Frohe Weihnachten

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Der Tannenbaum schön geschmückt, die Weihnachtsluft hängt draußen in der Luft und das beste... es schneit!
Das ist das erste weiße Weihnachten, seit sechs Jahren.
Auf dem Adventskranz scheinen alle vier Kerzen und über all in unserem Haus riecht es nach Weihnachtsgebäck.
Es ist Weihnachten!
Ich liege noch in meinem Bett und lege meine Hände auf meinen Bauch.
,,Frohe Weihnachten, meine Kleine.
Du wirst es zwar nicht wirklich mit erleben aber nächstes Jahr bist du dabei. Und dann wird gefeiert. Man singt mit schlimmen Gesang schreckliche Weihnachtslieder und essen zusammen. Man bekommt Geschenke und das wichtigste... man ist bei seiner Familie! Aber das wirst du noch früh genug lernen."
Ich denke an Paul und seine Familie.
Er, Victoria und die Kleine würden heute Abend bei uns im großen Haus feiern.
Familie!
,,Weißt du, meine Süße. Wenn du endlich da bist, ist niemand da außer ich. Die Person, die dich vom Herzen liebt. Dein Vater; er wird... nicht wirklich eine Vaterperson sein, sondern eher..."
Was tue ich da? Sie würde das doch eh nicht verstehen.
Plötzlich schwingt meine Zimmertür auf und Victoria steht mit Valerie im Zimmer.
,,Was macht ihr denn hier?"
,,Na, mit euch Weihnachten feiern."
Ich springe auf und umarme sie, so gut wie es mit einem Bauch im neunten Monat nur geht.
,,Ich dachte, ihr kommt erst heute Abend." ,,Ach weist du, es hat so doll geschneit, da haben Mama und Paps und angerufen, ob wir nicht jetzt schon kommen wollen. Sonst würden wir nicht mehr durchkommen."
Ich lächele. Wir sind alle beisammen.
Weihnachten kann beginnen.
Ich nehme Valerie, die die ganze Zeit wimmert, glücklich auf den Arm und rede mit ihr:
,,Weist du, dass ich bald auch ein kleines Baby bekommen werde? Ein kleines Mädchen. Genauso eins wie du.
Hier in meinem Bauch."
Ich weiß, dass Valerie kein Wort versteht, doch sie hört auf zu weinen.
Sie starrt auf meine Lippen und nimmt jede Bewegung von Ihnen auf.
Sie ist einfach so was von süß!
Ich knuddele sie und gebe ihr ein Kuss auf die Stirn.
,,Ist Paul auch schon da?"
,,Na Mädels? Habt ihr mich schon vermisst?" Paul kommt ins Zimmer herein und gibt Victoria einen Kuss.
Mir schenkt er bloß ein Lächeln.
Da sieht Victoria auf meinen Wecker und erschreckt: ,,Sophia, zieh dich an!
Es ist schon zwölf Uhr. Du wolltest doch mit Dad noch was für heute Abend einkaufen."
Oh, shit! Das hatte ich ja total vergessen. Schnell gebe ich Valerie Paul in den Arm und schiebe ihn die Tür hinaus. Er hatte mich zwar schon einmal nackt gesehen, aber das mussten wir ja nicht wiederholen.

Abends um 19.00 Uhr

,,Okay, wer fängt mit dem Geschenken an?"
Meine Schwester meldet sich sofort für Valerie und holt ihre Geschenke unterm Tannenbaum hervor.
Sie bekommt Anziehsachen, ein Lauflernwagen für später und sonst nur Spielzeug, womit sie auch noch nicht so viel mit anfangen kann.
Nach der Reihe packt jeder seine Geschenke.
Sogar mein kleines Mädchen bekommt vieles . Süße Anziehsachen und Spielzeug und die letzte bin ich.
Ich bekomme von meinen Eltern ein Buch über die richtige Kindererziehung und noch weitere Bücher über Abenteuer.
Von meiner Schwester bekomme ich ,,Ein paar" Gutscheine für den Spabereich.
,,Wenn das Baby da ist, wirst du auch mal Entspannung gebrauchen.
Ich hab auch so etwas von Paul geschenkt bekommen. Dann können wir ja vielleicht zusammen hingehen."
Ich falle Victoria um den Hals:
,,Vielen Dank. Es gibt einfach keine bessere Schwester als du eine bist."
Dann steht überraschender Weise Paul auf. Er hält  mir seine Hand hin:
,,Und nun habe noch ich eine Überraschung für dich."
Verwirrt nehme ich seine Hand und er zieht mich hinter sich her.
Meine Familie folgt uns.
Wir bleiben vor dem neuen Kinderzimmer stehen.
Vorsichtig greife ich nach dem Griff und öffne die Tür.
Ich schnappe nach Lift und in der nächsten Sekunde fiel ich Paul um den Hals.
,,Vielen, vielen Dank!"
Im Zimmer stand ein Kinderwagen mit allem drum und dran.
Mit dem normalen Sitz, aber auch mit dem Sportsitz, wen sie schon größer ist. Plus Maxi-Cosi und Wickeltasche.
Glücklich halte ich wieder meinen Bauch: ,,Fröhliche Weihnachten, meine Kleine. Nun kannst auch du kommen!"

Der Freund meiner SchwesterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt