#13 | Sorrow | ~ Es war einer dieser Tage.

464 58 14
                                    

"Gut, wenn du der Meinung bist, du würdest mich besser kennen. Mir ist mittlerweile sowieso alles egal."

Diese herzlosen Worte raubten Taddl den Atem. Er konnte nur ein schwaches: "Ich will dir doch nur helfen.", erwiedern.

Manuels Augen wendeten sich von ihm ab. "Genauso, wie du dich bei mir melden wolltest, oder was? Du bist so ein Heuchler, Thaddeus Tjarks."

Taddl wusste, dass GLP Recht hatte mit dem, was er ihm entgegen stieß. Er ist ein Heuchler. Er ist ein verdammtes Arschloch. Dies wusste er selber, nur hatte er es zu spät bemerkt. Viel zu spät.

Er dachte, durch die Musik hätte er Selbstbewusstsein geschöpft, Kraft getankt, sich von all den Dingen, die ihm die Freiheit nahmen, abgegrenzt. Nun bewies ihm Manu das Gegenteil. Er ist wie früher und wird auch bis in alle Ewigkeit so bleiben.

Ein Mensch verändert sich langsam, aber stetig. Jeden Tag. Dies kann man verhindern. Personen verändern sich durch die Menschen in ihrer Nähe, wie Familie oder Freunde. Jedes kleinste Detail führt dazu, dass sich die Persönlichkeit, ja sogar das Aussehen und Wahrnehmung ändert. Sein Wohlbefinden, die Situation. All dies zählt dazu. Doch es gibt etwas, was immer gleich bleibt. Und zwar die Seele. Mann kann nicht einfach zu einer anderen Person werden, sonst müssten auch die Seelen verschiedene sein.

Taddl verstand.

Doch was brachte ihm diese Erkenntnis? Es untermalte nur noch mehr, dass Manuels Weg nun völlig in die entgegengesetzte Richtung verlief.

"Wenn es dir egal ist, dann komm mit. Ich habe keine Lust dich gewalttätig zurück zu schleppen, ja? Ich bin hier, um dich zu finden und das habe ich geschafft. Die Zeit läuft mir davon, ich muss zurück. Es wartet viel Arbeit auf mich.", packte Taddl alles in eine Aussage.

Manu sah nun zu Boden. Seine mittlerweile kleinlaute Stimme erhallte den Raum: "Du gehst zurück und lässt mich allein? Typisch. Woher weißt du, dass ich nicht wieder abhaue? Meine Vergangenheit ist jetzt Geschichte. Ich will kein Leben mehr führen. Ich lebe nur noch, um dann irgendwann zu sterben."

Der Blauäugige hockte sich zu ihm und legte sanft die Hand an seine Wange. "Ich weiß.. Peter hat mir alles erzählt. Ich würde gern wissen, wie es dir im Moment geht, Manu."

Der Angesprochene wurde leicht rot. Er sah zu seinem Gegenüber, doch erwiderte nichts.

Unangenehme Stille entstand.

Taddl durchbohrte den Älteren förmlich. Ihm war klar, Manuels Verhalten gerade, spiegelt seine alte Persönlichkeit wieder. Die, von der Peter erzählt hatte. So wie er früher war.

Der Naturblonde strich sanft über die Stelle, auf der seine Hand lag. Er wusste nicht, warum er das tat, doch es schien den Kleineren zu beruhigen und seine Wand, die er sich selbst aufgebaut hatte, langsam zum Einsturz zu bringen. Es war die Berührung, die Nähe, die dies veranließ.

"Mir gehts gut."

Taddl schüttelte nur den Kopf. Lügner.

"MIR GEHTS SUPER. ICH HAB NUR KEINEN BOCK AUF MEINE FAMILIE, MEINE SOGENANNTEN 'FREUNDE' ODER AUF GANZ YOUTUBE!", schrie der Braunhaarige die Wände zusammen.

Sein Gegenüber erwiderte nichts. Er zog ihn einfach an sich. Ohne Vorwarnung, ohne ein Wort. Seine Finger krallten sich in Manuels graue Strickjacke. Und nach kurzer Zeit ließen sie sich nicht mehr vermeiden. Die Tränen, die sich in dem Jungen mit den smaragdgrünen Augen, angestaut hatten.

Er weinte lautlos. Er wollte nicht weinen, doch es tat gut.

