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Ich saß auf einer Bank im Park und zog meine Jacke enger um mich, obwohl die Kälte nicht der eigentliche Grund für mein Zittern war. Der Test und die plötzliche Gewissheit, dass ich schwanger war, lasteten schwer auf mir. Es fühlte sich an, als hätte ich gerade einen steilen Abgrund hinuntergeblickt, ohne zu wissen, wie tief er wirklich war. Die Sekunden schienen sich zu dehnen, während ich wartete.

Schließlich sah ich Samet kommen, in seiner üblichen entspannten Art, die Hände in den Taschen, sein Blick leicht amüsiert, als würde er bereits den nächsten sorglosen Abend planen. Ich stand auf, als er näher kam, und zwang mich, ihm in die Augen zu sehen.

„Hey, Sila." Er lächelte flüchtig und hob eine Augenbraue. „Was war das denn für ein geheimer Anruf vorhin? Hast du etwa was vor?"

Ich schluckte hart und versuchte, den Kloß in meinem Hals hinunterzuwürgen. „Samet... ich muss dir etwas sagen. Es ist ernst." Ich spürte, wie meine Stimme zitterte, aber ich konnte die Spannung nicht verbergen.

„Okay... was ist denn los?" Er klang leicht genervt, als ob das alles eine übertriebene Dramatik sei. „Hör zu, ich hab eigentlich nicht viel Zeit heute, also... leg einfach los."

Ich sah ihn an, und die Worte kamen schwerer, als ich es mir vorgestellt hatte. „Ich bin... ich bin schwanger, Samet."

Für einen kurzen Moment schien er zu erstarren, doch dann zog er eine Grimasse und schüttelte den Kopf, als ob er eine Art Scherz erwartete. „Was? Schwanger? Mit mir?"

„Ja." Ich nickte, kämpfte darum, die Fassung zu bewahren. „Ich habe einen Test gemacht. Und es gibt niemand anderen, also ja, Samet... du bist der Vater."

Er lachte kurz, ein bitteres, beinahe ungläubiges Lachen, und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. „Das kann doch nicht dein Ernst sein, Sila. Wir haben nie über sowas geredet. Ich meine... du weißt doch, dass das für mich niemals ernst war, oder?"

Ich spürte, wie seine Worte wie Steine auf mich prallten, und meine Stimme wurde leise, fast flehend. „Ich... ich weiß. Aber das ist jetzt real, Samet. Ich brauche deine Unterstützung."

Er wich meinem Blick aus, sein Ausdruck kalt und distanziert. „Sila, ich bin echt nicht der Typ für sowas. Das war alles nie so gedacht. Ein Kind? Also ehrlich... ich will das nicht."

„Samet, bitte...", murmelte ich, die Verzweiflung in mir wurde immer größer, „ich kann das doch nicht alleine."

„Vielleicht solltest du dir überlegen, ob du es überhaupt behältst." Seine Worte klangen hart und abweisend, als ob er damit jede Verantwortung von sich abwälzen wollte. „Ich meine, du hast Optionen, oder?"

Die Worte stachen tief, und ich fühlte, wie mir die Tränen über die Wangen liefen. „Das... das ist alles, was du dazu zu sagen hast?" Ich konnte kaum glauben, wie kalt er reagierte, wie wenig ihm die Situation schien. „Ich dachte, du würdest... wenigstens darüber nachdenken."

Er zuckte die Schultern und stand auf, sah sich um, als ob er so schnell wie möglich weg wollte. „Sila, ich hab dir doch gesagt, ich will das alles nicht. Und ehrlich, ich hab nicht die Absicht, mein Leben umzukrempeln, weil du plötzlich schwanger bist. Also... mach, was du willst. Ich bin raus."

Er drehte sich um und ging, ohne noch einmal zurückzusehen, während ich auf der Bank saß, wie gelähmt, mit dem bitteren Geschmack der Enttäuschung im Mund. Sein kaltes Desinteresse machte die Leere in mir nur noch größer.

Völlig benommen kehrte ich nach Hause zurück. Samets abweisende Reaktion hatte mir den Boden unter den Füßen weggerissen. Ich fühlte mich allein, verloren und völlig überwältigt. Ohne nachzudenken, legte ich den Schwangerschaftstest auf meinen Schreibtisch und ging in die Küche, in der Hoffnung, ein Glas Wasser würde mich beruhigen.

Iki Yol, bir hedef Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt