Kapitel 17

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Javier

Fuck, diese Göre hatte mir allen Ernstes die Flügeltür mitten in die Fresse gehauen. Indem ich meine Fingerkuppen ans Nasenloch hielt, fand ich heraus, dass meine Nase nicht nur schmerzte, sondern auch blutete.

Man könnte jetzt sagen, das war ihre Rache für ihren schmerzenden Hintern, nur wusste ich, sie verletzte mich nicht mit Absicht. Deswegen würde ich sie auch nicht mit einer meiner Ideen, die mir im Kopf herumschwirrten, bestrafen. Das musste sie aber nicht wissen. Es machte viel zu viel Spaß sie durch die Villa zu jagen. Ihr amüsiertes Lachen zu urteilen, machte ihr dieses Spiel genauso Spaß. Trotzdem glaubte ich, dass sie innerlich etwas Angst vor den Konsequenzen hatte. Schließlich drohte ich ihr.

Ich verlangsamte meine Schritte, bis ich in einem normalen Gang überging. Je länger ich sie zappeln ließ, desto nervöser wurde sie. Irgendwann kam sie aus ihrem Versteck heraus, um sich ein Neues zu suchen.

Die High Heels, die Aurelia auszog, hob ich auf. Schlau war meine Frau jedenfalls. Ohne die Schuhe wäre sie schneller und ich konnte sie nicht hören.

Gemächlich lief ich den Gang entlang. Ich hatte keine Eile. Im Foyer überlegte ich, wo sie sein könnte. Früher spielten meine Geschwister und ich öfter mal verstecken. Dadurch kannte ich einige Verstecke.

»Tesoro, willst du dich nicht lieber zeigen?«, rief ich in einem bedrohlichen Ton durch den Eingangsbereich. Sollte sie mich hören, glaubte ich nicht, dass sie sich mir offenbarte. Das wollte ich auch gar nicht.

Ich legte den Kopf in den Nacken. Man konnte in drei Richtungen laufen. Geradeaus, rechts und über mir. Von meinem Standpunkt aus befand sich links der Eingang. Rechts ging es zu einem Salon. Dahinter führte eine Glasfront zum Innenhof. Von allen Seiten aus konnte man in ihn sehen. Da ich zu weit weg war und der Innenhof groß, konnte ich nicht sehen, ob sie sich im anderen Teil der Villa aufhielt.

Gerade als ich mich dazu entschied Nachschauen zu gehen, sah ich im Augenwinkel eine Gestalt. Blitzartig schaute ich wieder nach oben.

Ein Stück ihres schwarzen Kleides, dass sie, weil sie rannte fliegend verfolgte, konnte ich sehen. Dann ihr blondes Haar. Aurelia rannte von mir aus gesehen den rechten Gang entlang.

Ich folgte ihr diesmal rennend, nahm immer zwei Stufen auf einmal und ließ sie nicht aus den Augen. Wie im Foyer wurde der Innenhof im ersten Stock von Geländer umrundet. So konnte man auf die Pflanzen herabblicken. Und da der Teil nicht überdacht war, wurden die Pflanzen bei Regen automatisch bewässert.

Ich schaute, mich um und erblickte meine Frau direkt auf der anderen Seite. Bemerkt hatte sie mich noch nicht. Sie war zu sehr damit beschäftigt ein geeignetes Versteck zu finden.

»Ich habe dich gleich kleines Vögelchen. Du solltest dir mehr Mühe geben«, rief ich ihr über die meterweite Entfernung zu. Sie erstarrte. Mit großen Augen wandte sie sich in meine Richtung. Keiner von uns bewegte sich.

»Freu dich mal lieber nicht zu früh, großer. Ich habe deine Nase bereits zum Bluten gebracht. Glaub also nicht, dass ich es nicht schaffe mich vor dir zu verstecken. Ich bin klein und schnell. Du bist groß, muskulös und jemand mit einem verdammt großen Ego. Du glaubst, du wüsstest alles besser. Ich werde dir beweisen, dass es nicht so ist.«

Sie grinste mir frech ins Gesicht. Mit jedem weiteren Satz wanderten ihre Mundwinkel in die Höhe. »Baby, ich schwöre dir, ich werde dich noch ans Bett fesseln und dich so lange und hart ficken bis zu vor Erschöpfung nicht mehr kannst. Dabei wirst du kein einziges Mal einen Orgasmus bekommen. Wäre dein Arsch nicht wund, dann hätte ich das auf eine andere Weise gelöst.« Diesmal machte ich keine Späße. Sie hatte es darauf angelegt. Ihrem Blick zu urteilen fand sie nicht gut, was ich sagte.

JAVIER - Das Schicksal hält uns zusammenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt