Mad Monday

Jared

Ich werde von einem merkwürdigem Geräusch geweckt. Es ist hartnäckig und schrill. Bing- Bong. Bing- Bong. Was ist das nur?

Langsam komme ich zu mir, und nach einer Weile begreife ich. Die Türklingel! Die hat noch nie jemand benutzt, meine Nachbarn finden mich schräg, und ich bestelle äußerst selten Pizzen.

Ich wundere mich, dass ich davon wach werde, normalerweise ist unser Schlaf todähnlich und sehr fest. Heute ist ein wirklich merkwürdiger Tag! Ich blinzele und schaue auf meine Armbanduhr, es ist halb vier. Zu früh für Vera, sie wird noch im Büro sein. Wirklich blöd, dass ich heute Nacht arbeiten muss! Ich könnte mich krank melden, aber das ist nicht mein Ding. Mir ist der Job echt wichtig. Da bin ich wohl wie sie, sie hatte ja auch mein Angebot, sie noch mal zu befriedigen, ausgeschlagen, oder nicht? Wie schade. Nein, lieber nicht daran denken!

Wenn ich jetzt nicht genug schlafe, bin ich heute zu gar nichts fähig.

Es klingelt wieder. Mist, ausgerechnet jetzt nervt jemand! Hin- und her gerissen zwischen Ignorieren und Tür öffnen, schieße ich plötzlich hoch: Was, wenn es Shane ist? Würde er klingeln? Nein, er bevorzugt imposante Auftritte. Klingeln tun doch nur Menschen! Endlich verstummt der nervige Ton, ich höre Schritte, die sich entfernen, und plötzlich erkenne ich ihr Gangmuster. Nun, Vera ist keine Elfe, aber selbst federleichte Menschen würde ich hören, sie sind eben alle Trampel im Vergleich zu uns.

Ich bin in einer Viertel- Sekunde an der Tür und reiße sie so schnell und heftig auf, das Vera, die fast die Treppe erreicht hat, erschrocken herumfährt. Vor Schreck ist sie so weiß wie die Flurwand geworden.  Ich wollte doch nur, dass sie mir nicht entwischt! Hm, daran muss ich wohl noch arbeiten. Ich hatte ganz vergessen, was für große Augen sie hat, wow! Sie schaut mich an, atmet heftig (wie vorhin, nur aus einem anderen Grund...) und fasst sich an die Brust.

„Mein Gott, Jared!" haucht sie.