Kapitel 20

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Alec pov
Als ich langsam aus meiner Bewusstlosigkeit erwachte, fühlte ich mich benommen und verwirrt. Meine Augenlider waren schwer, und es dauerte einige Momente, bis meine Umgebung klarer wurde. Ich versuchte, mich zu bewegen, doch meine Arme und Beine waren festgeschnallt. Panik durchfuhr mich, als mir klar wurde, dass ich an ein Bett gefesselt war.

Caleb stand neben mir, sein Gesicht eine Mischung aus Anspannung und Entschlossenheit. »Es tut mir leid, Alec,« sagte er leise. »Das hier war nicht geplant, aber ich hatte keine andere Wahl.«

»Was... was machst du?« fragte ich, meine Stimme heiser und voller Angst. »Warum bin ich gefesselt?«

Caleb setzte sich auf die Bettkante und schaute mich intensiv an. »Du hast das Notizbuch gefunden« begann er und seufzte schwer. »Ich weiß, wie es aussehen muss. Aber ich konnte dich nicht einfach gehen lassen. Du würdest sofort zur Polizei gehen, und dann wäre alles vorbei.«

Meine Gedanken rasten, als die Erinnerungen an das Notizbuch zurückkehrten. Jede Seite war voller detaillierter Beschreibungen meines Lebens, meiner Routinen, meiner Gedanken. Es war eine verstörende Sammlung von Beobachtungen und Obsessionen. »Du... du hast alles über mich notiert,« sagte ich, meine Stimme immer noch schwach. »Warum?«

Caleb schloss die Augen und rieb sich die Schläfen, als würde er versuchen, einen klaren Gedanken zu fassen. »Ich weiß, dass es krankhaft erscheint,« antwortete er leise. »Aber ich konnte nicht anders. Ich war besessen von dir, von deinem Leben, von allem, was du tust. Und als du dann wirklich in meinem Leben warst... Ich wollte dich nicht verlieren.«

Ich kämpfte gegen die Fesseln, Wut wuchsen. »Lass mich gehen,« forderte ich, meine Stimme fester. »Du kannst mich nicht hier festhalten. Das ist Wahnsinnig!«

Caleb stand auf und ging ein paar Schritte im Raum hin und her. »Ich weiß, dass es falsch ist,« murmelte er. »Aber was soll ich tun? Wenn ich dich gehen lasse, erzählst du alles der Polizei. Und dann... dann verliere ich dich für immer.«

Die Realität meiner Situation schlug voll auf mich ein. Ich war gefangen in einem Albtraum, gefesselt von jemandem, der eine krankhafte Besessenheit für mich entwickelt hatte. Meine Gedanken rasten, während ich verzweifelt nach einem Ausweg suchte. »Bitte, Caleb,« sagte ich, versuchte, ihn zu beruhigen. »Wir können darüber reden. Es muss einen anderen Weg geben.«

Caleb blieb stehen und sah mich an, seine Augen waren voller innerer Konflikte. »Ich will dir eigentlich nicht wehtun,« sagte er schließlich. »Aber ich kann dich auch nicht gehen lassen. Nicht jetzt. Nicht, solange du eine Gefahr für mich bist.«

Meine Hoffnung schwand, als ich die Entschlossenheit in seinen Augen sah. Ich wusste, dass ich in einer extrem gefährlichen Situation war, und dass ich einen klaren Kopf bewahren musste, um einen Weg aus dieser Hölle zu finden.

Ich nahm einen tiefen Atemzug. »Du warst das mit Oscar und... Courtney. Richtig?«

Er lächelte kalt, seine Augen funkelten vor Vergnügen. »Ja, das war ich«, antwortete er ohne Zögern. Die Grausamkeit in seiner Stimme ließ mir das Blut in den Adern gefrieren.

»Warum?« Meine Stimme bebte, aber ich musste es wissen. »Warum hast du das getan?«

»Weil ich es konnte«, sagte er, als wäre das die selbstverständlichste Antwort der Welt. »Oscar war schwach, leicht zu manipulieren. Er wollte dem Druck entkommen, also gab ich ihm einen Ausweg. Courtney... sie hat sich einfach zur falschen Zeit am falschen Ort befunden. Ihre Qualen haben mir Freude bereitet.«

Ich schluckte hart »Du bist krank«, flüsterte ich.

Er lachte. »Vielleicht. Aber es ist faszinierend, wie leicht Menschen zu brechen sind. Du wirst das auch noch lernen.«

Ich schüttelte den Kopf, unfähig, die Grausamkeit vor mir zu begreifen. »Und jetzt bin ich an der Reihe, nicht wahr?«

Sein Lächeln wurde breiter. »Oh ja, jetzt bist du an der Reihe. Aber keine Sorge, ich werde dir alles beibringen. Es wird... lehrreich sein. Wie ich bereits erwähnt habe. Ich kann die nicht gehen lassen, zu meiner eigenen Sicherheit.«

Die Angst packte mich, während ich seine Worte verarbeitete. Doch irgendwo tief in mir flackerte ein Funken Hoffnung. Ich würde kämpfen. Bis zum letzten Atemzug. Ich war nicht schwach, ich wusste wie ich Menschen um den Fingern wickeln konnte um das zu bekommen was ich will.

Shadows in the Dark | 𝗥𝗼𝗺𝗮𝗻 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt