischung aus Sanftmut und Leidenschaft hatte ich noch nie verspürt, was nur dazu führte, dass ich mich nach mehr sehnte. Doch verbot ich mir jeden Gedanken daran, denn ich würde ihm nie wieder zu nahe kommen. Niemals wieder.
Die gold-braunen Augen von Carlisle, die mich mit ihrem Funkeln einmal mehr drohten in ihren magischen Bann zu ziehen, waren nun erfüllt von Verzweiflung und ich konnte ihm ansehen, dass meine Reaktion ihn schrecklich quälte, was mich ein wenig stutzig machte. Entweder zeigte er wirklich Bedauern diesbezüglich oder er war einfach ein herausragender Schauspieler.
,,Alena, es tut mir schrecklich leid und ich wollte bestimmt nicht, dass du es so erfährst, aber du musst mir glauben. Ich könnte dich niemals verletzen und ich habe schon die ganze Zeit versucht, es dir irgendwie zu sagen. Nur wusste ich einfach nicht wie. Meine Familie..."
,,Oh, mein Gott!", platzte es aus mir heraus, da mir eine schreckliche Tatsache bewusst wurde. ,,Deine ganze Familie besteht aus Vampiren! Ihr seid ein verfluchter Clan! Wie konnte ich nur so blind sein? Ich hätte es erkennen müssen. Was bin ich nur für eine Idiotin?!"
Ich fuhr mir durch die Haare und verlor langsam aber sicher die Nerven. Carlisle warf einen niedergeschlagenen Blick auf mich, schien jedoch zu erkennen, dass ich seine Gegenwart jetzt einfach nicht ertrug. Denn er wich langsam vor mir zurück in Richtung Fenster, hielt seinen Blick jedoch weiterhin auf mich gerichtet.
,,Ich werde gehen, Alena. Aber bitte, gib mir die Chance es dir zu erklären und zu beweisen, dass weder ich noch meine Familie eine Bedrohung darstellen." Er zog einen Zettel aus seiner Jackentasche und legte ihn auf meinem Schreibtisch ab. ,,Das ist unsere Adresse. Komm zu unserem Haus und ich werde dir alles erklären. Aber wenn du nicht kommst, werde ich dir nie wieder unter die Augen treten. Versprochen. Nur sollst du eins wissen: meine Gefühle für dich sind echt. Ich habe nicht gelogen und könnte dir niemals wehtun. Es tut mir leid."
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Sunmoon -Jagd im Morgengrauen
FanficDie beiden Geschwister Alena und Alex beginnen einen Neuanfang, als sie zu ihrer Tante in die Kleinstadt Forks nach Washington ziehen. Während Alex sich nur schwer mit der neuen Situation arrangieren kann, stößt Alena auf mysteriöse Vorfälle und all...