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HyvnIch schaue auf den schlafenden Aras, der ruhig schläft, nachdem was wir...getan haben . Eigentlich hätten wir essen sollen, sind aber wegen des Vorfalls nicht aufgetaucht und danach beide eingeschlafen, da wir noch müde waren. Jetzt bin ich wach und starre ihn seit Minuten an. Es fühlt sich irgendwie gut an, ihn anzustarren, da er im Schlaf keinen kalten Ausdruck hat, sondern einen neutralen. Ich weiß nicht, was ich von der Situation halten soll, da es mir gutgetan hat, aber mein Kopf versucht mir einzureden, dass ich jetzt dreckig bin, was eigentlich nicht mal stimmen kann, da ich nur Interesse an Aras habe, nur an ihm. Mohammed und Nidal sind zum Glück nicht aufgetaucht, sonst wäre es mir zu peinlich gewesen, wenn sie mich in Aras Zimmer erwischt hätten. Sie würden bestimmt direkt zweideutige denken, was eigentlich auch in die richtige Richtung gehen würde. Ich möchte jedoch nicht, dass sie davon erfahren, da es für mich zu peinlich ist. Ich betrachte ihn noch einmal genau, präge mir sein Gesicht gut ein und erhebe mich vom Bett, um sein Zimmer zu verlassen. Hoffentlich wird er nicht verärgert sein, wenn er aufwacht und sieht, dass ich weg bin. Mein Magen rebelliert, da ich nichts gegessen habe und mit leerem Magen direkt mit Aras intim geworden bin. Im Flur ziehe ich mir meine Schuhe an und verlasse das Hotelzimmer. Auf dem Weg zu meinem Zimmer merke ich, dass ich mich unbedingt umziehen muss, was ich dann auch tue, aber ich bemerke, dass Roja und Irina nicht da sind. Ich wollte doch mehr Zeit mit meinen Freunden verbringen, um nicht in unserer Freundschaft zu scheitern. Ich habe Schuldgefühle, da ich so lange nicht mehr bei Mohammed war. Erion war immer bei mir, da wir uns näher gekommen sind, und dann habe ich einfach Zeit mit ihm verbracht. Wird Mohammed es mir übel nehmen?
Ich verlasse mein Zimmer mit einem Polo Ralph Lauren Shirt, einer kurzen schwarzen Shorts, die bis zur Mitte meiner Oberschenkel reichen, und mit meinen schwarzen Air force kombiniert. Ich mache mich auf den Weg zum Aufzug, um Essen zu holen und nach Roja und Irina zu suchen. Als ich den Flur betrete, sehe ich Mohammed mit einem starren Blick auf den Boden, auf dem Weg zu seinem Zimmer. Vielleicht weiß er, wo die Mädchen sind. Wenn ich dann ja schon mit ihm spreche, kann ich mich bei ihm entschuldigen, dass ich so lange nichts mehr mit ihm unternommen habe und stattdessen mit Erion war. »Mohammed!« rufe ich seinen Namen, und er bleibt abrupt stehen. Ich sehe, wie er seine Fäuste leicht ballt, was mir ein mulmiges Gefühl im Magen verursacht - das Gefühl, das ich immer bekomme, wenn etwas nicht stimmt. Hasst er mich jetzt? Er hat noch nie so reagiert, als ich ihn gerufen habe. Wirklich noch nie. Sonst hat er sich immer mit einem Lächeln umgedreht und ist immer auf mich zugekommen. Dieses Mal bleibt er nur starr stehen, als wäre er von etwas getroffen worden. Ich komme bei ihm an und er dreht sich erst dann um und schaut mich an, nicht mit seinem strahlenden Lächeln, sondern mit einer starren Miene, die mir durch Mark und Bein geht. Beruhige dich, Hyvn, spreche ich mir selbst zu, obwohl ich das Gefühl habe, dass er mich jetzt abstoßen könnte. Ich schlucke schwer und lecke mir über die Lippen. »Weißt du, wo die Mädchen sind?« Was für eine dumme Frage, oh nein. Statt mich bei ihm zu entschuldigen, führe ich meinen Plan mit der kleinen Einleitung zum Gespräch durch, um mich erst danach bei ihm zu entschuldigen, und ich sehe, wie sein Kiefer mahlt. Dumme Idee gewesen. Es ist zwar nicht wie bei Aras, aber dennoch gefährlich, und mir wird erst jetzt bewusst, dass Mohammed auch eine gewisse Bedrohlichkeit ausstrahlt, was mir nicht immer bewusst ist, da wir uns gut verstehen und ich das Gefühl habe, er wird mir nichts antun. Oder wir hatten uns mal gut verstanden. Hätte ich mich doch direkt entschuldigt und vernünftig mit ihm gesprochen, anstatt so dumm zu fragen. »Frag doch Erion«, zischt er schon fast angewidert was dazu führt, dass sich mein Brustkorb zusammenzieht so fest, dass ich denke, ein Loch könnte entstehen. Ich verabscheue es, mich zu streiten, vor allem mit Menschen, die ich wirklich liebe. Er ist definitiv wegen meines Verhaltens verärgert, und das kann ich auch wirklich verstehen, aber es tut mir trotzdem weh. Ich möchte nicht wissen, wie sehr ich ihn verletzt habe mit der unbewussten Distanzierung. »Ich frage, aber dich«, sage ich ruhig, um nicht nervös zu klingen und die Situation nicht noch schlimmer zu machen, obwohl meine Stimme zittert. Jederzeit könnte sie brechen, wenn ich spreche. »Ein Wunder. Ich dachte, du bist Erion so nahe, dass du an ihm klebst wie ein Kaugummi.« Mein Gesicht wird wehleidig, als er weitermacht, anstatt einfach die Frage zu beantworten, um ein Ende zu finden.
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Intended for each other
ActionWas passiert, wenn zwei Menschen aufeinandertreffen, die zu einander gehören, aber nicht wissen, dass sie füreinander bestimmt sind und deshalb viele Dinge geschehen, die sie nicht ändern können? Hyvn geht in die Oberstufe, um ihr Abitur zu absolvie...