„Entspannten Abend,"

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Die nächsten Tage hatte ich kaum Kontakt zu irgendwem. Ich war arbeiten, hab trainiert und geschlafen. Tom hatte mehrmals versucht, mich anzurufen, aber ich bin jedes Mal nicht rangegangen, sondern habe beim Klingeln zugesehen. Der Gedanke, dass Tom sich mit Heidi getroffen hat, ist einfach zu schmerzhaft.

Eines Abends, als ich gerade aus der Dusche kam, klingelte es an der Tür. Widerwillig schlurfte ich hin und öffnete. Zu meiner Überraschung stand Bill, Toms Zwillingsbruder, vor mir. In seinen Händen hielt er eine große Tüte mit Essen und eine Flasche Wein. „Ich dachte, wir könnten einen entspannten Abend machen", sagte er mit einem aufmunternden Lächeln.

Er kam herein, und wir machten uns in der Küche zu schaffen. Bill hatte wirklich an alles gedacht: eine frische Lasagne, knuspriges Baguette, einen frischen Salat mit Tomaten, Gurken und Feta sowie ein Stück Tiramisu zum Nachtisch. Während wir das Essen aufwärmten und den Salat anrichteten, sprachen wir über Belangloses. Doch ich wusste, dass das eigentliche Gespräch noch kommen würde.

Wir setzten uns ins Wohnzimmer und fingen an zu essen. Die Lasagne war perfekt, der Käse war goldbraun gebacken und der Duft ließ mir das Wasser im Mund zusammenlaufen. „Das ist wirklich lecker", sagte ich, mehr aus Höflichkeit als aus wirklichem Interesse.

Bill legte seine Gabel beiseite und schaute mich ernst an. „Du weißt, dass Tom dich wirklich vermisst, oder?" sagte er. Ich senkte den Blick und spielte mit meinem Essen. „Ich weiß, Bill. Aber es ist kompliziert. Der Gedanke, dass er Zeit mit Heidi verbracht hat, tut einfach weh."

„Er hat dich nicht betrogen", widersprach Bill sanft. „Sie haben nur geredet. Du weißt, dass Tom nur dich liebt."

Ich seufzte und nahm einen Schluck Wein. „Ich weiß, dass sie nur geredet haben, aber Heidi ist ein Supermodel. Sie ist Heidi Klum! Wie soll ich da nicht unsicher werden?"

Bill nickte verständnisvoll. „Vertrauen ist schwer wieder aufzubauen, das weiß ich. Aber ich kenne Tom, und ich weiß, dass er dich liebt und dich zurückhaben will. Vielleicht solltet ihr einfach mal in Ruhe reden."

Ich schüttelte den Kopf. „Ich bin noch nicht bereit dafür, Bill. Es ist alles noch zu frisch."

Wir aßen schweigend weiter. Bill machte noch ein paar Versuche, das Gespräch in eine leichtere Richtung zu lenken, erzählte von seiner Arbeit und den neuesten Projekten, an denen er und Tom arbeiteten. Doch meine Gedanken waren immer bei Tom und Heidi. Selbst das Tiramisu, das normalerweise eines meiner Lieblingsdesserts war, schmeckte mir kaum.

Nach ein paar Stunden verabschiedete sich Bill schließlich, nicht ohne mir noch einmal zu versichern, dass er für mich da ist. „Wenn du reden möchtest, egal wann, ruf mich einfach an", sagte er, bevor er ging. Ich nickte nur stumm und schloss die Tür hinter ihm. Der Abend hatte mich nicht wirklich aufgemuntert, aber es tat gut zu wissen, dass ich nicht völlig allein war.

Mein Model {T.K}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt