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HyvnGenervt betrete ich das Schulgebäude, um in den Unterricht zu gehen. Ich möchte einfach nur von ihm weg. Jedes Mal, wenn ich das Schulgebäude betrete, ärgere ich mich über jemanden. Es fühlt sich an wie ein Fluch. Was denkt sich dieser Typ bloß? Nur weil er so ein Arschloch ist, heißt das nicht, dass ich komplett den Kontakt zu Mohammed vermeiden würde. Immerhin war es nicht Mohammeds Schuld, sondern die von Aras. Ich werde einfach den Abstand zu Aras wahren. Er kann sich nicht einmal entschuldigen. Ich hatte wirklich gehofft, dass er sich bei mir entschuldigt. Ja, ich mag ihn nicht, aber das bedeutet nicht, dass ich es nicht versuchen würde, mich mit ihm zu verstehen, wenn er sich entschuldigt. Er ist ein Freund von Mohammed, und ich möchte mich gut mit den Freunden meiner Freunde verstehen, auch wenn es bei ihm nicht funktionieren wird, da er ein kaltes Herz hat. Ich brauche Feuer, um ihn zum Schmelzen zu bringen. Und das Feuer könnte ich sein. Plötzlich ist die Lust vergangen, mich gut mit ihm zu verstehen. Jetzt verspüre ich den Drang, mich mit ihm zu verständigen, um Rache zu üben. Ich will mich rächen. Schon seit meiner Kindheit habe ich immer Vergeltung geübt, wenn mir jemand Unrecht getan hat. Das wird auch meine sogenannte Familie zu spüren bekommen. Aber worauf ich mich jetzt konzentrieren sollte, ist Aras. Ich werde mich ihm annähern und ihn schließlich fallen lassen. Dann wird er seine eigene Medizin kosten. Die pure Lust nach Rache überkommt mich.
Mit einem bösen Grinsen betrete ich den Klassenraum, in dem ich jetzt Mathe habe, und setze mich wie letztes Mal hinten auf den Platz am Fenster. Ich bevorzuge es, überall am Fenster zu sitzen. Es sind nicht viele Leute hier drin. Mohammed, mit dem ich jetzt auch habe, sehe ich nicht. Ich habe vorhin auf Roja und Irina gewartet, aber als Aras gekommen ist, bin ich schließlich am Ende gegangen. Ich hatte die Hoffnung, dass er sich entschuldigen würde, als ich ihn vor mir sah. Es schmerzt mich, dass er es nicht getan hat, denn ich hasse es, mich zu rächen, obwohl ich es immer wieder bei den falschen Leuten tue. Irgendwie bekomme ich nie eine Entschuldigung und ich bin es so leid. Es frustriert mich immer wieder, keine Entschuldigung von Leuten zu erhalten, die dann so tun, als wäre alles in Ordnung.
Genervt seufzte ich und schaute aus dem Fenster. Das Wetter ist wirklich angenehm, finde ich. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich nicht Kälte empfindlich bin. Draußen wehen die Bäume und ein paar Blätter fallen herab. Ich liebe es, aus dem Fenster in die Natur zu schauen. Die Natur ist wundervoll. Wie cool wäre es, eine Naturfee zu sein. Bei diesem Gedanken musste ich schmunzeln und erschrak, als plötzlich eine Hand sich auf meine Schulter legte. Ich schaute nach oben und sah Mohammed mit einem breiten Grinsen im Gesicht. »Erschreck mich doch nicht so«, seufzte ich und sah ihn etwas erschrocken an. Ich erschrecke mich leicht, daher hat mich das gerade ein wenig erschreckt. »Was mit meiner Schönheit?«, gibt er arrogant von sich, was mich fast zum Schmunzeln gebracht hat, jedoch unterdrücke ich es. »Nein, es geht um deine Hässlichkeit.«, kontere ich und sehe ihn grinsend an. Er zieht ein beleidigtes Gesicht und gibt ein schroffes Pff von sich, bevor er sich an jemanden anwendet... Aras? Was macht der denn hier? Letztens war er doch nicht einmal da, wieso jetzt? »Hast du das gehört? Sie hat mich als hässlich beleidigt.«, spielt er und schmiegt sich an Aras' Brust, tut so, als würde er weinen. Meine Gedanken finden Ruhe, doch eine Frage schwirrt mir noch im Kopf herum. Was zum Teufel macht Aras hier?
Aras streicht lächelnd über Mohammeds Rücken, was mich wie ein Schlag ins Gesicht trifft. Er hat Emotionen? Ich starre ihn ungläubig an, da ich es nicht fassen kann. Sein Lächeln ist so schön, seine Lippen heben sich dabei leicht, und es sieht aus, als käme es direkt aus einem Mode-Magazin. Als er meinen durchdringenden Blick bemerkt, schaut er zu mir. Er schaut mich immer so lange an, dass er jetzt auch damit klarkommen muss. Seine Gesichtszüge kehren wieder zur Normalität zurück, und er setzt sich mit Mohammed hin. Zum Glück sitzt Mohammed rechts neben mir und nicht er. Eigentlich wäre es ein Vorteil, denn dann könnte ich mich an ihn heranmachen, aber im Unterricht möchte ich meine Ruhe haben und mich konzentrieren. Ich will nicht noch schlechter in Mathe werden.
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Intended for each other
ActionWas passiert, wenn zwei Menschen aufeinandertreffen, die zu einander gehören, aber nicht wissen, dass sie füreinander bestimmt sind und deshalb viele Dinge geschehen, die sie nicht ändern können? Hyvn geht in die Oberstufe, um ihr Abitur zu absolvie...