ein Schritt ins Ungewisse - YoungHui

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Titel: „Ein Schritt ins Ungewisse“

Younghoon hatte nie viel Aufhebens um sich gemacht. Er liebte die Bühne, aber im echten Leben zog er es vor, in den Hintergrund zu treten und den Lauteren den Vortritt zu lassen. Es war sicherer, weniger nervenaufreibend. Seine ruhige Art war Teil seiner Persönlichkeit, und obwohl er wusste, dass manche das als distanziert empfanden, war es für ihn einfacher, als sich ständig im Rampenlicht zu bewegen.

Doch an diesem Abend fühlte er sich alles andere als ruhig.

Die Proben für das große Kollaborations-Event liefen auf Hochtouren, und Younghoon saß in einer Ecke des Raumes, als er beobachtete, wie die anderen Idols sich miteinander mischten. Es war immer faszinierend zu sehen, wie sich die unterschiedlichen Energien vermischten, aber heute fiel ihm jemand besonders ins Auge.

Huijun von MCND wirbelte mit einer unbändigen Energie durch den Raum. Sein Lächeln war ansteckend, und egal, wo er sich aufhielt, zog er die Blicke auf sich. Younghoon hatte ihn schon ein paar Mal gesehen, aber heute schien Huijun besonders gut drauf zu sein. Seine fröhliche Art war so erfrischend, dass selbst Younghoon unwillkürlich lächeln musste, obwohl er eigentlich versuchte, unauffällig zu bleiben.

Doch Huijun ließ sich nicht so leicht übersehen. Plötzlich stand er direkt vor Younghoon und grinste ihn an. „Hey, du siehst aus, als könntest du etwas Spaß gebrauchen.“

Younghoon blinzelte überrascht. „Was?“

Huijun lachte und setzte sich einfach neben ihn, ohne Einladung oder Zögern. „Ich hab dich hier drüben ganz still sitzen sehen, während der Rest von uns sich verausgabt. Willst du nicht mitmachen?“

Younghoon zögerte, unsicher, was er antworten sollte. „Ich... bin mehr der ruhige Typ.“

Huijun legte den Kopf schief und musterte ihn, als ob er diese Aussage nur halb glaubte. „Ruhig, hm? Manchmal sehen die Ruhigen nur so aus, aber innerlich brennen sie! Du weißt schon – wie ein Vulkan, der nur darauf wartet, auszubrechen.“

Younghoon lachte leise, etwas unbeholfen. „Ich glaube nicht, dass ich ein Vulkan bin.“

Huijun lehnte sich zurück und grinste. „Dann machen wir dich zu einem! Ich wette, wenn du erst mal loslegst, hält dich nichts mehr auf.“

Younghoon schüttelte den Kopf. „Du bist viel zu optimistisch.“

„Das ist meine Spezialität!“ Huijun sprang auf und zog Younghoon mit sich hoch. „Komm schon, versuch’s mal. Wenn du nicht tanzen willst, dann können wir wenigstens zusammen rumalbern.“

Younghoon ließ sich widerwillig von Huijun auf die Beine ziehen, spürte aber, wie die Nervosität in seiner Brust wuchs. Huijuns Energie war überwältigend, aber auf eine merkwürdige Weise auch ermutigend. Bevor er wusste, wie ihm geschah, zog Huijun ihn zur Mitte des Raumes, wo die anderen Idols lachten und sich locker aufwärmten.

„Du wirst es nicht bereuen,“ flüsterte Huijun verschwörerisch, bevor er Younghoon mit einem strahlenden Lächeln losließ. Und obwohl Younghoon normalerweise zurückhaltend war, fand er sich bald lächelnd und entspannter, als er es jemals in einer solchen Situation erwartet hatte.

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Die nächsten Tage waren eine Mischung aus Training, Proben und dem immer präsenten Chaos, das Huijun ins Spiel brachte. Wo auch immer Huijun war, war Lachen und Bewegung. Er schaffte es irgendwie, die Anspannung von allen zu nehmen, und selbst Younghoon konnte sich nicht völlig entziehen. Huijun schien es zu einer persönlichen Mission gemacht zu haben, ihn aufzumuntern, und obwohl es Younghoon zuerst ein wenig irritierte, musste er zugeben, dass er Huijuns Gesellschaft genoss.

Eines Abends, nach einer besonders anstrengenden Probe, saßen sie nebeneinander auf dem Boden des Studios. Die anderen hatten das Gebäude bereits verlassen, aber Huijun war noch voller Energie, während Younghoon erschöpft an die Wand gelehnt war.

„Du bist ziemlich still heute,“ sagte Huijun und sah ihn aufmerksam an. „Alles in Ordnung?“

Younghoon nickte und atmete tief durch. „Ja, ich bin nur müde.“

Huijun legte den Kopf schief und betrachtete ihn mit einem unerwartet ernsten Blick. „Du scheinst oft müde zu sein.“

Younghoon lachte leise. „Das Leben als Idol ist anstrengend. Du weißt das doch selbst.“

„Ja, aber du trägst so viel davon auf deinen Schultern.“ Huijuns Stimme war weicher als sonst, und für einen Moment war er nicht der überdrehte, fröhliche Kerl, sondern jemand, der wirklich verstand. „Ich habe das Gefühl, dass du dir viel zu viele Sorgen machst.“

Younghoon zuckte mit den Schultern, unsicher, wie er darauf reagieren sollte. „Es ist schwer, sich nicht zu sorgen.“

Huijun nickte, als ob er das verstehen würde. „Aber weißt du was? Manchmal muss man einfach loslassen. Wenn du dich immer nur zurückhältst, verpasst du das Beste im Leben.“

Younghoon sah ihn an, überrascht von der plötzlichen Tiefe in Huijuns Worten. Er war es gewohnt, den fröhlichen, sorglosen Huijun zu sehen, aber hier war eine andere Seite – eine Seite, die verstand, was es bedeutete, Verantwortung zu tragen und sich unter Druck zu fühlen.

„Vielleicht hast du recht,“ murmelte Younghoon schließlich.

Huijun lächelte und legte eine Hand auf seine Schulter. „Natürlich hab ich das. Vertrau mir, du kannst es dir leisten, ab und zu mal durchzuatmen.“

Für einen Moment saßen sie einfach da, und Younghoon spürte, wie die Schwere des Tages langsam von ihm abfiel. Huijun hatte recht – manchmal war es wichtig, einfach loszulassen und das Leben zu genießen, anstatt immer nur darüber nachzudenken, was noch alles getan werden musste.

Als sie schließlich aufstanden, fühlte sich Younghoon leichter. Vielleicht war es Huijuns unbeschwerte Art, die ihn daran erinnerte, dass nicht alles so ernst genommen werden musste.

„Danke,“ sagte Younghoon leise, bevor er sich auf den Heimweg machte.

Huijun lächelte breit. „Dafür bin ich da. Jeder braucht ab und zu jemanden, der ihn daran erinnert, wie man Spaß hat.“

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Die Zeit verging, und obwohl sich Younghoon noch immer als der ruhigere der beiden fühlte, war da jetzt ein Funken in ihm, den er nicht mehr ignorieren konnte. Es war, als ob Huijun ein kleines Stück von seiner Sonne in Younghoons Schatten hinterlassen hatte. Und wann immer sie zusammen waren, fühlte sich die Welt ein kleines bisschen heller an.

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