Kpop OneShot Book

verborgene Talente - JunHo

Titel: Verborgene Talente

Sungho aus BOYNEXTDOOR hatte den Proberaum schon verlassen wollen, als ihm plötzlich eine sanfte Melodie von nebenan ins Ohr drang. Jemand spielte Klavier – ein sanfter, fließender Klang, der den kleinen, fast verlassenen Übungsbereich erfüllte. Neugierig schlich er näher heran und lugte durch die leicht geöffnete Tür. Dort saß Jun aus SEVENTEEN, ganz vertieft ins Klavierspiel.

Sungho war fasziniert. Er kannte Jun natürlich als talentierten Tänzer und Sänger, aber dass er auch so Klavier spielen konnte? Das war ihm neu. Sungho lehnte sich still an den Türrahmen und ließ sich in die Melodie hineinfallen.

„Du kannst gerne reinkommen, weißt du?“ Juns Stimme durchbrach die Stille und brachte Sungho erschrocken zum Zucken. Jun hatte das leichte Grinsen eines Geheimnisträgers im Gesicht, und Sungho fühlte sich ertappt.

„Tut mir leid“, murmelte Sungho, während er schüchtern in den Raum trat. „Ich wollte nicht stören. Ich… ich wusste nur nicht, dass du so gut Klavier spielst.“

Jun lachte leise und klopfte neben sich auf die Bank. „Setz dich! Ich bring dir ein paar Basics bei.“

Zögernd setzte sich Sungho neben ihn, unsicher, was ihn erwarten würde. Doch Jun nahm sich geduldig Zeit, zeigte ihm einfache Akkorde und half ihm dabei, ein paar Melodien nachzuspielen. Sie hatten viel Spaß, und jedes Mal, wenn Sungho etwas richtig hinbekam, applaudierte Jun begeistert und gab ihm ein High-Five. Die Hemmungen, die Sungho am Anfang gespürt hatte, lösten sich bald in Luft auf.

„Weißt du, du bist echt ein guter Lehrer“, bemerkte Sungho, als sie schließlich eine Pause einlegten. „Und außerdem echt talentiert. Es ist irgendwie beruhigend, dir zuzuhören.“

Jun lächelte. „Danke. Für mich ist Klavierspielen wie eine kleine Auszeit von allem. Manchmal muss man einfach etwas machen, das nichts mit Proben oder Auftritten zu tun hat.“

Sungho nickte und dachte darüber nach. „Vielleicht sollte ich mir auch so eine kleine Auszeit suchen.“

Jun legte eine Hand auf seine Schulter und sah ihn ermutigend an. „Du wirst schon das Richtige für dich finden. Und bis dahin kannst du immer hierherkommen und mit mir spielen. Vielleicht bringst du mir ja dann was Neues bei.“

Die beiden lachten und unterhielten sich noch eine Weile über alles Mögliche – von Lieblingssongs bis hin zu ihren Träumen und Zukunftsplänen. Der Abend verging wie im Flug, und als sie sich schließlich verabschiedeten, fühlte sich Sungho irgendwie inspiriert und erfüllt.

Auf dem Heimweg summte er die Melodie, die Jun ihm beigebracht hatte, leise vor sich hin. Vielleicht würde er wirklich öfter Zeit im Proberaum verbringen – nicht nur zum Üben, sondern um neue Seiten an sich selbst zu entdecken. Und wer wusste, was er dabei alles noch über sich und seine Freunde herausfinden würde?