Familienfest

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Als wir vor der Tür standen, war ich extrem aufgeregt. Wie wird dieser Tag werden? Meine Eltern waren nicht gerade so ein großer Fan von Paul, seitdem sie wissen, dass er Victoria mit mir betrogen hat. Und wie wird es zwischen Victoria und Paul? Wird es komisch zwischen Ihnen? Aber bevor ich mir über diese Fragen eine passende Antwort überlegen konnte, wurde schon die Tür von meiner Mutter geöffnet. ,,Sophia, Paul! Schön euch zu sehen! Kommt doch rein!" Ich war geschockt. War das wirklich meine Mutter? Die, die Paul auf keinen Fall mag? Aber jetzt lächelte sie und es sah nicht, wie ein aufgesetztes aus. Da kam auch schon mein Vater auf uns zu und gab Paul gleich die Hand: ,,Schön das du hier bist, Paul! Wie geht es dir?" Paul war wohl genauso geschockt über diese Freundlichkeit meiner Eltern wie ich. Nach einer ausführlichen Wiedersehen meiner Eltern mit Paul, gingen wir alle ins Wohnzimmer, wo Victoria mit einem jungen Mann sitzt. Als sie uns sieht, steht sie auch lächelnd auf und kommt auf uns zu. ,,Paul!" Lächelnd umarmte sie ihn. Er lächelte auch! War das hier gerade wirklich meine Familie? Jetzt stand auch der junge Mann auf und gab mir freundlich die Hand: ,,Du musst Sophia sein! Hi, ich bin Louis! Victorias Freund!" Jetzt lächelte Victoria wie ein Honigkuchenpferd. Und umarmt ihn. Sie war echt glücklich mit Louis! Das freut mich für sie! Aber diese ganze Situation war irgendwie komisch. Ich zog meine Mutter zur Seite: ,,Was ist hier los? Wieso sind du und Papa so nett zu Paul? Ihr könnt ihn doch überhaupt nicht ausstehen?!" Mama lächelte: ,,Es ist doch nicht wichtig, wie wir ihn finden, Sophia! Natürlich ist er kein Traumprinz für mich nach eurer ganzen Geschichte, aber du bist mit ihn glücklich. Das sieht man euch beiden an, wie glücklich ihr euch beide macht. Paul sieht jetzt sehr viel glücklicher aus, als ich ihn gesehen habe, als er noch mit Victoria zusammen war. Du liebst ihn und er liebt dich und das ist das wichtigste! Und wenn du mit ihm glücklich wirst, werden dein Vater und ich das auch noch!" Ich lächelte meine Mutter an und musste mir ein paar Tränen verdrücken. Als wir wieder zurück ins Wohnzimmer gingen, saßen Paul und Louis auf dem Sofa und Victoria saß auf Louis Schoß. Das ist unsere Familie! So verkorkst sie auch ist! Man kann sie sich nicht aussuchen, wen man als Familie hat. Man kann sie allerdings pflegen und aufrecht behalten. Ich setzte mich auf Pauls Schoß, während meine Eltern auf den Sesseln gegenüber des Sofas Platz nahmen. Und dann redeten wir. Über alles und die Welt! Bis das Babyphone anfing an zu gehen. Als erstes hörte man nur Emma weinen, doch in Sekunden danach Valerie weinen. Victoria stand schon auf, um sie zu holen, aber Louis zog sie wieder zurück: ,,Lass mich sie holen!" Auch ich stand auf, um Emma zu holen. Als ich in dem Kinderzimmer ankam, sah ich, dass Valerie in Emmas Bett lag und Emma in der Wippe. Louis stand jetzt auch neben mir und wir beide nahmen die beiden auf den Arm. Valerie war sofort wieder happy und lächelte Louis an. Emma quengelte noch ein bisschen. Doch Louis sah ein bisschen verunsichert aus. ,,Ist alles okay?" Louis nickte: ,,Mir geht es gut! Ich denke nur über die Zukunft nach. Wird Valerie mich als Freund von ihrer Mutter akzeptieren und wird sie mich mögen? Und werde ich es als Vater schaffen? Ich liebe sie, als wäre sie mein eigenes Kind!" Ich lächelte ihn an: ,,Es wird schon alles gut! Du siehst doch, wie Valerie dich verehrt! Und das wird sich sicher so schnell auch nicht verändern. Du sieht doch, dass sie dich mag und so wird es auch bleiben! Du kümmerst dich so gut um Valerie und du wirst die Vaterrolle schon gut machen. Ich weiß, dass ihr das schafft. Du und Victoria seit so ein geniales Paar." Louis nickte lächelnd und wir gingen zurück ins Wohnzimmer. Als Emma Paul sah, hörte sie sofort auf sie quengeln, streckte ihre Arme nach ihm aus und rief laut: ,,Baba! Paba!" Paul nahm sie lächelnd auf den Arm und wir setzten uns alle wieder zusammen aufs Sofa. Das war unsere Familie! Und so wird sie, wenn wir es nicht vermasseln auch immer bleiben! Meine Eltern lächelten uns glücklich an und Mama meinte: ,,Ist es nicht wundervoll, wie diese Geschichte zwischen euch ausgegangen ist? So oft ich auch gedacht habe, dass diese Geschichte zwischen euch kein Happy End geben wird, aber wie wir es sehen... ihr habt es geschafft, euch selbst eine kleine Familie aufzubauen! Nach einem Jahr Streit zwischen meinen Töchtern, möchte ich gerne auf die Zukunft mit euch anstoßen!" Victoria sah meine Mutter bittend an aufzuhören, aber es war schon zu spät. Louis ist aufmerksam geworden: ,,Was ist das denn für eine Geschichte? Wieso wart ihr so zerstritten?" Victoria sah zu mir, zu Paul, dann wieder zu mir und zum Schluss wieder zu Louis: ,,Also, dass war so. Ich hatte auf der Uni immer die gleichen Freunde und dann auf einmal, aus einem bloßen Zufall raus, traf ich Paul..."

Der Freund meiner SchwesterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt