7 Kapitel

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Ich setze einen zögerlichen Schritt in Jaxs Büro. Er sitzt an seinem Schreibtisch und sieht ein paar Dokumente durch.

Er hebt den Kopf, sobald ich die Tür öffne, und unsere Blicke treffen sich. Wir beide sagen kein Wort, als ich mich seinem Schreibtisch nähere. Seine Augen weichen keine Sekunde von mir.

„Weißt du, ich war enttäuscht, als ich aufgewacht bin und du nicht mehr da warst." Ich brauche einen Moment, um zu verstehen, dass er über unsere gemeinsame Nacht redet.

Ich habe nicht erwartet, dass er gleich von Anfang an über diese Nacht reden würde. „Ich war spät dran, und es war mein erster Praktikumstag. Aber ich wollte auch nicht gehen."

„Stimmt." Er lacht auf, aber es klingt bitter. „Ich hätte dich längst rausschmeißen sollen."

„Aber ich bin immer noch da." Sage ich sachlich. „Und ich werde es bereuen, oder nicht?" fragt er mich.

„Du wirst es nicht bereuen. Ich kann gut arbeiten." Stelle ich da. „Das weiß ich." Antwortet er.

„Heißt das, ich bleibe?" frage ich hoffnungsvoll. „Zeig mir, dass es sich lohnt."

„Ich fürchte, wenn ich das tue, werde ich definitiv rausgeschmissen." Scherze ich. Jax steht von seinem Stuhl auf und geht um den Schreibtisch herum, um sich vor mich zu stellen.

„Was, wenn ich dir sage, dass ich die Macht über deine Position habe?" Jax tritt einen Schritt näher, uns trennen jetzt nur noch wenige Zentimeter.

Mein Atmen stockt, aber ich versuche, mich zusammenzureißen. Ich kann mich den Gefühlen, die in mir aufkeimen, nicht hingeben. „Was machst du da?" Ich spüre, wie meine Wangen sich rot verfärben.

Meine Stimme ist kaum lauter als ein Flüstern. Ich habe zu viel Angst vor dieser Situation. Zu viel Angst vor meinen Gefühlen, die Jax mit seiner Nähe in mir aufwühlt. „Ich weiß es nicht. Ich bin zwischen gegensätzlichen Gefühlen hin- und hergerissen."

„Was für Gefühle?" frage ich flüsternd. „Sag du es mir." Sagt er rau.

„Meinst du ich gegen deine Prinzipien?" Er nickt auf meine Frage hin. „Ich will alle meine Prinzipien vergessen. Für dich. Was ist bloß so besonders an dir, Alexa?"

„Ich bin nicht besonders..." Sage ich bescheiden. „Oh doch, das bist du." Er hebt seine Hand, fast zögerlich, aber stoppt, bevor sie meine Wange erreicht. Er scheint innerlich mit sich zu ringen.

Wärme wird von seiner Haut ausgestrahlt und zieht mich an.

Ich kann sein Rasierwasser riechen, vermischt mit dem männlichen Duft seiner Haut. Seine Augen sind leicht verklärt und ich weiß, dass er sich genauso zu mir hingezogen fühlt wie ich zu ihm.

Ich will seine Berührung in meinem Gesicht spüren. Und ich weiß, dass er mich auch berühren will. Aber es ist falsch.

Ich drehe meinen Kopf sanft von ihm weg, und Jax lässt seine Hand fallen. Aber er sieht mich immer noch an.

Sein Blick fällt auf meine Lippen und verharrt dort. Mein Herz setzt fast aus, als ich begreife, was er fühlt. Er will mich küssen!

Ich räuspere mich und Jax sieht mir wieder in die Augen. „Was machen wir?" frage ich keuchend. „Ich wünschte, ich wüsste es. Aber ich werde dich nicht feuern. Erstens ist das dir gegenüber nicht fair. Zweitens glaube ich, dass wir ab jetzt professionell miteinander umgehen können."

„Also, was jetzt? Wir bleiben absolut professionell?" Er sieht mich eindringlich an. „Ich hoffe, dass wir das hinkriegen."

„Und falls nicht?" hakte ich nach. „Dann stecken wir in großen Schwierigkeiten."

Forbidden AffairWo Geschichten leben. Entdecke jetzt