Heiraten?

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Nachdem Tom und ich gemeinsam Sport gemacht hatten, ist er zu seinen „Jungs" gegangen. Ich bin derweil bei Tom geblieben und bereite Salate und solche Dinge vor, für das Grillen mit Toms Freunden und Bill. Bill habe ich lange nicht gesehen. Aber irgendwie fühle ich mich ein wenig wie das kleine Hausmädchen. Trotzdem habe ich nichts zu meckern. Ich habe meinen Traumjob, ein großes Haus, tolle Freunde und den Mann meiner Träume an meiner Seite.

Nach gut einer Stunde war ich fertig. Tom hatte mir geschrieben, dass sie auf dem Weg hierher sind. Ich decke den großen Tisch auf der Terrasse im Garten und stelle die Salate, noch abgedeckt, in die Mitte. Der große Garten und der Pool werden durch den Sonnenuntergang in ein orangefarbenes Licht getaucht. Aus dem Kühlschrank hole ich mir Zutaten für meinen Lillet. Gerade als ich fertig war, kam Tom durch die Tür. Seine Freunde folgten. „Ist Bill schon da?" fragt er und kommt zu mir. „Nein, die Diva lässt auf sich warten," antworte ich. Tom umarmt mich von hinten, „Hallo Baby," begrüßt er mich. „Hi," lächle ich und drehe mich in seinem Griff.

„Hallo Valerie," begrüßten mich seine Freunde. „Hey." Nun sah ich, dass seine Freunde deren Ehefrauen mitgebracht hatten, die sich alle schon hingesetzt haben.

„Die Salate sind schon auf dem Tisch und das Bier habe ich kaltgestellt," sage ich zu Tom, als ich ihm das Fleisch zum Grillen aus dem Kühlschrank gebe. „Du bist die Beste," sagt er und drückt mir einen schnellen Kuss auf die Lippen. „Ich weiß," rufe ich ihm hinterher.

Nachdem dann alles auf dem Tisch stand, standen die Männer alle beim Grill und wir Frauen saßen. Gott, das sind alles solche Hausmütterchen, die sich lieber um die Kinder kümmern, anstatt Karriere zu machen. Könnte ich nicht. Stellt euch mal vor, Tom und ich trennen uns, was sowieso nicht passiert, aber dann wäre ich ja komplett abhängig von ihm. „Wollt ihr eigentlich auch mal heiraten?" fragt eine von den Frauen. „Tom und ich?" frage ich. Sie nickt. „Nein, wieso?" „Langsam wird's Zeit, Valerie," sagt eine andere. „Genau, heiraten, Kinder so schnell wie möglich." Ich mustere die drei Frauen. „Ich muss gar nichts." Sie lachen. „Ich habe gehört, Tom will heiraten und Kinder... Wie löst ihr das?" „Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich erstmal meine Karriere mache, bevor ich Hausmütterchen werde wie ihr," sage ich und stehe auf, gehe direkt ins Haus.

Von denen muss ich mir nichts gefallen lassen. Drinnen hole ich mir meinen zweiten Lillet und setze mich auf die Couch. Während ich auf Bill warte, durchstöbere ich mein Handy. Doch dann klingelt es. „Gehst du, Val?" ruft Tom von draußen. „Ja!" rufe ich zurück und laufe zur Eingangstür. Als ich sie öffne, kam mir die große, blonde Gestalt von Bill ins Auge. „Endlich!" sage ich erleichtert und umarme ihn. „Na? Nerven die wieder mit heiraten und Kindern?" fragt Bill und umarmt mich ebenfalls. „Ja," seufze ich. Wir gehen hinein und Bill sagt Tom und Toms Freunden Hallo, bevor er wieder zu mir reinkommt. Währenddessen habe ich ihm auch einen Lillet gemacht. „Du bist die Beste," lacht Bill. Wir setzen uns hin und plaudern ein wenig. „Wurdest du eigentlich bei der Modelagentur angenommen?" fragt er. Ich nicke. „Ich bin so stolz auf dich! Herzlichen Glückwunsch, Maus," sagt Bill voller Freude. „Danke, Bill," erwidere ich, bevor Bill sein Glas hinstellt und mich umarmt.

„Wollt ihr Tratsch-Tanten auch mal wieder rauskommen?" ruft Tom von draußen. „Entspann dich, Bruderherz!" ruft Bill. Nichtsdestotrotz stehen wir auf, nehmen unsere Gläser und gehen wieder raus. Die Sonne geht immer noch unter. Nun wird alles in ein intensives Orange getaucht. Sobald wir draußen waren, zieht Tom mich zum Grill, obwohl alle sitzen. „Ja bitte?" frage ich und kichere. „Ich weiß, warum du reingegangen bist," sagt er leise, „Ich will nur, dass du weißt, dass ich dich verstehe und deine Entscheidungen respektiere." „Womit habe ich dich verdient," sage ich mit einem erleichterten Ton. „Weiß nicht, aber ist zwischen uns alles gut?" fragt er. „Wieso sollte es nicht gut sein?" „Habe mir nur Sorgen gemacht... Die sagen das echt jedes Mal, wenn sie dich sehen," sagt Tom, Schuldgefühle im Gesicht. „Mach dir keine Sorgen, Baby. Alles ist gut," sage ich und lächle. Er nickt und lächelt ebenfalls, bevor er mir einen sanften Kuss auf die Lippen drückt. Dann schwingt er seinen Arm um meine Schultern und wir gehen zum Tisch. Es ist perfekt so, wie es ist. Ich würde es nicht anders wollen. Alleine, dass Tom so etwas von sich selbst sagt, zeigt doch, dass so etwas wie Kinder und Hochzeit nicht das Wichtigste ist.

„Also, das Fleisch ist bald fertig und dann können wir essen," sagt Tom, als er einen Stuhl herauszieht und signalisiert, dass ich mich setzen soll. Ich lächle nur und setze mich. Tom schiebt den Stuhl wieder heran und setzt sich neben mich. Sag ich doch, alles ist perfekt, wie es ist.

Mein Model {T.K}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt