Titel: „Im Traum“Yeonjun saß allein im Studio. Die dunklen Lichter warfen Schatten auf die Wände, während der Klang von Klaviertasten sanft durch den Raum hallte. Seit Tagen arbeitete er an seinem neuen Song „Dreams“, aber irgendetwas fühlte sich unvollständig an. Er legte den Kopf in die Hände und seufzte leise. Seine Gedanken kreisten um die Lyrics, die einfach nicht die richtige Tiefe erreichten. Es war, als würde ihm ein Teil der Geschichte fehlen, ein entscheidender Moment, den er noch nicht vollständig verstanden hatte.
„Yeonjun-hyung?“
Die leise Stimme ließ ihn aufschrecken. Es war Taehyun, der vorsichtig in den Raum trat, seine Augen leuchteten neugierig im schwachen Licht.
„Hey“, antwortete Yeonjun und versuchte ein Lächeln, doch es wirkte halbherzig. „Was machst du hier?“
Taehyun trat näher, setzte sich auf den Stuhl neben ihn und betrachtete das aufgeschlagene Notizbuch auf dem Tisch, die unvollendeten Lyrics und die Kringel, die Yeonjun gedankenverloren auf die Ränder der Seiten gemalt hatte.
„Ich habe dich in letzter Zeit oft hier gesehen“, sagte Taehyun ruhig. „Und du siehst nicht besonders glücklich aus.“
Yeonjun zögerte, bevor er sprach. „Es ist dieser Song... ich weiß nicht, ob ich ihn richtig ausdrücken kann. Es fühlt sich an, als würde ich nicht tief genug gehen.“
„Worum geht es?“ fragte Taehyun sanft. Seine Augen suchten Yeonjuns Blick, als wolle er ihm versichern, dass er zuhören würde.
„Träume“, begann Yeonjun und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. „Nicht nur die Art, die du nachts hast. Es geht darum, wie sich deine Träume im Leben verändern, wie du manchmal nicht weißt, ob du ihnen überhaupt noch folgst...“
„Oder ob sie überhaupt noch real sind?“ ergänzte Taehyun leise.
Yeonjun sah ihn überrascht an. Taehyun hatte immer eine Art, die Dinge zu durchschauen, die Yeonjun selbst noch nicht einmal laut ausgesprochen hatte.
„Ja“, murmelte er, „genau das.“
Eine Weile sagte keiner der beiden etwas. Die Stille zwischen ihnen fühlte sich jedoch nicht unangenehm an, sondern eher wie ein Raum, den sie beide benötigten, um ihre Gedanken zu ordnen. Schließlich durchbrach Taehyun sie mit einem leisen Lächeln.
„Weißt du, Hyung, du musst nicht immer alles allein tragen.“
Yeonjun sah ihn an, verwirrt über die Tiefe in seinen Worten. „Was meinst du?“
„Es ist okay, sich auf jemanden zu stützen. Ich weiß, dass du oft derjenige bist, der stark sein muss, für uns alle. Aber vielleicht...“ Taehyun brach ab und seufzte, als er nach den richtigen Worten suchte. „Vielleicht brauchst du manchmal jemanden, der dich hält, wenn du fällst.“
Yeonjuns Herz setzte einen Schlag aus. Taehyuns Worte trafen ihn härter, als er zugeben wollte. All die Verantwortung, der Druck, die Erwartungen – er hatte sich daran gewöhnt, alles auf seinen Schultern zu tragen. Doch jetzt, in diesem Moment, erkannte er, dass Taehyun ihn durchschaut hatte.
„Taehyun...“ flüsterte er, seine Stimme brüchig.
Bevor er weitersprechen konnte, spürte er Taehyuns Hand auf seiner, warm und beruhigend. Es war eine kleine Geste, aber sie bedeutete so viel mehr. Eine Einladung, die Last loszulassen, die er so lange getragen hatte.
„Du bist nicht allein“, sagte Taehyun sanft und hielt Yeonjuns Blick fest. „Wir alle haben unsere Träume, unsere Kämpfe. Und es ist in Ordnung, wenn du das manchmal vergisst. Ich bin hier.“
In diesem Moment verstand Yeonjun, was dem Song gefehlt hatte. Es war nicht nur die Angst vor dem Verlieren seiner Träume – es war die Angst, sich selbst zu verlieren. Doch Taehyun zeigte ihm, dass er sich nicht allein durchkämpfen musste. Sie waren zusammen auf dieser Reise, und plötzlich fühlte sich die Welt ein wenig heller an.
„Danke“, flüsterte Yeonjun, seine Stimme kaum hörbar, aber aufrichtig.
Taehyun lächelte, ein warmes, liebevolles Lächeln, das Yeonjuns Herz schneller schlagen ließ. Es war, als hätte er die ganze Zeit auf diesen Moment gewartet, auf das Verstehen, dass nicht die Einsamkeit, sondern die Verbindung das war, was ihn wirklich weiterbringen würde.
Yeonjun wusste nicht, wann es passiert war, aber als er Taehyun ansah, wurde ihm klar, dass es nicht mehr nur Freundschaft war, was er fühlte. Etwas tieferes, ehrlicheres war in den letzten Monaten gewachsen. Und jetzt, da sie sich so nahe waren, war es unmöglich zu ignorieren.
„Taehyun“, begann er zögernd, „du bist... du bedeutest mir mehr, als ich dachte.“
Taehyun sah ihn lange an, sein Blick weich, aber durchdringend. Dann, ohne ein Wort zu sagen, lehnte er sich vor und legte seine Stirn sanft gegen Yeonjuns. Es war eine Geste, die so einfach und doch so tief war.
„Ich weiß“, flüsterte Taehyun. „Mir geht es genauso.“
Und in diesem Moment, inmitten der Dunkelheit des Studios, fanden Yeonjun und Taehyun ihre eigene Art von Traum – einen, der mehr bedeutete, als Worte es je könnten.
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Kpop OneShot Book
Short Storyhier werde ich viele verschiedene Kpop Boy x Boy OneShot's posten Ich habe auch noch eine Übersicht der Ships hinzugefügt, damit ihr schon im Voraus mal nach schauen könnt, um welches Ship es in diesem OneShot geht