Die Unterhaltung mit Dilara und Zümra lenkte mich ab, doch innerlich war ich bei Samet und bei den Gedanken, die in meinem Kopf herumspukten.
Samet und ich hatten keine festen Grenzen gezogen– es war einfach etwas, das sich entwickelt hatte, ohne viel zu hinterfragen.
Die nächsten Stunden mit meinen Freundinnen vergingen schnell, und obwohl wir über alles Mögliche plauderten – von Beziehungen bis hin zu den neuesten Trends –, schwirrten meine Gedanken immer wieder zu Samet.
was er jetzt wohl macht, ob er auch an mich denkt? Hat er auch so ein großes Verlangen nach mir, wie ich nach ihm? ich vermisse seine Hände, was diese Hände alleskönnen.
Gegen Nachmittag verließen wir das Café, und ich versprach meinen Freundinnen, dass wir uns bald wiedersehen würden. Kaum war ich um die Ecke, griff ich nach meinem Handy und schrieb Samet eine Nachricht: „Bin fertig. Holst du mich ab?"
Wenige Minuten später stand sein Auto vor mir, und ich stieg ein. Er lächelte mich an, aber ich konnte in seinen Augen sehen, dass auch er Fragen hatte. Während der Fahrt war es ungewöhnlich still, beide in Gedanken versunken.
Als wir vor dem Haus hielten, fiel mir sofort auf, dass die Haustür einen leichten Spalt offen stand. Ein unangenehmes Gefühl kroch in mir hoch. Samet bemerkte es auch. „Alles in Ordnung?", fragte er, doch ich konnte nur stumm den Kopf schütteln.
„Ich bin gleich wieder da", sagte ich leise und stieg aus. Samet blieb im Auto, beobachtete mich, während ich langsam zur Tür ging. Mein Herz pochte laut in meiner Brust.
Ich stand in der Tür und drehte mich noch einmal zu Samet um. „Du kannst fahren", sagte ich leise. „Ich bleibe hier. Danke, dass du mich gebracht hast."
Samet zögerte kurz, als wolle er widersprechen, aber er sah mir in die Augen und nickte schließlich. „Okay. Ruf mich an, wenn du was brauchst, ja?" Seine Stimme war sanft, besorgt, aber er drängte nicht weiter. Ich nickte nur und sah ihm nach, wie er langsam wegfuhr.
Als das Geräusch des Motors verhallte, atmete ich tief durch und öffnete die Tür ganz. Das Haus war still, viel zu still, aber schon nach ein paar Schritten bemerkte ich das Chaos um mich herum. Überall lagen Glassplitter und zerschlagene Bilderrahmen, als wäre hier eine Art Kampf ausgetragen worden. Ich wusste, dass es in letzter Zeit schlimmer geworden war, aber so hatte ich es nicht erwartet.
Ich trat vorsichtig ins Wohnzimmer. Der Fernseher lag in einem erschreckenden Zustand auf dem Boden, als wäre jemand wütend darauf eingetreten. Die Kissen auf dem Sofa waren wild herumgeworfen, und ein Sessel lag umgekippt. Mein Herz zog sich zusammen, und ich versuchte, das Zittern in meinen Händen zu ignorieren. Es war wieder passiert – etwas Schreckliches hatte sich abgespielt, während ich nicht hier war.
Plötzlich hörte ich Schritte hinter mir. Baris, mein Bruder, kam auf mich zu. Sein Gesicht war angespannt, seine Augen funkelten wütend. „Wo warst du?" fragte er, ohne eine Begrüßung. „Warum warst du so lange weg? Mit wem warst du?"
Ich versuchte, nicht in Panik zu geraten. „Ich war bei einer Freundin", antwortete ich ruhig, obwohl ich seine Blicke spüren konnte, wie sie auf mir lasteten. „Und wir waren draußen, einfach nur unterwegs."
„Bei einer Freundin? Den ganzen Tag? Und letzte Nacht auch?" Baris ließ nicht locker, trat einen Schritt näher und sah mich durchdringend an. „Weißt du, was hier los war? Warum meldest du dich nicht? Du kannst nicht einfach verschwinden!"
Ich spürte, wie eine Welle der Erschöpfung über mich hinwegrollte. Ich konnte den Zorn und die Frustration in seiner Stimme hören, aber ich war zu müde, um mich darauf einzulassen. „Baris, ich will jetzt nicht darüber reden. Wirklich nicht." Ich versuchte, ruhig zu bleiben, auch wenn ich spürte, wie die Anspannung in mir stieg.
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Iki Yol, bir hedef
FanfictionSila Yilmaz sucht in einer Freundschaft mit gewissen Vorzügen bei Samet Akaydin Zuflucht vor dem Chaos in ihrem Elternhaus. Während ihr Bruder Baris Alper selbst mit den Gefühlen der Frauen spielt und keine ernsthaften Beziehungen führt, würde er ni...