19 Kapitel

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„Alexa, was machst du hier?" fragt mich Jax verwundert. „Ich...Bin gerade mit der Arbeit fertig geworden."

„Ist es nicht schon spät?" fragt er nach. „Wir haben ein Projekt fertig gemacht." Erkläre ich mich. „Wir?" hakt Jax nach.

„Ich und Amie. Sie ist schon gegangen. Ist alles in Ordnung?" Die Nervosität nimmt überhand. Ich bin mir nicht sicher, warum.

Liegt es daran, dass ich Jax seit einer Woche zum ersten Mal sehe oder weil er mich beim Lauschen erwischt hat? „Lass uns das nicht hier bereden. Komm in mein Büro." Jax dreht sich um und geht zurück in sein Büro.

Ich brauche einen Moment, um mich zu beruhigen. Er scheint schlecht gelaunt zu sein, aber er sieht nicht wütend aus. Ich habe ihn so sehr vermisst. Aber ich wünschte, wir würden uns nicht unter diesen Umständen wiedersehen.

Ich atme tief durch und betrete Jaxs Büro. Ich sehe Jax an seinem Tisch sitzen. Er hat seine Arme darauf gestützt und lässt den Kopf hängen. Er sieht müde aus. „Geht es dir gut?" frage ich ihn.

Jax hebt seinen Kopf und sieht mich müde an. „Bloß erschöpft."

„Du kannst mit mir darüber sprechen, wenn du willst." Schlage ich vor. „Du wisst das nicht wissen." Sagt er kopfschüttelt. „Aber du hast meinen Namen erwähnt!" platzt es aus mir heraus.

„Hast du etwas gehört?" fragt er nach. „Nicht viel. Ich habe bloß meinen Namen gehört." Erkläre ich mich.

„Es hat nichts mit dir zu tun, Alexa. Meine Freunde denken, du könntest bei dem Problem helfen. Aber ich glaube das nicht." Erzählt er mir. „Gibt es irgendwas, das ich tun kann?"

„Sogar wenn es so wäre, will ich dich da nicht mit reinziehen." Sagt er. „In was reinziehen?" frage ich weiter. „Es könnte mich und die Firma zerstören. Ich will nicht, dass du zu Schaden kommst."

Er spricht in Rätseln. Ich muss mehr erfahren. „Vielleicht sollten wir nach Hause gehen?" schlage ich vor. „Du hast recht." Jax steht vom Stuhl auf und nähert sich mir. „Lass uns nach Hause gehen."

Meine Eingeweide ziehen sich zusammen bei dem Wort „nach Hause". Irgendwie fühlt es sich sehr intim an, wenn er es so selbstverständlich ausspricht. „Lass uns gehen."

Die Fahrt nach Hause ist ruhig, genau wie die Nacht. Ich kann spüren, dass Jax woanders ist, tief in seinen Gedanken und Problemen versunken.

Ich wünschte, ich könnte ihm helfen, aber Jax öffnet sich mir kaum.

Am nächsten Tag wache ich nervös auf. Heute ist der Präsentationstag! Jetzt habe ich auch noch meine eigene Sache, um die ich mir Sorgen machen muss. Die Präsentation ist für meine Bewertung wichtig.

Jax kommt in mein Zimmer. „Wie geht es dir?" frage ich ihn. „Mir geht es gut. Mach dir um mich keine Sorgen. Du hast heute die Präsentation, richtig? Das ist alles, worüber du dir heute Gedanken machen solltest."

„Aber ich mache mir Sorgen um dich." Sage ich ehrlich. „Vergiss meine Probleme. Ich bin ein großer Junge und kann sie selbst lösen."

„Aber ich will dir helfen." Sage ich ehrlich, aber er scheint nicht beeindruckt zu sein, dass ich so stur an der Sache daran bleibe. „Ich bin froh, dich in meinem Leben zu habe, Alexa. Aber heute geht es um dich, nicht um mich."

