Auf drei

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Wieder fuhren wir mit dem Quatt in die Wüste hinein. Der Sand wirbelte um uns herum, und die staubige Hitze machte das Atmen schwer. Meine Hände fühlten sich vom dauerhaften Druck der Fesseln taub an, und ich konnte die gereizte Haut schon spüren. 

„Kannst du mich nicht wieder losmachen? Hier ist doch niemand,“ fragte ich schließlich, meine Stimme mit einem Anflug von Verärgerung. Ich sah auf die Fesseln, die immer noch um meine Handgelenke gebunden waren, und zog sie demonstrativ hoch, damit er sie sehen konnte. 

Zeke reagierte nicht. Keine einzige Bewegung, kein Nicken, kein Blick über die Schulter. Entweder hatte er mich nicht gehört – was ich stark bezweifelte – oder er ignorierte mich einfach. 

Ich biss die Zähne zusammen. Tja, wie war das noch? Ich soll ihm nicht zu sehr vertrauen? Großartiger Tipp, Cassy.
Mit jeder weiteren Minute begann ich ernsthaft daran zu zweifeln, dass Zeke tatsächlich dabei war, mich zu Fips zu bringen. Es fühlte sich immer mehr so an, als hätte er einfach Spaß daran, durch die Wüste zu rasen und mich dabei wie ein Anhängsel mitzuschleifen. 

Der Wind, den das Quatt aufwirbelte, war gnadenlos, und ich konnte den Sand auf meiner Haut spüren. Es kratzte unangenehm und brannte in meinen Augen, selbst durch die Brille. 

„Zeke,“ sagte ich diesmal lauter, wobei ich mich leicht nach vorne beugte, um sicherzugehen, dass er mich hören konnte. „Bist du dir sicher, dass das hier der richtige Weg ist? Oder fahren wir nur im Kreis, während du dich wie ein verrückter Cowboy fühlst?“ 

Er lachte plötzlich, ein dunkles, raues Lachen, das vom heulenden Wind um uns herum verschluckt wurde. Dann drehte er leicht den Kopf zur Seite, gerade genug, damit ich sein Grinsen hinter der Brille erahnen konnte. 

„Keine Sorge, kleiner Stern. Ich kenne die Wüste wie meine Westentasche,“ rief er über die Schulter. „Aber ich muss sagen, ich genieße deine Misstrauen. Es hält die Dinge... interessant.“ 

„Interessant?“ fauchte ich. „Für wen? Für dich? Das hier ist kein Spaß für mich, falls du es nicht bemerkt hast!“ 

Er schaltete plötzlich den Motor aus, und das Quatt kam abrupt zum Stehen. Der Sand glitt unter uns zur Ruhe, und es war wieder totenstill, abgesehen vom leichten Zischen des Windes. 

„Weißt du, Cassy,“ sagte Zeke langsam und drehte sich halb zu mir um, während er einen Finger unter das Tuch an seiner Kehle schob, um es zu lockern. „Ich dachte, du wärst mutiger.“ 

„Mutiger?“ Ich funkelte ihn an. „Ich bin mutig genug, um dir zu folgen, obwohl du mir nicht den geringsten Grund dazu gibst. Also, wie wäre es, wenn du aufhörst, mich an der Nase herumzuführen, und mir endlich sagst, was du wirklich vorhast?“ 

Er trat vom Quatt herunter, zog an dem Strick, der meine Hände verband, und zwang mich, ihm zu folgen. Mit einem schiefen Lächeln beugte er sich zu mir herunter, bis unsere Gesichter auf einer Höhe waren. 

„Was ich wirklich vorhabe?“ flüsterte er und ließ seine Worte fast wie ein Geheimnis klingen. „Das hier, Cassy, ist erst der Anfang. Wenn du glaubst, ich mache das nur, weil es mir Spaß macht... nun, dann liegst du absolut richtig.“ 

Bevor ich antworten konnte, drehte er sich um und stapfte weiter, das Seil fest in seiner Hand. Großartig, dachte ich. Ich bin die Gefangene eines psychopathischen Sandmanns, der die Zeit seines Lebens hat.

"Wo genau gehen wir hin?" fragte ich schließlich und schaffte es gerade so, meinen genervten Ton zu unterdrücken. 

"Ich muss nur etwas kontrollieren, bevor ich das Land verlasse," flüsterte Zeke plötzlich, als würde er ein Geheimnis mit mir teilen. Dann zuckte er mit den Schultern. "Wenn ich schon mal in der Ecke bin." 

Achtsman jammern mit dem Osterhasen | Eine Julien Bam FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt