Kapitel 14

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Alec pov
Der Sonntag verging wie im Flug. Ich saß den ganzen Tag zu Hause und lernte. Bevor ich mich versah, war es schon Montagmorgen, und ich machte mich auf den Weg zur Universität.

Während ich die Straße entlang ging, bemerkte ich Courtney in der Ferne. Ich beschleunigte meine Schritte und rief nach ihr: „Hey, Courtney!" Sie drehte sich um und lächelte, als sie mich sah.

»Oh, hi! Was für eine Überraschung,« sagte sie, als ich bei ihr ankam.

»Ich habe deine Notizen aus der letzten Vorlesung,« sagte ich und hielt ihr die Blätter hin. »Ich hoffe, du hast sie nicht zu sehr vermisst.«

Sie nahm die Notizen und grinste. »Du bist ein Lebensretter. Ich habe schon gedacht, ich müsste die ganze Vorlesung noch einmal durchgehen.«

»Na ja, ich wollte sicherstellen, dass du nicht ohne die geniale Zusammenfassung meinerseits klarkommen musst,« sagte ich zwinkernd.

»Oh, wirklich? Genial, ja? Vielleicht sollte ich öfter meine Notizen bei dir verlieren, wenn ich so einen Service bekomme,« erwiderte sie schmunzelnd.

»Solange du das nur bei mir machst, habe ich nichts dagegen,« sagte ich und bemerkte, wie sie leicht errötete.

»Das lässt sich einrichten,« sagte sie und hielt meinen Blick für einen Moment länger als nötig. »Lust, nach der Vorlesung einen Kaffee zu trinken?«

»Gerne,« antwortete ich. »Ich kenne ein tolles Café in der Nähe, das uns bestimmt gefällt.«

»Dann ist das ein Date,« sagte sie, bevor wir weitergingen.

Courtney und ich betraten das Universitätsgebäude und machten uns auf den Weg zur Vorlesung. Im Flur sahen wir Innes, die gerade aus der Bibliothek kam. Ich winkte ihr zu und wir gesellten uns zu ihr.

»Guten Morgen, Innes,« sagte ich. »Wie geht's?«

»Morgen, Alec, Courtney,« antwortete sie mit einem schwachen Lächeln. »Es geht so.«

Ich sah, dass sie müde und niedergeschlagen aussah. Wir gingen gemeinsam Richtung Hörsaal und ich konnte meine Neugier nicht unterdrücken. »Gibt es immer noch nichts Neues zu Oscar?« fragte ich vorsichtig.

Innes schüttelte den Kopf. »Nein, leider nicht. Die Polizei hat noch keine Ergebnisse der Untersuchung veröffentlicht. Es ist so schrecklich... Ich kann immer noch nicht glauben, dass er sich eine tödliche Überdosis verpasst hat.« Sie war nicht wirklich geschockt. Aber sie wollte den Schein vor Courtney bewahren.

»Ja, es ist wirklich tragisch,« sagte ich ironisch, während wir die Treppe hinaufgingen. »Er war immer so fröhlich und voller Leben, auch wenn er ziemlich zurückhaltend war.«

»Es zeigt nur, dass man nie wirklich weiß, was in jemandem vorgeht,« meinte Courtney leise. »Ich hoffe, seine Familie kommt irgendwie damit zurecht.«

Wir erreichten den Hörsaal und suchten uns Plätze in der Mitte des Raums. Die Vorlesung würde bald beginnen und die anderen Studenten strömten herein. Während wir uns setzten, tauschten wir noch ein paar Worte aus bevor wir uns alle der Vorlesung zuwandten, die gerade begann.

Nach der Vorlesung gingen Courtney und ich zum Café, das ich erwähnt hatte. Es war ein kleines, gemütliches Lokal, nicht weit von der Universität entfernt. Wir fanden einen freien Tisch in einer Ecke und setzten uns.

»Was möchtest du trinken?« fragte ich sie, während ich die Karte durchblätterte.

»Ich glaube, ich nehme einen Cappuccino,« antwortete Courtney lächelnd. »Und vielleicht ein Stück von diesem Schokoladenkuchen.«

»Gute Wahl,« sagte ich und bestellte für uns beide. Ich entschied mich für einen Latte und ebenfalls ein Stück Kuchen. Als die Bedienung unsere Bestellung brachte, lehnte ich mich zurück und sah Courtney an.

»Wie war dein Tag bisher?« fragte ich.

»Ganz okay,« antwortete sie und rührte in ihrem Cappuccino. »Die Vorlesungen waren interessant, aber ich bin froh, dass wir jetzt ein bisschen entspannen können.«

»Das geht mir genauso,« sagte ich mit einen leichten grinsen und nahm einen Schluck von meinem Latte. »Es tut gut, mal eine Pause einzulegen und nicht ständig an die Uni zu denken.«

Während wir sprachen, verspürte ich plötzlich ein unangenehmes Kribbeln im Nacken. Die Person...ich wurde wieder beobachtet, konnte aber niemanden entdecken, der verdächtig wirkte. Vielleicht bildete ich mir das diesmal nur ein, dachte ich und wandte mich wieder Courtney zu.

»Stimmt,« meinte Courtney. »Und danke nochmal für die Notizen heute Morgen. Du hast mir wirklich den Tag gerettet.«

»Kein Problem,« antwortete ich grinsend. »Für dich doch immer.«

Courtney lachte. »Du weißt wirklich, wie man jemanden zum Lachen bringt.«

»Das ist mein Ziel,« sagte ich und sah sie an. »Also, hast du Pläne für das Wochenende?« Etwas Entspannung und Stressabbau könnte mir gut tuen. Ich musste unbedingt klare Gedanken von allem bekommen, zum einen von den Mann aus der Bar.

»Noch nicht wirklich,« antwortete sie. »Vielleicht etwas entspannen, ein bisschen lesen. Und du?«

»Nicht viel,« sagte ich. »Vielleicht könnten wir ja etwas zusammen unternehmen?«

»Das klingt gut,« sagte Courtney und hielt meinen Blick. »Hast du etwas Bestimmtes im Kopf?«

»Wie wäre es mit einem Spaziergang im Park? Oder wir könnten ins Kino gehen.«

»Beides klingt toll,« sagte sie lächelnd. »Lass uns das einfach spontan entscheiden.«

»Deal,« sagte ich und hob mein Glas. »Auf ein entspanntes Wochenende.«

»Auf ein entspanntes Wochenende,« erwiderte Courtney und stieß mit ihrem Cappuccino an. Wir verbrachten den Rest des Nachmittags damit, uns zu unterhalten, zu lachen und den Moment zu genießen. Doch immer wieder schlich sich das Gefühl ein, beobachtet zu werden. Ich sah mich noch einmal um, konnte aber niemanden entdecken. Trotzdem konnte ich das mulmige Gefühl nicht abschütteln, auch wenn ich versuchte, mich auf das Gespräch mit Courtney zu konzentrieren. Ich musste irgendwas dagegen tuen. Ich hielt es langsam nicht mehr aus.

Shadows in the Dark | 𝗥𝗼𝗺𝗮𝗻 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt