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Jisung POV

Ich starrte in Richtung der Tür, die Minho hinter sich mit einem lauten Krachen zugeschlagen hatte, während er aus dem Raum stürmte und mich allein zurückließ. Der Nachhall des Schlages schien mit meinem rasenden Herzschlag zu verschmelzen: Es pochte so heftig gegen meine Rippen, dass ich den irrationalen Gedanken nicht loswurde, es könnte jeden Moment zerspringen, als wäre mein Brustkorb nicht stark genug, um es zu halten.

Mein Puls, der schon seit dem Moment, als seine Lippen meine berührt hatten, wie fieberhaft rauschte, schien nun vollkommen außer Kontrolle zu geraten. Es gab keinen Moment, in dem er sich beruhigt hatte – keine Sekunde, in der mein Herz zur Normalität zurückkehren konnte.
Alles war zu viel, zu schnell, zu intensiv.

Meine Atmung war flach, keuchend, zitternd, als hätte ich vergessen, wie man atmet. Ein schwerer Kloß saß in meiner Kehle, erdrückend und unnachgiebig, der mir die Luft nahm, aber dieser fühlte sich anders an als der bittere Geschmack der Trauer, den ich kannte.
Dieser war keine einfache Traurigkeit: Es war eine überwältigende Mischung aus schwindelerregender Panik, lähmender Verwirrung und etwas Dunklem, das wie bittersüßes Gift durch meine Adern pulsierte und mich beinahe erstickte. Ein seltsamer Mix aus Sehnsucht und Furcht.

Meine Hände zitterten, als ich sie gegen meine Brust presste, wo mein Herz wild pochte. Jeder Schlag vibrierte durch mich hindurch, so intensiv, dass es sich anfühlte, als würde mein Blut brennen und als würde mein ganzer Körper in Flammen stehen.
Tief durchzuatmen war eine Qual; jeder Atemzug war flach und mühsam, als stünde ich kurz davor, einfach zu ersticken und trotzdem zwang ich mich immer wieder, es zu versuchen, in der verzweifelten Hoffnung, dieses Chaos in mir zu beruhigen, aber es war zwecklos. Mein Körper zitterte unkontrolliert weiter, als hätte ich jegliche Kontrolle über ihn verloren.

War das Markieren immer so ... intensiv?
Meine Haut brannte förmlich und das Zittern war so stark, dass ich kaum in der Lage war, es zu unterdrücken. Geräusche entflohen meiner Kehle: schwache, ungewollte Laute, die ich nicht herauslassen wollte, die aber ihren Weg fanden, als ob mein eigener Körper sich gegen meinen Willen aufgelehnt hätte.

Jede Berührung von Minho hatte ein elektrisierendes Kribbeln in mir ausgelöst, das sich in rasender Geschwindigkeit durch jede Faser meines Seins zog.
Seine Pheromone, diese überwältigende Aura, die er freigelassen hatte, hatten mich vollkommen gefangen genommen. Sie waren überwältigend, drangen in jeden meiner Sinne ein, ohne brutal zu sein, sondern eher wie ein dichter, süßer Nebel, der meinen Verstand einhüllte und mich hilflos zurückließ, unfähig, klare Gedanken zu fassen.
Ich war verloren in dieser trügerischen Sanftheit und betäubt von der überwältigenden Macht, die er über mich hatte.
Verdammte Alphas, ich hasste sie dafür, dass sie solche Kontrolle über mich hatten.

Ich war mir nicht einmal sicher, ob ich es sogar zugelassen hätte, wenn er weitergegangen wäre. Ob ich es überhaupt gewollt hätte. Dieses Gefühl, das mich gefangen hielt, war so verführerisch, so überwältigend, dass ich mich beinahe kampflos ergeben hätte.
Es war absurd, beinahe lächerlich, diese Vorstellung.
Irrsinnig.
Wie konnte ich so etwas auch nur in Erwägung ziehen, nachdem was mit Changbin fast passiert wäre?
Und doch ... war ich in seinem Bann gefangen, in diesen berauschenden Gefühlen, die er in mir ausgelöst hatte, so tief, dass ich kurzzeitig ernsthaft darüber nachgedacht hatte, ihm einfach alles zu erlauben.
Was machte er nur mit mir?

Ich atmete noch einmal tief ein, aber die Luft füllte meine Lungen nicht mit dem erhofften Trost. Stattdessen überrollte mich eine plötzliche, fast lähmende Traurigkeit, die sich in meiner Brust festsetzte, als mir klar wurde, dass er tatsächlich vor mir geflüchtet war.
Hatte ich etwas falsch gemacht?
War es, weil ich mir die Hand vor den Mund geschlagen hatte?
War es der Geruch von Changbin, der noch immer an mir haftete und ihn anwiderte?
Vielleicht hatte er mehr von mir erwartet?
War es, weil ich keinerlei Initiative gezeigt hatte und einfach nur herumlag? Unattraktiv. Passiv. Nutzlos.
Jede mögliche Erklärung schoss wie ein scharfer Vorwurf durch meinen Kopf.

Stray, Paws and Protector ᵐᶦⁿˢᵘⁿᵍWo Geschichten leben. Entdecke jetzt