Kapitel 25

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Aurelia

Eins stand fest: Ich würde meinen Ehemann nie wieder bei seinen sadistischen Spielchen herausfordern. Wenn ich gestern Nachmittag gedacht hatte, dass mein Hintern nicht noch mehr schmerzen ertragen, rot leuchten und von blauen Flecken übersäht werden konnte, musste ich mich heute Morgen selbst korrigieren.

Der Schock in meinem Gesicht, als ich erstmals nach Stunden in den Spiegel sah, hatte Javier teuflisch grinsen lassen. Dass der But-Plug weiterhin in mir steckte, verstärkte seinen dämlichen Gesichtsausdruck nur.

Ich fand beides nicht lustig. Ganz und gar nicht. Wie sollte ich bitte laufen? Allein durch den Gürtel tat mir schon alles weh, doch der But-Plug in mir verursachte andere Probleme. Er sorgte dafür, dass es zwischen meinen Schenkeln kribbelte.

Ich war noch immer unbefriedigt. Die Tatsache frustrierte meinen Körper und ließ mich das auch wissen. Solange ich nicht saß oder lag, ging es halbwegs. Somit blieb mir nur das stehen.

Aber natürlich machte mir mein entzückender Ehemann einen Strich durch die Rechnung.

Diesem dreckigen, großkotzigen, verflucht heißen Bastard fiel nichts Besseres ein als mir ausgerechnet heute endgültig die Angst vor dem Schwimmen nehmen zu wollen.

Das Gute daran war, dass mein glühender Hintern so eine Abkühlung bekam. Das Schlechte hingegen war, ... der Rest.

Genervt stand ich vor dem großen Pool. Die warme Sonne strahlte auf uns nieder und brannte sich in meinen Rücken. Dennoch zögerte ich, ins Wasser zu gehen, um mich abzukühlen. Es lag nicht wirklich daran, dass ich Angst verspürte. Mittlerweile stufte ich es mehr als ein mulmiges Gefühl im Magen ein.

Mir ging es darum, dass ich mich dann in Javiers Armen befand. Unsere Körper wären aneinander, seine Hände lägen an meiner Haut und meine Beine würden vorerst um seine Hüfte geschlungen sein.

In meinem Unterleib zog es. Shit!

Aurelia, konzentrier dich!

»Wenn du jetzt nicht auf der Stelle zu mir kommst, werde ich zu dir kommen, dich packen und persönlich ins Wasser schleifen«, drohte mir Javier und ich glaubte ihm jedes Wort. Dennoch blieb ich stur.

Die Arme vor der Brust verschränkt konterte ich: »Du kannst mich nicht zwingen.« Er grinste spöttisch. »Ich kann. Das weißt du genau. Du erinnerst dich sicher an unsere erste Begegnung.«

»Zweite Begegnung«, korrigierte ich ihn. Die Zweite am Abend hatte mir ein Trauma fürs Leben verschafft. »Bevor ich den Mord gesehen hatte, waren wir zusammengestoßen«, fügte ich hinzu. Dabei machte ich weiterhin keine Anstalten zu ihm zukommen. Das Einzige, was ich tat, war meine Fußzehen ins Wasser zu tauchen.

»Ich weiß, tesoro. Jetzt beweg deinen Arsch zu mir.« Ich knurrte leise, woraufhin er prompt auf mich zulief. Sofort kapitulierte ich. Von ihm ins Wasser geschleift zu werden war etwas, was ich nicht wollte.

»Geht doch.« Ich zeigte ihm, ohne darüber nachzudenken den Mittelfinger. Als Reaktion darauf bekam ich ein amüsiertes Lachen. »Du bist süß, wenn du wütend bist.« Ich ignorierte seinen Kommentar. Schweigend kam ich auf ihn zu gelaufen, bis ich drei Meter vor ihm stoppte. Würde ich weitergehen, müsste ich schwimmen. So konnte ich noch stehen. Das Wasser, dass meinen Hintern kühlte, reichte mir bis zur Brust.

»Weiter.« Ich schüttelte den Kopf. »Nein. Weiter gehe ich nicht. Komm du doch einfach zu mir«, bot ich ihm an. »Aurelia!«, knurrte er angepisst meinen Namen. »Du tust so, als wärst du noch nie in deinem Leben geschwommen. Wir wissen beide, dass das nicht stimmt, also wirst du jetzt auf der Stelle zu mir schwimmen. Du benimmst dich wie ein Kleinkind. Wenn du es geschafft hast, vor mir zu fliehen, und mich quasi angebettelt hast, den Sadisten in mir rauszulassen, wirst du diese Kleinigkeit hinbekommen.« Ich biss mir auf die Unterlippe. Wo er recht hatte, hatte er recht.

JAVIER - Das Schicksal hält uns zusammenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt