Kapitel 19

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Javier

10 Minuten zuvor

Was machte man, wenn man ein durchgeknallter Mafioso war, der es nicht leiden konnte, dass seine Ehefrau von einem anderen Mann angegafft wurde? Genau, er sorgte zuerst dafür, dass der Typ, der sie angesehen hat, zu ihm kommt, damit er ihm eine Lektion erteilen konnte. Daraufhin würde der Mann vom mordlustigen Mafioso gekillt werden.

Ich beobachtete den jämmerlichen Haufen Scheiße gegenüber von mir. Er saß zitternd und mit Tränen in den Augen auf einem Ledersessel. Seine Fingernägel krallten sich in das teure Leder. Noch ein Grund mehr, wieso ich ihn ermorden wollte. Er zerstörte die Einrichtung meiner Mutter. Sie hasste es schon immer, wenn etwas Teures kaputtgemacht wurde.

Aber in diesem Fall war es mir wert. Bis Mamá mal wieder hier war, wäre der Sessel ausgetauscht worden. Und der Teppich, der bald dreckig sein würde.

Wer meiner Ehefrau auf die Titten starrte, kam nicht ungestraft davon. Ich war der Einzige, der sie sich so lange wie er wollte, ansehen durfte.

Ja, ich hatte Aurelia extra freizügige Kleidung mitgenommen, nur hieß das nicht, dass andere das Recht besaßen, meine Frau anzustarren. So etwas machte selbst ich nicht bei irgendwelchen Frauen. Ich war verheiratet.

»Ich habe es eilig. Meine Ehefrau wartet schon auf mich. Hättest du dich nicht vor mir versteckt, könnte ich sie jetzt nackt an meinem Bett gefesselt sehen und viele meiner Fantasien wahr werden lassen.«

Seine Augen wurden so groß wie Untertassen. So wie er aussah, war ihm das Thema peinlich. Vermutlich war er sogar noch Jungfrau. Nicht dass das schlimm wäre.

»Bitte ... bitte lassen Sie mich gehen. Ich weiß nicht ...« Es reichte, meinen Zeigefinger auf meine Lippen zu legen, um ihn zum Schweigen zu bringen. Was Macht und ein einschüchterndes Aussehen alles bewirken konnte.

»Du weißt genau, was du gemacht hast. Deswegen hast du dich auch vor mir versteckt. Du weißt, wer ich bin und was ich mit Leuten mache, die meine Frau nicht respektieren. Jetzt steh auf, ich will nicht, dass der Sessel dreckig wird. Das ist italienisches Leder.«

Der junge Kellner, dessen Name ich nicht kannte, schaute abwechselnd den Butterfly in meinen Händen und mich an.

Weil er nicht hörte, verdunkelte sich meine Miene. Ich hasste es, wenn man nicht tat, was ich befahl.

»Aufstehen. Sofort! Sonst hole ich mir einen Kollegen von dir und schlitze ihm vor deinen Augen die Kehle auf.« Diesmal zögerte er nicht. Meine knurrende Drohung brachte ihn dazu, wie von der Tarantel gestochen aufzustehen.

»Geht doch.« Ich hielt ihm das scharfe Klappmesser entgegen. »Jetzt bring dich um. Wie ist mir egal. Stech dir ins Herz, in den Magen, in den Oberschenkel oder schlitz dir die Kehle auf. Hauptsache du machst es schnell.«

»Was!?« Die Panik stand ihm ins Gesicht geschrieben. »Bring. Dich. Um.« Mit jedem Wort wurde meine Stimme düsterer. »Ich kann doch nicht-« Ich lief einen Schritt auf ihn zu, denn er panisch zurücklief. »Entweder bringst du dich selbst um oder ich übernehme es für dich. Das willst du nicht.«

Mit zittrigen Atem nahm er mir den Butterfly aus der Hand. Sekunden vergingen, in denen nichts geschah. Dann holte er aus. In meine Richtung.
Das hatte ich gehofft.

Ich wisch gekonnt aus, packte seine Handgelenke, die ich verdrehte und riss ihm das Messer aus der Hand. Ich dachte mir schon, dass er das versuchen würde. Menschen taten alles, um zu überleben, dabei dachten sie nicht nach.

Was glaubte er, was passierte, wenn er mich getroffen hätte? Er wäre weder weit gekommen, noch hätte er überlegt.

»Jetzt hast du mich wirklich wütend gemacht«, knurrte ich voller Zorn und rammte ihm das Messer ins Herz. Er schrie. Ich genoss das Geräusch. »Leider habe ich mein Folterwerkzeug nicht bei mir, sonst hätte ich dir vielleicht dasselbe wie dem Vater meines besten Freundes angetan.«

Würde Leon nicht denselben Namen wie seinen Bastard Vater haben, hätte ich meinen zukünftigen Sohn mit Aurelias Zustimmung so genannt. Wenn ich Senior einfach ausblendete, könnten wir es trotzdem machen.

Mal sehen, was die Zukunft mit sich brachte. Wer wusste schon, ob wir überhaupt einen Jungen bekamen.

Ich drehte den Butterfly mehrfach in die entgegengesetzte Richtung, ehe ich dem Kerl die Kehle aufschlitzte und ihn losließ.

Mit einem dumpfen Geräusch landete er röchelnd auf Mutters Teppich. Mist. Diesen mochte sie besonders gerne. Darum kümmerte ich mich morgen.

Ich sah mir in aller Ruhe an, wie sich unter mir eine dunkelrote Blutlache bildetet und sich weiter in den Teppich fraß.

Ein Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus. Das hatte gutgetan. Ein Weichei, dass nicht zugeben kann einer Frau auf die Titten geguckt zu haben weniger auf der Welt.

Ich wollte gerade in die Hocke gehen, um den Butterfly, welches runtergefallen war aufzuheben, da hörte ich etwas. Oder besser gesagt jemanden.

»Was hast du getan!«, ertönte die aufgebrachte, fassungslose Stimme meiner Ehefrau. Fuck. Verdammte Scheiße.

Aurelia stand mit weit aufgerissenen Augen und mit der Hand vor dem Mund in der geöffneten Flügeltür.

Würde ich sie nun nicht beruhigen müssen, dann hätte ich ihren Anblick genossen. Sie war nur in einem Bademantel gekleidet. Ich glaubte nicht, dass sie etwas darunter trug, schließlich sollte sie nackt auf mich warten.

»Ich habe mich nur verteidigt, er hat mich mit einem Butterfly angegriffen.«

»Klar doch. Erzähl nicht so einen Scheißdreck, du hast wie ein Psychopath gegrinst.« Ich lief um die Leiche herum, auf sie zu. »Du hast recht. Ich habe ihn bewusst umgebracht, weil ich es nicht zulassen, dass ein fremder Mann dich angafft. Erst recht in meiner Nähe. So etwas lasse ich nicht zu.«

Aurelia lief rückwärts. Sie wirkte, als machte sie sich zur Flucht bereit. »Das Thema hatten wir beim Abendessen. Wenn du nicht willst, dass mir Männer auf die Brüste oder den Hintern schauen, dann kauf mir andere Kleidung.«
»Nein, ich will dich darin sehen.«
»Wenn das so ist, beschwer dich nicht.« Ich beschleunigte meine Schritte, weshalb sie ebenfalls schneller wurde. »Bleib von mir weg! An dir klebt Blut.«
Ach stimmt, da war ja etwas.

Sie flüchtete nicht vor mir, weil sie Angst hatte, sondern weil ich voller Blut war.

Ich blieb stehen. Dadurch hielt auch sie an. »Geh duschen und wag es nicht nochmal, so etwas wegen so einer Kleinigkeit zu machen.« Sie deutete mir an, dass ich zum Foyer laufen sollte.
Seit wann gab sie hier die Befehle?

»Was sonst?« Ich verschränkte die Arme vor der Brust. Die Augenbraue zog ich in die Höhe.

Provozierend öffnete sie die Schleife an ihrem Seidenbademantel, wodurch mir ein Blick auf ihren perfekten Körper ermöglicht wurde.

»Dann wirst du das hier erstmal nicht mehr anfassen dürfen.« Mit den Händen fuhr sie über ihre Brüste bis runter zur Hüfte.
Shit, shit, shit!

Diese Frau machte mich wahnsinnig. Mein Schwanz gefiel der Anblick und das ließ er mich auch spüren. Ich wurde hart.

»Du bist ein Biest. Das wirst du noch bereuen.«
»Ach tesoro, ich kann so viel mehr sein, du musst mir nur sagen, was.« Sie biss sich auf die Unterlippe. Und weil das noch nicht reichte, kam sie mir zusätzlich freiwillig näher.

Vor mir stehengeblieben, griff sie mir in den Schritt, massierte ihn. »Fuck, Aurelia!«, knurrte ich erregt. »Ja, Sir?« Meine Hand zuckte genauso wie mein Schwanz. »Warte nur ab, das bekommst du zurück.« Davor musste ich mich um die Leiche kümmern und duschen.

»Was ist, wenn ich genau das will?« Sie ging auf Zehenspitzen, um mir ins Ohrläppchen zu beißen.

Sie hatte mich nicht nur körperlich an den Eiern, sie hatte mich wortwörtlich an den Eiern.

»Wäre ich nicht voller Blut, hätte ich dich jetzt gegen die Wand im Gang gefickt. Irgendwann werde ich das machen, wir haben noch viele viele gemeinsame Jahre vor uns.«

»Ich freue mich drauf.« Sie ließ von mir ab, drehte sich um und ließ mich mit einem harten Schwanz und außer Atem stehen.

Hinter dieser Frau verbarg sich ein wildes Kätzchen, was jetzt erst an die Oberfläche kam.

JAVIER - Das Schicksal hält uns zusammenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt