Leonid
Der schrille Klang des Weckers reißt mich aus dem Schlaf. Sofort bin ich wach, kein Raum für Trägheit. Mit einem schnellen Handgriff schalte ich das Ding aus, bevor es die Stille der Nacht völlig durchbricht. 2:45 Uhr. Draußen ist es stockdunkel, die Welt schläft noch. Doch nicht ich. Nicht heute Nacht.
Ich bleibe einen Moment reglos liegen, mein Atem ruhig, mein Puls kontrolliert. Alles um mich herum ist still, so wie immer, wenn wir nachts losziehen. Mein Kopf ist klar, keine unnötigen Gedanken, nur der Plan, der wie ein festes Gerüst in mir steht. Heute Nacht muss alles reibungslos ablaufen. Ich bin der Schatten, der mit ihnen geht. Unsichtbar, aber immer da. Das bin ich. Das war ich schon immer.
Langsam setze ich mich auf und streife die Decke zur Seite. Die Kühle des Raumes umgibt mich, aber ich spüre sie kaum. Mein Blick fällt auf den Stuhl am Ende des Zimmers. Dort hängt der schwarze Anzug, den ich gestern Abend vorbereitet habe. Schwarz, schlicht, ohne Details – so wie ich. Unauffällig. Einer, den man in der Menge übersieht, wenn man nicht genau hinschaut.
Ich stehe auf und ziehe mich an. Die Hose sitzt wie immer, das Hemd glatt und ordentlich. Routine. Jeder Knopf wird mit Bedacht geschlossen, die Krawatte gebunden, und dann kommt die Jacke. Perfekt. Der Anzug fühlt sich an wie eine zweite Haut. Ich gehe zum Spiegel, sehe mir ins Gesicht. Meine Augen verraten nichts, keine Aufregung, keine Zweifel. Es gibt keinen Platz für Emotionen. Nur Klarheit. Nur heute Nacht.
Lew, Demjan und Danilo warten sicher schon. Wir alle haben unsere Rollen. Demjan führt das Ganze, Lew und Danilo überwachen. Und ich? Ich bin da, wo sie mich brauchen, die leise Unterstützung, der, der alles im Blick hat, ohne dass jemand ihn bemerkt.
Ich ziehe mir die Schuhe an und gehe nach draußen. Die Nachtluft ist kühl, der Himmel wolkenverhangen. Der Geländewagen steht schon da, Lew hinterm Steuer, wie immer eine Zigarette im Mundwinkel. Danilo sitzt auf dem Beifahrersitz, starrt nach vorne, die Hände ruhig auf den Knien. Demjan sitzt hinter mir, und niemand spricht.
Ich steige ein und schließe die Tür leise hinter mir. Der Motor brummt, ein tiefes, gleichmäßiges Geräusch, das den Weg vor uns fast erahnen lässt. Lew gibt Gas, und wir setzen uns in Bewegung. Die Straßen sind leer, und der Scheinwerfer des Wagens schneidet durch die Dunkelheit wie ein scharfes Messer. Der Wald umgibt uns je weiter wir fahren.
Meine Gedanken schweifen nicht ab. Ich bleibe konzentriert. Die Drogen sind sicher verstaut, alles nach Plan. Dieser Deal ist wichtig, vielleicht wichtiger als die letzten. Doch das bedeutet mir nichts. Mir geht es nicht um Geld oder Einfluss. Ich bin da, weil ich da sein muss, weil sie mich brauchen, wie immer. Unsichtbar, aber unentbehrlich.
Der Weg zur Lagerhalle zieht sich durch dichte Bäume und unbefestigte Pfade. Wir sagen kein Wort; das Rumpeln des Wagens ist das einzige Geräusch. Bald taucht sie auf: die alte Lagerhalle, mitten im Nirgendwo, eingerahmt von Schatten. Ein schäbiger Scheinwerfer beleuchtet den Eingang, flackernd und schwach.
„Da wären wir", murmelt Lew, ohne mich anzusehen.
Ich nicke nur, während wir den Wagen langsamer werden lassen. Nachdem wir alle ausgestiegen sind, schaue ich mich um, um sicherzustellen, dass hier keine Gefahren lauern. Doch es sind keine hier.
„Wie es aussieht, sind wir die Ersten hier", stellte Lew fest und warf einen Blick in die Dunkelheit.
„Ja, scheint so", stimmte ich ihm zu.
„Na, los, Jungs, genug geredet. Packen wir jetzt an und schaffen die Ware in die Lagerhalle", befiehlt Demjan. Ich kann ihm die Nervosität anmerken, aber wer von uns ist nicht nervös?
Ich gehe zum Kofferraum, öffne ihn und nehme eine Tasche von sechs. Die anderen folgen mir.
„Zwei Taschen lassen wir hier, Jungs, nicht, dass sie uns über den Tisch ziehen", bestimmt Demjan. Natürlich weiß ich, dass wir nicht gleich alle Drogen mitnehmen würden. Wir handeln es immer so aus, dass wir erst das Geld bekommen und dann den restlichen Teil übergeben.
Nachdem wir alle eine Tasche haben, schließen wir den Kofferraum und gehen zur Lagerhalle. Der Raum ist düster, die Wände aus verwittertem Holz, das Dach hat zahlreiche Löcher, durch die der Mond schwach scheint. Der Boden ist mit Staub und Schutt bedeckt, der die Atmosphäre unheimlich macht.
Drinnen stellen wir die Taschen auf einen alten Holztisch ab, der jeden Moment droht, zusammenzubrechen. Die Atmosphäre ist angespannt, aber niemand sagt etwas.
„So, dann wäre es auch geschafft", sagte ich, und nun hieß es warten, bis unser Kunde, Mister Blackwood, kommt.
Nach einigen Minuten betritt Mister Blackwood schließlich die Lagerhalle, gefolgt von zwei seiner Männer. „Wenn das nicht mal die berüchtigten Jungs sind", bemerkt er kühl. Er ist in einen dunklen Anzug gekleidet, sein Gesicht ist kalt und unbewegt. „Zeigt mir die Ware", fordert er mit tiefer Stimme.
Demjan nickt und öffnet eine der Taschen. Der Geruch der Drogen steigt in die Luft. Blackwood prüft den Inhalt sorgfältig. „Das sieht gut aus", murmelt er, während er den Stoff mit seinen Fingern wägte.
„Die Qualität ist erstklassig, wie vereinbart", erklärt Demjan. „Wir sind bereit, das Geschäft abzuschließen."
Blackwood nickt und mustert uns. „Ich schätze solch eine Professionalität. Lasst uns das abschließen." Er streckt die Hand aus, um Demjan zu begrüßen.
„Ein solider Deal, Mister Blackwood", erwidert Demjan, während sie sich die Hände schütteln.
Blackwood lächelt kalt. „Ich freue mich auf zukünftige Geschäfte mit euch."
Nachdem der Deal abgeschlossen ist, verlassen wir die Lagerhalle und treten in die kühle Nachtluft. Der Wald um uns herum ist still, ein unheimliches Schweigen, das nur von unseren Schritten durchbrochen wird. Gerade als wir uns dem Geländewagen nähern, hallt plötzlich ein Schuss durch die Dunkelheit.
Ein weiterer Schuss fällt, und ich sehe, wie einer von Blackwoods Männern getroffen wird. Er taumelt zurück und fällt zu Boden. Blackwood tritt einen Schritt vor, seine Augen brennen vor Wut. „Scheiße!", brüllt er.
„Wir müssen handeln!", ruft Lew und ist sofort am verletzten Mann.
„Demjan, behalte die Umgebung im Auge!", befahle ich, während ich mich duckte und nach einem sicheren Platz suche.
„Ich habe alles im Blick", antwortet Demjan, kalt und präzise, als wäre die Situation Routine für ihn.
Blackwoods Begleiter beugt sich über den Verletzten. „Halt durch!", befiehlt er, während er die Wunde untersucht.
„Wir bringen ihn ins Auto!", ruft Lew. „Schnell!"
Wir hieven den verletzten Mann in Blackwoods SUV.
„Halt ihn fest!", kommandiert Blackwood, während er die Wunde des Mannes prüft, ohne Panik zu zeigen.
„Wir müssen hier raus!", sagt Demjan, der die Umgebung weiterhin im Blick hat.
„Feuer zurück!", ruft Lew und beginnt zu schießen, während Blackwood ebenfalls zurückschießt, um den Schützen abzulenken. Der Wald wird zum Schauplatz eines erbitterten Feuergefechts, und ich weiß, dass es nur eine Frage der Zeit ist.
DU LIEST GERADE
Dark Devils King-dark secrets
Fiksi Sejarah„ Sag mir Маленький дьявол { kleiner Teufel } , wie fühlt es sich an im Mittelpunkt zu stehen ? " Mit langsamen Schritten kam er auf mich zu und packte kurz mein Kinn grob . Er beugte sich dann vor und fragte mich an mein Ohr „ Begehrt zu werden...