Ich will widersprechen, dass er ebenso wichtig ist, aber sein Gesichtsausdruck ist ernst, also lasse ich es bleiben.

„Was hälst du von Pfannkuchen?" wechselt er das Thema. „Die liebe ich." Gebe ich zu. „Super, ich habe, welche von einem Café bestellt."

„Du verwöhnst mich zu sehr." Sage ich lächelnd. „Mit Frühstück? Das ist noch lange kein Verwöhnen." Jax tut es ab.

„Was denn dann?" versuche ich herauszufinden. „Das wirst du bald herausfinden." Er zwinkert mir zu.

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„Ich bin so aufgeregt." Sage ich zu Amie. Sie nickt. „Ich auch. Dieses Projekt wird definitiv unsere Zukunft in dieser Firma bestimmen."

„Wir dürfen nicht versagen." Stimme ich zu. „Werdet ihr nicht. Euer Projekt ist großartig, Mädchen." Sagt Pierce, der gerade zu uns rübergekommen ist. „Ich muss von all der Aufregung pinkeln! Ich bin gleich wieder da." Ich und Pierce kichern und sehen zu, wie Amie sich entfernt.

„Ich weiß, dass ihr Mädchen hart gearbeitet habt. Ihr werdet es rocken." Ermutigt er mich. „Danke." Lächele ich ihn an.

Ich sehe, wie Jenna und eine andere Praktikantin den Besprechungsraum verlassen, in dem sie ihr Projekt präsentiert haben. „Das war schrecklich." Murrt Jenna.

„Hast du Herr Richmond gesehen? Ich wäre am liebsten weggerannt, als er mich angeschaut hat." Sagt sie. „Dann hättest du ihn eben nicht ansehen sollen! Deinetwegen haben wir es vermasselt." Sagt Jenna.

„Meinetwegen? Ich habe die ganze Arbeit gemacht, während du nur da standest und gelächelt hast." Sagt die Praktikantin wütend. „Wenigstens habe ich das gut gemacht." Motzt Jenna.

„Ich bin so froh, dass ich nicht mit Jenna in einem Team bin." Sagt Pierce. „Ich auch." Ich kann nicht anders, als über das zu grübeln, was Jenna und die andere Praktikantin gesagt haben – alle dort drin sind sehr streng.

Ist mein Projekt gut genug? „Alles okay?" fragt Pierce mich besorgt. „Mir geht es gut." Sage ich überzeugt. „Du siehst nicht gut aus." Pierce legt eine Hand auf meine Schulter und zeigt mir damit seine Unterstützung.

„Die nächsten: Amie Bennett und Alexa Charlton!" höre ich Elena. Wo ist Amie?

„Ich bin hier!" Amie kommt zu mir angerannt. „Lass es uns durchziehen."

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Die Präsentation läuft glatt. Die Manager scheinen zufrieden zu sein, auch wenn Jaxs Gesichtsausdruck rein gar nichts verrät. Wird er wegen unserer Beziehung strenger mit uns sein?

Ich schenke Jax ein Lächeln. Unsere Blicke treffen sich, aber er erwidert das Lächeln nicht. Hier und jetzt ist er der Chef, der CEO.

„Ihr habt die Produktplazierung erwähnt. Wo plant ihr die Anzeige zu platzieren, und mit wem plant ihr die Zusammenarbeit?" fragt Elena.

„Ich...Wir wollen eine Platzierung in den Medien..." Amie ist so nervös! Sie kann die Frage nicht beantworten.

Ich sehe zu Jax, der die Augenbrauen zusammenzieht. Wir dürfen nicht versagen! „Was Amie damit sagen will, ist, die sozialen Medien. Blogger, die das Produkt bewerben sollen." Greife ich ein.

Ich sehe zu Jax, dessen Gesicht sich wieder entspannt hat. „Ihr könnt jetzt gehen, Mädels." Sagt Elena zu uns.

Wir verlassen den Besprechungsraum, die anderen Praktikanten betreten ihn.

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Forbidden AffairWo Geschichten leben. Entdecke jetzt