Der Platzhalter

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Du magst mich, ich weiß es, und ich mag dich auch.
Ich bin, was du magst, und du bist, was ich brauch'.
Wir lachen, wir reden, sind zwei, die man kennt.
Sind zwei, die man Freunde, ein Pärchen gar nennt.

Ich kenne dich —, kenn' uns und weiß, wer du bist.
Ich weiß, wie es endet, weiß, was du vermisst.
Du bist auf der Suche, auf Suche wie ich,
Du suchst nur den einen und doch niemals mich.

Ich weiß das, ich weiß es und doch —, ja, was nun?
Sollt' ich es dir sagen? Was sollte ich tun?
Ich warte. Ich warte und hoffe doch, dass
ich mir uns're Freude im Leben noch lass'.

Das Leben als Platzhalter — schrecklich wie gleich;
denn ich bin die Kröte im Goldfischchenteich.
Bin praktisch, ich quake, dir treuer Gefährt,
der übrigbleibt, wenn sich ein Goldfisch dir währt.

Ich wäre nicht hier - und das ist wohl war -
Wenn du einen Partner - es ist uns wohl klar -
Wen besseren hättest; ich wäre nicht hier.
Ich wäre woanders. Ich wär nicht bei dir.

Frankfurt/M Flughafen, 14:07
Sie allen haben's geschafft (nur ich nicht).

Kämpfer ohne Phantasien VWo Geschichten leben. Entdecke jetzt