22:49

Das Unwetter ließ nach. Regentropfen, die sich auf den Blättern der Bäume niedergelassen hatten, fielen in gleichmäßigen Abständen zu Boden. Die Wolken verzogen sich allmählich und der Mond, welcher fast aufgerundet war, lies Essen in einem angenehmen Licht erstrahlen. Die meisten Lichter waren erloschen. Dies war nun wohl die Ruhe nach dem Sturm. Leichter Wind durchzog die Stadt. Keine Menschenseele auf den Straßen.

Liebevoll strich Taddl eine Strähne aus dem Gesicht des mittlerweile schlafenden Manuels. Er lag auf seinem Schoß und regte sich kaum noch. Man konnte seine Atmung anhand des Heben und Senken seines Brustkorbs beobachten.

Ein leises Seufzen von dem Wach gebliebenen. "Na endlich. Hab' schon gedacht, du hörst gar nicht mehr auf. Ich denke, jetzt können wir es nochmal versuchen oder was meinst du?"

Mit der freien Hand zog er sein Handy aus der Tasche. Nachdem er die gewünschte Nummer gewählt hatte, hielt er es an sein Ohr. Nach kurzer Zeit vernahm er auch schon Debitors Stimme: "Taddl? Alles okay?"

"Ich habe ihn gefunden, Peter. Ihm gehts körperlich ganz gut. Spätestens Morgen früh' sind wir bei euch, ist das okay?"

Man konnte dem Älteren die Erleichterung redlich ansehen bzw. anhören. "Ich bin ja so froh. Habt ihr miteinander gesprochen? Wo seid ihr denn gerade? Ich kann euch auch abholen!"

Taddls Lachen brachte Peter zum Schmunzeln. "Jetzt beruhig dich mal, Junge. Come down. Wenn du dir die Mühe machen willst, jetzt nochmal loszufahren? Ich muss gestehen, Hunger hab' ich ziemlich."

"Ja klar! Ich mach' mich sofort auf den Weg. Kannst du mir die Straße sagen? Das würde es mir deutlich vereinfachen."

"Dazu müsste ich aufstehen und das geht nicht."

"Na gut. Ich werde es schon finden. Sag mir wenigstens, wie es dort aussieht!"

Taddl überlegte kurz. "Wir sind in einem Wohngebäude. Scheint verlassen zu sein. Ich glaube davor ist 'n Spielplatz."

Peter nickte. "Ich weiß, wo das ist. Da haben meine Brüder und ich früher immer gespielt." Der letzte Satz klang eher traurig, als erfreut. Dies musste auch Taddl feststellen.

"Danke, Peter. Wir sehn uns gleich.."

"Ja.", antwortete der Schwarzhaarige kurz und knapp und legte auf.

Mit einem verwirrten Blick steckte Thaddeus sein Handy wieder in die Tasche. Er ging den Tag nochmal gründlich durch. Es war so viel in so kurzer Zeit passiert, dass es schon erschreckend ist.

Schmerz und Hoffnung liegen so eng beieinander. Angst und Mut ebenfalls.

Dieser Moment, an dem sich Manu an Taddls Brust geschmiegt hatte, sich seinen Tränen hingegeben hatte. Er war und ist unvergesslich, zumindest für den Tätowierten. Schließlich ging es um seinen Besitz, nicht wahr?

Heute hat Manuel  a.k.a GermanLetsPlay den 'Eigentums - Vertrag' für Taddl unterzeichnet.

Es war der 13. Juli, 2015.

~Es war einer dieser Tage.

××××××××××××××××××××××

!ACHTUNG! -> bitte auch das Nachfolgende lesen, Danke.
Oke, "Achtung" ist zu übertrieben.. xD Ich mach jetzt mal Eigenwerbung, wenn ich darf. Falls ihr Twitter und Bock habt, könnt ihr mir ja folgen (wird eh keiner machn, aber was solls). Klingt jetzt vlt. Scheiße, aber wen jickts, ne? YOLO. Ich heiß' da genau so, wie auf YouTube. Also praktisch A. Mana, bin aber auch unter @mana_mildi zu finden (Mildi nennt mich jeder aus meiner Klasse. Ist an meinen Nachnamen angelehnt :D)

Zum Kapitel:
Habe diesmal die Sicht aus der Erzähler Perspektive geschrieben. Gefällt die euch? Ich hoffe, ihr versteht, was ich mit 'Eigentums-Vertrag' meine! Wenn ihr fragen habt, stellt sie bitte sofort!
Ist übrigens Schade, dass NIEMAND 'ne Idee für die Story untern den letzten Kapi geschrieben hat...













GLPaddl: | Liar | ~ Könnte ich dich hassen?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt