#02 | Weary | ~ Ist es das, was ich will?

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Taddl

2:24

Um mich herum passiert so unendlich viel. Ich kann diese ganzen Dinge schon gar nicht mehr aufzählen. Sie beeinflussen mich. Kann mich nicht dagegen wehren, will ich aber auch nicht.

Sie sagen, ich sei anders. Sie fragen, warum. Sie beurteilen mich, ohne irgendwas über mich zu wissen. Sie sollen mich in Ruhe lassen.

Langsam zweifle ich an mir. Ist das, was ich tue, richtig? Was ist denn überhaupt 'richtig' und was ist 'falsch'? Wer hat das denn festgelegt?

Ich habe doch alles, was ich brauche. Viele zuverlässige Freunde, Erfolg und schlecht Aussehen tu' ich auch nicht, ohne jetzt Arrogant zu wirken. Mir gehts doch gut, oder nicht? Je länger ich mir diese Frage stell', umso schwieriger ist es, eine Antwort zu finden.

Ich blickte nach draußen.

Der Himmel weint. Für mich? Nein, Schwachsinn. Nicht für jemandem wie mich.

Wie lange ist es her? Wie lange habe ich mich versteckt? Ich weiß es nicht. Mir kommt das alles hier wie ein Traum vor, ein erfüllter Traum, ohne Happy End. Ich habe ihn gelebt und ich werde ihn weiter leben. Auch, wenn es kein Ende gibt und ich nicht zufrieden bin.

Mein Kopf schmerzt. Kein Wunder, wie lang bin ich jetzt schon wach? 15 Stunden? Der Stress zieht mich viel zu sehr runter. Wie lange noch? Bis ich nicht mehr kann, bis ich aufgebe? Ich weiß nicht. Selbstverständlich liebe ich es Musik zu machen. Den Klang, der sich aus ihr zieht, die Bedeutung, die sich hinter ihr verbirgt. Diese endlose Kraft, die uns zum Weinen, zum Lachen und zum Hass verleitet. Wir sollten sie mehr schätzen.

YouTube. Ein Lebensbestandteil für mich, der sich immer weiter von mir entfernt. Ich will ihn festhalten, doch ist die Kraft in meiner Hand nicht ausreichend, um ihn bei mir zu behalten. Diese Plattform hat mich verändert. Sie hat mich stärker und gleichzeitig verletzlicher gemacht. Durch sie, hab ich meine jetzigen Freunde kennengelernt. Ich frage mich, wie mein Leben jetzt aussehen würde, wenn ich mich nie mit YouTube befasst hätte. Besser? Wer weiß das schon.

3:02

Ich griff zu meinen Kopfhörern und setzte sie auf. Ich ließ irgendein Lied laufen und lehnte mich zurück. Die Augen geschlossen, hörte ich die Melodie. Vergaß alles. Den Regen, den Stress und diese eine Bürde, die ich mir vor langer Zeit selbst auferlegt hatte.

Nachdenken tut weh, darum lass ich es sein. Für jetzt. Für diesen Moment. Ich bin zwar nicht glücklich, aber dankbar. Ich danke diesen Augenblicken, die mir zeigen, dass ich lebe. Lebe, trotz dieser schweren Bürde.

Morgen muss ich zu einem weiterem Termin, einem weiterem Soundcheck. Das ist Alltag und mein jetziger Standpunkt.

Sag mal, Herz. Könntest du mir nicht wenigstens diese eine Frage abnehmen? Erzähl doch mal...

~Ist es das, was ich will?

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So, zum Titelbild:
Ich bin nicht zufrieden. Es war so auf die schnelle hingekritzelt. Ich werde wahrscheinlich ein neues zeichnen. Das ganze Bild passt da ja nicht mal hin.. -.- Ich brauch auch definitiv bessere Stifte! :D

Naja.. Hoffe das Kapitel hat euch gefallen. Die nächsten werden dann etwas anders. Ich finde, dass Kapi hier, ist mir ein bisschen besser gelungen, als das vorherige..
Schreibtn Kommi, wenn ihr Bock habt. Kritik ist erwünscht! :)

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