Von Blut überströmt blick' ich nieder zu dir.
Ich zittre, doch kalt ist mein Blick.
Verachtung für das, was du bist, keimt in mir
Von nun an gibts kein Weg zurück.
Du bist, was du tust, wird mir wieder bewusst;
gar schmerzerfüllt wird es mir klar.
bist rücksichtslos, tust, was du denkst, machen musst,
ja so, wie es immer schon war.
Als könnt' ich's nicht glauben, seh' ich, wer hier liegt
wer aufgab sein Leben für sich;
wem eig'ne Familie am wenigsten wiegt
wen ich hier betrachte; — nur dich.
An dich nur bedacht schlägt die wütende Faust
auf jeden, der nicht ist wie du.
Bereitwillig schmerzt du; du drescht wie du haust.
Ich lasse es nie wieder zu.
In all den Momenten kam's dir nie in Sinn
wie du and're Menschen verletzt;
mit Mimik, mit Worten, mit Händen. Ich binder eine, der's endete; — jetzt.
So liegst du nun vor mir, als wär' es verstellt;
als wärst du ein Opfer. Verrückt.
Ich staune, wie sehr mir der Anblick gefällt,
wie mich die Vergeltung entzückt.
„Hast du auch nur einmal an and're gedacht?
an mich?"; und mein Worte wiegt schwer.
„Wohin hat dich dein Egoismus gebracht?
Du kennst keine anderen mehr."
„Ist dir nicht bewusst, was ich stillschweigend tat?
Ich wartete immer auf dich.
Hielt fest an dem einen, den ich mir erbat,
den Vater, den einen, für mich.
Ich habe geglaubt, du kehrst wieder zu mir.
Kehrst wieder und bist für mich da.
In kläglicher Suche nach dem einen, nach dir,
erkannt ich: es würde nie wahr.
Gestehe, ich habe gekämpft, glaubte d'ran,
doch standest du uns stets im Weg.
Ich glaubte, wie mancher daran glauben kann,
genoss jedoch nie Privileg.
Ich wartete, löschte mein Licht erst sehr spät,
Geschichten hast du nie gelesen.
stattdessen schrieb ich sie; was hier von dir steht,
ist alles, was einmal gewesen.
So büßt du nun; ich hab dir alles gesagt.
Verlassen liegst du hier allein.
Ich kehre nicht wieder, und wenn man mich fragt,
dann sag ich: es sollte so sein.
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