Silent Love - TaeGyu

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Die Tage im Übungsraum der HYBE-Gebäude waren lang und schweißtreibend, aber für die Jungs von TXT war es mehr als nur Arbeit. Es war ihre Leidenschaft, ihr Traum. Und inmitten all der harten Arbeit war es oft Beomgyu, der die Energie hochhielt, der mit Witzen und albernen Streichen für Lacher sorgte, selbst wenn die Müdigkeit ihnen allen in den Knochen steckte.

Taehyun war das Gegenteil von Beomgyu - ruhig, fokussiert, aber nicht weniger entschlossen. Er beobachtete Beomgyu oft aus den Augenwinkeln, wie dieser die anderen aufmunterte oder mit seinen unerschöpflichen Ideen den Proben neuen Schwung verlieh. Manchmal fühlte es sich an, als ob Beomgyu Licht in Räume brachte, die für Taehyun bisher nur aus Schatten bestanden. Es waren kleine Momente, in denen Beomgyu Taehyun auffiel - ein zufälliger Blick, ein verstecktes Lächeln, wenn Taehyun etwas besonders gut gelang.

Eines Abends, als die Sonne bereits hinter den Hochhäusern von Seoul unterging, saßen sie erschöpft auf dem Boden des Übungsraums. Die Musik war verstummt, und die Mitglieder tranken gierig Wasser, während sie versuchten, wieder zu Atem zu kommen.

„Ich bin komplett fertig", keuchte Soobin, der Leader, und ließ sich rücklings auf den Boden fallen. „Wir haben heute wirklich alles gegeben."

„Sag das nicht zu laut", grinste Beomgyu, „sonst denkt der Trainer, wir könnten noch mehr üben."

Die anderen lachten, doch Taehyun blieb still, betrachtete nur den leuchtenden Bildschirm seines Handys. Beomgyu, der ihm gegenüber saß, bemerkte es sofort. Er rutschte ein Stück näher, bis er neben Taehyun saß, und stupste ihn leicht mit der Schulter an.

„Hey, woran denkst du? Du bist so still", fragte Beomgyu mit einem schiefen Lächeln.

Taehyun sah auf und traf Beomgyus Blick. Es war ein Moment, der nur Sekundenbruchteile dauerte, aber in dem so viel unausgesprochen blieb. „Nichts Besonderes. Nur... ich habe das Gefühl, ich könnte den letzten Teil besser machen."

„Du bist zu hart zu dir selbst", sagte Beomgyu leise. „Du bist großartig, Tae. Wirklich."

Taehyun nickte, aber Beomgyu sah, dass er die Worte nicht wirklich annahm. Stattdessen legte Beomgyu seine Hand auf Taehyuns Schulter und drückte sie leicht. „Lass uns zusammen dran arbeiten. Morgen nach dem Training?"

„Ja, klingt gut", antwortete Taehyun, und ein kleines, ehrliches Lächeln schlich sich auf sein Gesicht.

Am nächsten Tag blieben Taehyun und Beomgyu nach dem offiziellen Training noch im Übungsraum zurück. Die anderen verabschiedeten sich müde und machten sich auf den Weg zurück ins Wohnheim, doch die beiden hatten noch Energie übrig. Sie arbeiteten konzentriert an den Schritten, gingen die Sequenzen immer wieder durch, bis sie perfekt saßen. Beomgyu half Taehyun, seine Bewegungen zu verfeinern, und Taehyun gab Beomgyu wertvolle Tipps für den Ausdruck.

„Okay, wir probieren es nochmal", sagte Beomgyu, als die Musik erneut startete. Sie tanzten synchron, im Rhythmus der Beats, und als die letzte Note verklang, blieben sie keuchend stehen, aber mit einem triumphierenden Grinsen auf den Lippen.

„Das war gut, wirklich gut", lobte Beomgyu und klatschte Taehyun ab.

„Dank dir", sagte Taehyun, der sich über die Worte freute. „Du bist echt gut im Motivieren."

„Vielleicht, weil ich will, dass du dein Bestes zeigst", sagte Beomgyu. Es war ein einfacher Satz, aber die Art, wie er ihn sagte, ließ Taehyuns Herz für einen Moment schneller schlagen. Die Luft zwischen ihnen fühlte sich plötzlich anders an - schwerer, bedeutungsvoller.

Sie blieben nah beieinander stehen, die Musik war verstummt, und der Raum war in stilles, schwaches Licht getaucht. Beomgyu beobachtete Taehyun einen Moment lang, und dann, ohne groß nachzudenken, legte er seine Hand leicht gegen Taehyuns Wange.

„Beomgyu...", murmelte Taehyun überrascht, doch er machte keine Anstalten, den Abstand zu vergrößern.

„Ich mag es, mit dir zusammen zu sein", sagte Beomgyu leise. „Mehr als ich dachte."

Die Worte hingen zwischen ihnen, und Taehyun spürte, wie seine Wangen heiß wurden. Er wusste nicht genau, was er erwartete, aber die Ehrlichkeit in Beomgyus Augen ließ ihn für einen Moment alle Unsicherheiten vergessen.

„Ich auch", gab Taehyun schließlich zu, seine Stimme kaum mehr als ein Flüstern. „Ich mag dich auch mehr als nur... Freundschaft."

Es war das erste Mal, dass sie es laut aussprachen, und es fühlte sich befreiend und gleichzeitig beängstigend an. Doch in diesem Moment, mit Beomgyu so nah, fühlte sich alles richtig an.

Nach diesem Abend veränderte sich die Dynamik zwischen Beomgyu und Taehyun. Sie suchten immer öfter die Nähe des anderen, blieben nach den Proben noch länger zusammen oder schlichen sich spätabends in den Aufenthaltsraum des Wohnheims, um sich in stillen Gesprächen zu verlieren. Es waren keine großen Gesten, aber die kleinen Momente, die sie miteinander teilten, wurden immer bedeutsamer.

Eines Nachts, als sie zusammen auf der Couch saßen, Taehyun seinen Kopf an Beomgyus Schulter gelehnt, sah Beomgyu ihn an und lächelte.

„Ich habe darüber nachgedacht", begann er, „über uns."

Taehyun hob den Kopf und sah ihn an, seine Augen neugierig. „Was meinst du?"

„Ich meine, dass ich mehr will als nur... dieses Versteckspiel", sagte Beomgyu. „Ich möchte, dass wir offen sein können. Nicht vor den Fans oder so, aber wenigstens vor den Jungs."

Taehyun dachte einen Moment lang nach. Er wusste, dass es nicht einfach sein würde, aber Beomgyu hatte recht - sie sollten nicht länger verbergen müssen, was sie füreinander empfanden. „Okay", sagte er schließlich. „Lass es uns ihnen sagen."

Am nächsten Morgen, als sie alle zusammen frühstückten, zögerte Beomgyu zunächst, doch Taehyuns Hand auf seiner unter dem Tisch gab ihm den nötigen Mut.

„Jungs, wir müssen euch etwas sagen", begann Beomgyu, und die anderen sahen auf. „Taehyun und ich... wir sind zusammen."

Es folgte ein Moment der Stille, in dem jeder die Worte verarbeitete. Dann brach Yeonjun das Schweigen mit einem breiten Grinsen. „Endlich!"

Beomgyu und Taehyun sahen ihn überrascht an. „Was meinst du mit ‚endlich'?", fragte Beomgyu.

Yeonjun lachte. „Jeder von uns hat das kommen sehen, außer ihr beiden anscheinend. Aber keine Sorge, wir freuen uns für euch."

Die Erleichterung, die Beomgyu und Taehyun fühlten, war unbeschreiblich. Ihre Bandkollegen nahmen sie in den Arm, klopften ihnen auf die Schultern und machten Scherze über all die offensichtlichen Zeichen, die sie selbst anscheinend übersehen hatten.

Mit der Unterstützung ihrer Bandkollegen fühlte sich die Beziehung zwischen Beomgyu und Taehyun noch sicherer und stabiler an. Sie wussten, dass sie in einer Industrie arbeiteten, in der persönliche Beziehungen oft kompliziert sein konnten, aber sie hatten beschlossen, sich dem gemeinsam zu stellen.

Sie verbrachten weiterhin ihre Tage mit Proben, Auftritten und neuen Projekten, aber jetzt gab es diese zusätzlichen Momente - gestohlene Küsse hinter der Bühne, flüchtige Berührungen während der Arbeit und lange Gespräche in den stillen Stunden der Nacht. Ihre Beziehung war wie eine Melodie, die langsam, aber sicher an Kraft gewann, und sie wussten, dass sie zusammen weitermachen wollten, egal was kam.

Für Beomgyu und Taehyun war es mehr als nur eine Romanze - es war ein Versprechen, sich gegenseitig zu unterstützen und zusammen den Weg zu gehen, den sie sich für ihre Zukunft erträumt hatten. Und in einer Welt, die oft so laut und fordernd war, hatten sie in einander den ruhigen Hafen gefunden, den sie brauchten, um wirklich sie selbst zu sein.

So gingen sie weiter, Hand in Hand, nicht mehr nur als Bandkollegen, sondern als Partner, die sich dazu entschieden hatten, ihre Geschichte gemeinsam zu schreiben - eine Geschichte, die zwischen den Zeilen ihres täglichen Lebens leuchtete, hell und voller Hoffnung.

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