17. Kapitel | Misstrauen und Angst

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17. Kapitel | Misstrauen und Angst

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GINSTERPFOTE ERWACHTE mit schmerzenden Gliedern und Wunden, in der Erwartung, die alten Zweige des Birkenunterschlupfes zu sehen. Stattdessen konnte er erleichtert feststellen, dass er daheim war, im Heilerbau. Die Reise nach Außerhalb der Clanterretorien hatte ihm keineswegs gut getan. Mehr als einen Viertelmond hatte er damit verschenkt und auch wenn es vergleichsweise nicht viel Zeit war, so hatte er doch wichtiges Training für sein späteres Dasein als Heiler des SturmClans verpasst.

Ich darf nicht vergessen, dass es uns durchaus weitergebracht hat, von den Clans getrennt zu sein, erinnerte er sich. Sonst wären wir nie auf die auf die Idee gekommen, etwas Ähnliches wäre in der Vergangenheit passiert oder wüssten, dass eine Clankatze Sternspitzkraut von den Streunern abholt. Vor Ginsterpfotes innerem Auge zeichnete sich Feuerpfote – oder viel mehr Feuersturm, wie ihm Federpfote erklärt hatte – ab. Schnell verdrängte er das Bild. Noch hatte er seinen Ziehbruder nicht begrüßt und ihm war auch nicht danach. Was wenn er es doch ist?

Noch schockierender aber waren die Ereignisse, von denen Federpfote gestern berichtet hatte. Ein Mord an einem unschuldigen Jungen? Wer tat etwas so Grausames? Womöglich ja nicht freiwillig, mutmaßte Ginsterpfote. Vielleicht stand die Katze unter Einfluss des Sternspitzkrauts.

»Guten Morgen.« Muschelfrost räkelte sich auf der anderen Seite des Heilerbaus. Freundlich erwiderte Ginsterpfote den Gruß. Ihm fielen die vielen aussortierten Kräuter auf, die kreuz und quer am Boden verteilt lagen. Dazwischen lauter Häufchen nassen Mooses.

»Entschuldige das Chaos«, schnurrte Muschelfrost. Er richtete sich auf und begann mit der Morgenwäsche. »Es sieht aus, als hätten die Jungen von Blaubeere hier Moosball gespielt!« Sofort verdüsterte sich seine Miene. »Das Junge

»Wie geht es Blaubeere? Wirbeljunges und ihr muss es schrecklich ergehen.« Ginsterpfote senke voller Anteilnahme den Kopf. Er konnte nur erahnen, welche Schmerzen Mutter und Tochter durchmachten, wenngleich Wirbeljunges zu jung war, um zu verstehen.

»Blaubeere isst nicht mehr als nötig, damit sie Wirbeljunges noch versorgen kann. Die Kleine versteht nicht, wo ihr Bruder ist. Kiefernjunges leidet auch unter Angst und Weidenbeere mag sie nicht mehr aus den Augen lassen. Bis der Täter oder die Täterin gefunden ist, wird im Clan gewiss keine Ruhe einkehren.« Muschelfrost tappte näher an seinen Schüler heran und wechselte rasch das Gesprächsthema. »Ich werde heute erst alle welken Kräuter entsorgen, zusammen mit dem alten Moos. Danach gilt es, neue Heilpflanzen zu sammeln. Inzwischen ist die Bachminze gekeimt und manche der frühen Blätter bereits einsetzbar. Du bleibst also im Lager, denn du musst dich und deine Verletzungen schonen. So schnell wie möglich kehre ich zurück und du solltest währenddessen die dir bereits bekannten Kräuter studieren, damit du dir sie  wieder einprägst.«

WARRIOR CATS - Nebeljäger | Band IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt