Kapitel 21

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Caleb pov
Alec lag auf meinem Bett, gefesselt und wach. Seine Augen funkelten vor Wut, und ich konnte das Adrenalin in ihm fast riechen. Er hatten vorhin versucht mich zu überreden ihn gehen zu lassen aber er verstand nicht, dass ich die Oberhand hatte. Ich hatte immer die Oberhand.

Mein Handy vibrierte in meiner Tasche und riss mich aus meinen Gedanken. Ich zog es heraus und sah die neue Nachricht: ein weiterer Mordauftrag. Ich las die Details schnell durch und fühlte das vertraute Kribbeln der Vorfreude. Ein einfaches Ziel diesmal, jemand, der seine Schulden nicht beglichen hatte. Es war 4 Uhr in der früh. Aber mein Blick wanderte zurück zu Alec. Er war wichtiger.

»Was ist das?« fragte Alec, seine Stimme zitterte leicht, obwohl er versuchte, stark zu klingen.

»Nur Arbeit«, antwortete ich und schaltete das Handy aus. »Nichts, worüber du dir Gedanken machen musst.«

»Arbeit«, wiederholte er, seine Augen weiteten sich, als er die Bedeutung meiner Worte begriff. »Du bist ein Auftragsmörder.«

Ich lächelte kalt. »Ich bevorzuge den Begriff Problemlöser.«

»Du bist krank«, sagte er, seine Stimme brach. »Lass mich gehen. Du kannst nicht...«

»Ich kann alles, Alec«, unterbrach ich ihn ruhig. »Und jetzt, wo du mein Geheimnis kennst, kannst du nicht mehr gehen.«

Er starrte mich an, sein Atem ging schnell. »Warum ich? Warum hast du mich ausgesucht?«

Ich trat näher an das Bett heran und beugte mich über ihn. »Weil du besonders bist, Alec. Du hast etwas in mir geweckt, das ich nicht ignorieren kann.«

Sein Blick war eine Mischung aus Angst und Verzweiflung. »Du wirst damit nicht durchkommen.«

Ich lachte leise. »Das sagten sie alle.«

Ich nahm mein Handy und tippte eine kurze Antwort auf die Nachricht: »Verstanden. Auftrag wird ausgeführt.« Dann legte ich es zur Seite und konzentrierte mich wieder auf Alec.

»Aber keine Sorge«, sagte ich leise und strich ihm über die Wange. »Du bist meine Priorität. Der Auftrag kann warten. Wir haben noch so viel vor uns.«

Er versuchte, sich wegzudrehen, aber die Fesseln hielten ihn fest. »Du wirst dafür bezahlen«, zischte er.

Ich lächelte erneut und setzte mich zurück in den Sessel, ließ meinen Blick nicht von ihm ab. »Vielleicht. Aber bis dahin bist du mein, Alec. Und ich werde jeden Moment davon genießen.«

»Willst du wissen, wie das alles begann« fragte ich, meine Stimme ruhig und kontrolliert. »Wie ich dich zum ersten Mal sah?«

Alec nickte widerwillig, sein Blick unverwandt auf mein Gesicht gerichtet.

»Es war mitten in der Nacht«, begann ich, lehnte mich zurück und erinnerte mich an den Moment. »In den Fluren der Korridore der Universität. Die Gänge waren leer, das Licht schwach und flackernd. Ich war auf einer Mission, als ich dich bemerkte. Du kamst von der Bibliothek, ganz in Gedanken versunken.«

Alec schluckte hart, sagte aber nichts. Ich fuhr fort: »Zuerst habe ich dich nur flüchtig beobachtet. Es war nicht ungewöhnlich, jemanden nachts allein in der Universität zu sehen. Aber bei dir war es anders. Da war etwas an dir, das meine Aufmerksamkeit weckte. Eine Art verletzliche Stärke, eine Ruhe, die mich faszinierte.«

Ich ging langsam um das Bett herum, meine Augen ließen Alec keinen Moment aus den Augen. »Ich begann, dich öfter zu beobachten. Anfangs nur gelegentlich, dann immer häufiger. Du hast etwas in mir geweckt, etwas Dunkles und Unausweichliches. Es ist selten, dass jemand meine Neugier so erregt.«

Alec zitterte leicht, aber seine Stimme war fest, als er fragte: »Was hast du herausgefunden?«

»Alles«, antwortete ich leise und setzte mich auf die Bettkante. »Ich lernte deine Routinen kennen, wann du zur Bibliothek gingst, was du in der Mensa aßest, welche Plätze du bevorzugtest. Ich wusste, dass du Chemie studierst und dass du ein begabter, aber zurückgezogener Student bist. Dein Name war Alec, du lebtest in einem kleinen Apartment mit deinen Vater und hattest nur wenige enge Vertraute.«

Alec wandte den Blick ab, als ob er der Intensität meiner Worte entfliehen wollte. Aber ich fuhr ungerührt fort: „»Je mehr ich über dich erfuhr, desto stärker wurde meine Besessenheit. Es war, als hätte ich ein Puzzleteil gefunden, das perfekt in mein Leben passte. Deine Verletzlichkeit, deine Geheimnisse, deine Charme, deine Manipulative Ader – alles machte dich zu einem unwiderstehlichen Ziel.«

Er kehrte seinen Blick zu mir zurück, seine Augen funkelten vor ungesagten Worten. »Ich verstehe es immernoch nicht, wieso ich?«, fragte er schließlich, seine Stimme kaum mehr als ein Flüstern.

»Weil du wie gesagt anders bist, Alec«, sagte ich und beugte mich näher zu ihm. »Du hast etwas in mir geweckt, das ich nicht mehr ignorieren konnte. Du wurdest zu meiner Obsession, und ich musste dich haben, dich kontrollieren. Ich begann, alles über dich zu notieren, jedes Detail deines Lebens. Du wurdest zu meinem Projekt, meinem... Vergnügen.«

Alec sah mich an, seine Augen waren jetzt voller Verständnis und Grauen. »Du bist geistesgestört«, flüsterte er.

»Vielleicht«, antwortete ich erneut. »Aber du wirst lernen, dass es keinen Ausweg gibt.«

Er schloss die Augen, als ob er damit die Realität verdrängen könnte, aber ich wusste, dass er die Wahrheit verstanden hatte. Unsere Verbindung war unzertrennlich, und ich würde alles tun, um sie zu bewahren.

Shadows in the Dark | 𝗥𝗼𝗺𝗮𝗻 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt