Aya
Die Villa, in der wir lebten, stand ruhig und einsam am Rande eines großen Waldes. Der Wind, der durch die Bäume rauschte, vermischte sich mit den fernen Geräuschen der Nacht. Doch obwohl die Fenster des Hauses geschlossen waren, schien die Dunkelheit des Waldes in die Räume hineinzukriechen, als wäre sie ein Teil von mir. Die dicken Mauern der Villa boten keinen Schutz vor den Schatten, die tief in mir saßen.
Danilos Arm lag immer noch sanft um mich, seine Nähe beruhigte mich ein wenig, aber das Gefühl der Beklemmung blieb. Lew trat langsam näher und beobachtete mich mit seinen sorgenvollen Augen. Ich spürte, wie sich die Stille im Raum verdichtete, als er sich an das Fußende des Bettes setzte.
„Vielleicht hilft dir das“, sagte er schließlich leise und hielt mir eine Tasse warme Milch entgegen, die dampfend in seinen Händen ruhte. Seine Stimme war ruhig, als würde er versuchen, die Unruhe in mir zu vertreiben.
Ich nahm die Tasse entgegen, die Wärme breitete sich in meinen Fingern aus, aber die innere Kälte blieb hartnäckig. Langsam nahm ich einen Schluck, während Leonid und Demjan schweigend auf mich schauten. Es war nicht die Milch, die mich beruhigte – es war ihre Nähe. Doch selbst diese Nähe konnte die Schatten nicht vertreiben.
„Du bist nicht alleine, Aya“, sagte Danilo sanft und legte eine Hand an meine Wange. Seine Augen spiegelten Fürsorge wider, und es tat fast weh, das zu sehen. „Wir sind bei dir.“
Ich nickte schwach, unfähig, die richtigen Worte zu finden. Bevor ich etwas erwidern konnte, beugte er sich langsam vor und seine Lippen berührten sanft meine. Der Kuss war flüchtig, zärtlich – eine stille Bestätigung, dass ich nicht allein war. Für einen Moment schien die Dunkelheit zurückzuweichen.
Doch noch bevor ich reagieren konnte, spürte ich Lews Hand auf meiner Schulter. Er war näher gekommen, und sein Blick drang tief in mich ein. Er zögerte nur kurz, bevor er sich zu mir herabbeugte und einen sanften Kuss auf meine Stirn drückte. Der Moment war beruhigend, fast tröstend.
Demjan folgte, sein Kuss war ein kurzes, zartes Berühren meiner Wange, und für einen Augenblick glaubte ich, die Last der Albträume abstreifen zu können. Es war, als wollten sie alle auf ihre Weise zeigen, dass ich sicher war – dass sie mich halten würden, auch wenn die Dunkelheit in mir tobte.
Leonid, der die ganze Zeit still geblieben war, trat schließlich näher. Er zögerte einen Moment, suchte meinen Blick, bevor er sich zu mir herunterbeugte. Seine Lippen fanden meinen Mund, und der Kuss, den er mir gab, war tiefer, zärtlicher, und doch spürte ich auch seine Zurückhaltung. Es war ein Kuss, der mir Sicherheit gab, aber auch zeigte, wie sehr er mich beschützen wollte.
Als sich die Jungs nacheinander zurückzogen, blieb Leonid bei mir. „Du solltest schlafen“, sagte er sanft, während er sich neben mich setzte. „Ich bleibe bei dir.“
Die anderen lächelten mir zum Abschied zu, bevor sie leise das Zimmer verließen. Die Tür fiel sanft ins Schloss, und der Raum war plötzlich still, bis auf das entfernte Rauschen des Waldes. Leonid legte sich neben mich, zog die Decke über uns beide und hielt mich fest in seinen Armen.
„Ich passe auf dich auf“, flüsterte er, seine Stimme war tief und beruhigend. „Du kannst dich ausruhen.“
Ich ließ meine Augenlider sinken, spürte die Ruhe, die seine Nähe brachte. Der Wald draußen wirkte wie eine beruhigende Melodie, die den Schlaf herbeirufen wollte. Doch gerade als ich begann, mich in die Wärme von Leonids Armen zu entspannen, durchzog mich plötzlich wieder ein kaltes Gefühl – wie ein Schatten, der sich um mich legte.
Meine Augen öffneten sich sofort, und ich starrte zur Tür. Sie war verschlossen, und der Flur dahinter war dunkel und leer. Dennoch spürte ich es wieder. Dieses unheimliche, nagende Gefühl, beobachtet zu werden. Mein Atem ging schneller, während mein Herz schneller schlug. Ich konnte nicht sagen, woher es kam, aber es war da – so greifbar wie die Dunkelheit um mich herum.
„Alles in Ordnung“, murmelte Leonid, als er meine Anspannung spürte. Seine Hand strich sanft über meinen Arm, als wolle er die Kälte vertreiben. „Es ist niemand da. Du bist sicher.“
Ich wollte ihm glauben. Wirklich. Doch tief in mir wusste ich, dass etwas da draußen war – irgendwo in den Schatten des Waldes oder in der Dunkelheit des Flurs. Es war mehr als nur ein Gefühl. Es war eine Präsenz, die mich nicht losließ.
Und obwohl Leonid mich festhielt, wuchs die Kälte in mir weiter....
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Dark Devils King-dark secrets
Historical Fiction„ Sag mir Маленький дьявол { kleiner Teufel } , wie fühlt es sich an im Mittelpunkt zu stehen ? " Mit langsamen Schritten kam er auf mich zu und packte kurz mein Kinn grob . Er beugte sich dann vor und fragte mich an mein Ohr „ Begehrt zu werden...