Wettstreit

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Die nächsten Tage waren zäh. Tom meinte, da war nichts, aber ich bekam das Gefühl einfach nicht los...

Gerade war ich im Makeup für die Fashion Show von Victoria's Secret. Nervös, natürlich. Tom ist hier... Er meinte, er sei gespannt auf mich, aber wirklich? Wahrscheinlich ist er eher gespannt auf Heidi. Gegen Heidi komme ich doch niemals an... Außer... Ich werde einfach besser als sie. Träumen kann man ja. Schließlich laufe ich zuerst.

„Valerie! Anziehen, die Show beginnt gleich!" ruft der Manager mit seinem Klemmbrett, als er an mir vorbeiläuft. Ich lächle und gehe zur Umkleide, wo ein typisches VS-Dessous-Set hängt und riesige weiße Flügel. Mir liefen fast die Tränen. Es ist so ähnlich wie damals bei Adriana Lima oder Gisele Bündchen. „Oh mein Gott," flüstere ich.

Das Licht auf dem Laufsteg blendet mich, als ich meinen ersten Schritt mache. Die Musik dröhnt, und ich kann das Raunen der Menge hören. Mein Herz schlägt schneller, aber ich halte den Kopf hoch und lasse die Nervosität hinter mir. Mit jedem Schritt werde ich sicherer, meine Bewegungen fließend und anmutig. Die Flügel fühlen sich leichter an, als ich erwartet hatte, und für einen Moment vergesse ich alles um mich herum.

Am Ende des Laufstegs bleibe ich stehen, drehe mich langsam und werfe einen Blick ins Publikum. Ich sehe Tom, der mir applaudiert, aber mein Blick fällt schnell auf Heidi. Sie steht am Rande, bereit, als nächste herauszukommen. Ihre Augen sind auf mich gerichtet, und obwohl sie lächelt, kann ich die Spannung in ihrem Blick spüren. Es ist unausgesprochen, aber deutlich: ein stiller Wettstreit, der in der Luft liegt.

Ich drehe mich um und gehe den Laufsteg zurück, das Adrenalin pulsierend. Hinter der Bühne sehe ich Heidi, die mir kurz zunickt, bevor sie selbst auf den Laufsteg tritt. Ihre Schritte sind sicher, ihr Lächeln perfekt. Die Menge jubelt, aber ich lasse mich nicht beirren. Ich habe meinen Moment gehabt, und er gehört mir allein.

Nachdem Heidi und die anderen Models gelaufen waren, versammelten wir uns hinter der Bühne. Der Manager kam zu uns und erklärte den Plan für den Abschluss der Show. „Valerie und Heidi, ihr macht den Abschluss zusammen. Ihr werdet Hand in Hand laufen und dann in der Mitte des Laufstegs posieren."

Ich sah Heidi an, die Augenbrauen leicht hochgezogen. Sie nickte und reichte mir die Hand. „Lass uns das gut machen", sagte sie mit einem kleinen Lächeln, das sowohl aufrichtig als auch herausfordernd war.

Wir stellten uns an den Anfang des Laufstegs. Beide trugen wir nun keine Flügel mehr. Heidi trug ein glitzerndes, tiefblaues Kleid, und ich ein glamouröses, goldfarbenes Ensemble. Die Musik änderte sich, wurde dramatischer, und als das Signal kam, gingen wir los. Seite an Seite, unsere Schritte synchron. Die Menge tobte vor Begeisterung.

Als wir die Mitte des Laufstegs erreichten, drehten wir uns gemeinsam zu den Kameras und dem Publikum. Die Lichter blitzten auf, und ich konnte die Energie im Raum spüren. Heidi drückte meine Hand leicht, und wir lächelten beide. In diesem Augenblick war alles andere vergessen – es gab nur uns, den Laufsteg und das jubelnde Publikum.

Wir drehten uns und gingen den Laufsteg zurück, Hand in Hand. Hinter der Bühne ließ Heidi meine Hand los und lächelte mich an. „Gut gemacht, Valerie", sagte sie, und ich konnte eine Spur von Respekt in ihrer Stimme hören.

„Ich weiß", antwortete ich. „Du warst aber auch gut."

Mein Model {T.K}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt