Titel: "Durch Schmerz zur Wahrheit"
Die Stimmung in der Gruppe war auf einem Tiefpunkt. Es waren bereits einige Tage seit dem heftigen Streit vergangen, und Bain und Geonu hatten seitdem kein einziges Wort miteinander gewechselt. Die anderen Mitglieder versuchten, die entstandene Lücke zu füllen, doch der Riss war spürbar. Jeder Auftritt, jede Probe war von der Spannung durchzogen, die in der Luft lag. Es war, als stünde ein unsichtbarer Elefant im Raum, den niemand direkt ansprechen wollte – bis jetzt.
JM war der Erste, der es nicht mehr aushielt. An einem Nachmittag, nachdem sie eine besonders anstrengende Tanzprobe absolviert hatten, versammelte er die Gruppe in einem kleinen Aufenthaltsraum neben dem Studio. Bain und Geonu, die immer darauf achteten, so weit wie möglich voneinander entfernt zu bleiben, saßen an gegenüberliegenden Enden des Raumes, ihre Gesichter verschlossen.
„Wir müssen reden“, sagte JM und blickte entschlossen in die Runde. „So kann es nicht weitergehen.“
Sangwoo nickte. „Er hat recht. Wir sind eine Gruppe, eine Familie. Und Familien lösen ihre Probleme, egal wie schwer es ist.“
Bain verschränkte die Arme und starrte finster auf den Boden, während Geonu die Arme über der Brust verschloss und seine Kiefermuskeln anspannte. „Es gibt nichts zu besprechen“, murmelte Geonu.
„Doch, das gibt es“, widersprach Lim Jimin. „Ihr beide seid wie Brüder, und ihr könnt nicht einfach alles so stehen lassen. Diese Spannung schadet uns allen.“
„Was wollt ihr, dass ich sage?“ Bain blickte JM an. „Dass ich es mir anders überlege? Dass ich plötzlich verstehe, was Geonu will?“
DY seufzte tief. „Es geht nicht darum, wer recht hat. Es geht darum, dass wir uns gegenseitig zuhören. Ihr habt beide Fehler gemacht, aber das heißt nicht, dass es keinen Weg zurück gibt.“
Geonu warf Bain einen kurzen, unsicheren Blick zu, bevor er wieder wegschaute. „Es gibt keinen Weg zurück“, sagte er kühl.
Die Stille nach diesen Worten war fast unerträglich. JM wollte etwas erwidern, doch Bain stand plötzlich auf. „Es tut mir leid, Jungs, aber ich brauche frische Luft.“
Bevor jemand etwas sagen konnte, verließ Bain den Raum, seine Schritte hallten durch den Flur. Die anderen sahen ihm schweigend nach, die Situation schien aussichtslos.
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Stunden später
Die Sonne begann unterzugehen, und die Stimmung im Wohnheim war angespannt. Bain war seit Stunden verschwunden, und keiner der Mitglieder hatte von ihm gehört. DY hatte mehrmals versucht, ihn anzurufen, aber Bain ging nicht ans Telefon. Eine unruhige Nervosität breitete sich aus.
„Ich mache mir Sorgen“, sagte Sangwoo leise, während sie alle im Wohnzimmer saßen. „Es ist nicht Bain’s Art, so lange wegzubleiben.“
Plötzlich vibrierte JM’s Handy. Es war eine unbekannte Nummer, und als er ranging, veränderte sich sein Gesichtsausdruck schlagartig. „Was?!“, rief er laut, die anderen blickten ihn erschrocken an. „Ja… ja, wir kommen sofort.“
Als er auflegte, stand er hastig auf. „Bain hatte einen Unfall. Er ist im Krankenhaus.“
Die Nachricht schlug ein wie ein Blitz. Geonu sprang sofort auf, sein Gesicht blass und seine Augen weit aufgerissen. „Was…? Wie schlimm ist es?“
JM schüttelte den Kopf. „Sie haben keine Details gegeben. Wir müssen sofort hin.“
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Im Krankenhaus
Die Fahrt zum Krankenhaus war eine Qual. Keiner sprach ein Wort, die Stille war erfüllt von Sorge und Schuldgefühlen. Als sie endlich das Krankenhaus erreichten, eilten sie gemeinsam durch die Gänge, bis sie den Raum fanden, in dem Bain untergebracht war.
Er lag auf einem Bett, verbunden und mit mehreren Prellungen am Kopf und Armen. Sein Gesicht war blass, aber er war bei Bewusstsein. Als er die Tür sich öffnen hörte, hob er den Blick und traf die Augen seiner Freunde.
„Bain…“, flüsterte Geonu, als er an das Bett trat. Er war der Erste, der auf Bain zuging, und für einen Moment schien die Zeit stillzustehen.
„Was ist passiert?“, fragte JM mit zittriger Stimme.
„Ich… wollte nur spazieren gehen“, murmelte Bain leise. „Ich war abgelenkt, hab nicht richtig aufgepasst… ein Auto…“ Seine Stimme brach ab.
„Es tut mir so leid, Bain“, sagte Geonu plötzlich, seine Stimme von Emotionen heiser. „Es tut mir leid, dass es so weit gekommen ist. Ich hätte nie… ich hätte nie zulassen dürfen, dass es so eskaliert.“
Bain schaute Geonu an, seine Augen schwach, aber aufrichtig. „Nein… ich habe genauso Schuld daran. Ich war stur. Ich habe dich verletzt.“
Die beiden sahen sich für einen Moment wortlos an, doch in ihren Blicken lag eine stille Versöhnung, die keine weiteren Worte brauchte. Geonu griff nach Bains Hand, und Bain drückte sie leicht.
„Du bist wie ein Bruder für mich“, flüsterte Geonu. „Ich habe so viel Wut aufgestaut, dass ich vergessen habe, was wirklich wichtig ist.“
Bain lächelte schwach. „Und du bist wie ein Bruder für mich. Ich will das nicht verlieren, Geonu. Wir haben zu viel zusammen durchgemacht.“
In diesem Moment schien sich etwas zwischen den beiden zu lösen – die Mauer, die so lange zwischen ihnen gestanden hatte, brach ein. Sie hatten einander verletzt, aber nun standen sie sich gegenüber, beide verwundbar, beide bereit, neu anzufangen.
Die anderen Mitglieder sahen erleichtert zu, während Geonu und Bain in Stille zusammenkamen. Es war ein langer Weg gewesen, aber endlich fanden sie den Mut, ihre Differenzen hinter sich zu lassen.
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Einige Wochen später
Die Tage nach dem Unfall waren nicht leicht, aber sie halfen Bain, sich zu erholen, sowohl körperlich als auch emotional. Die Gruppe war wieder zusammengewachsen, und die Spannung, die zwischen Bain und Geonu geherrscht hatte, war verschwunden.
Eines Abends, als die Sonne langsam hinter den Hochhäusern Seouls verschwand, saßen Bain und Geonu auf der Dachterrasse ihres Wohnheims. Sie schauten gemeinsam in die Ferne, während die ersten Sterne am Himmel auftauchten.
„Es ist verrückt, wie sich alles entwickelt hat“, sagte Bain nachdenklich.
Geonu nickte. „Ja… aber ich bin froh, dass wir darüber reden konnten. Ich will dich nicht nochmal verlieren.“
Bain lächelte leicht und griff nach Geonus Hand. „Du wirst mich nicht verlieren. Egal was passiert, wir sind zusammen. Das hier…“ Er machte eine weite Geste mit der Hand. „…das ist alles, was zählt.“
Geonu sah ihn lange an, dann zog er Bain sanft zu sich und legte seine Stirn an Bains Schulter. Sie blieben so, ohne Worte, während die Sterne über ihnen strahlten und die Nacht in tiefer Ruhe lag.
------- Fortsetzung folgt ------
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Kpop OneShot Book
Short Storyhier werde ich viele verschiedene Kpop Boy x Boy OneShot's posten Ich habe auch noch eine Übersicht der Ships hinzugefügt, damit ihr schon im Voraus mal nach schauen könnt, um welches Ship es in diesem OneShot geht