Vera

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Ich kann nicht sagen, dass ich besonders froh darüber bin, dass Jared jetzt wieder menschlich ist. Und das hat überhaupt nichts mit Sex zu tun, nein, im Moment habe ich andere Sorgen. Aber wieso denke ich denn daran? Vera, du bist irre!

Nein, ich habe jetzt noch mehr Angst um ihn, da er sterblich ist. Ich traue den Mala' Rub nicht.

Ein Arzt kommt herein, untersucht mich. 

„Nun, Miss Meinhard, es scheint alles wieder zu funktionieren. Sie haben uns einen riesigen Schrecken eingejagt. Die Wunde an ihrem Bein hatte sich infiziert, sie hatten eine schwere Sepsis." 

Ich schaue unter die Decke, sehe den Verband um meinen rechten Oberschenkel, da, wo Jay mich gebissen hat. Der Arzt, der sich mir nicht vorgestellt hat, fährt fort: 

„Sie werden noch etwas Zeit brauchen, um zu Kräften zu kommen. In ein paar Tagen können wir sie, denke ich... äh... verlegen." 

Ich schaue ihn an, er mustert mich vorsichtig, als würde er auf irgendetwas warten. Ich ziehe fragend die Augenbrauen hoch, ich weiß nicht, was das Ganze soll. Er räuspert sich, sagt „Vorausgesetzt, das nichts mehr passiert." 

Das nichts mehr passiert. Das nichts mehr passiert. Was meint er? Dann fällt es mir wieder ein. Wir sind hier in Gefahr! Ich muss so schnell wie möglich nach... Wohin, eigentlich? Ich ringe mir ein zuversichtliches Lächeln ab, sage ein paar zustimmende Worte, und zum Glück lässt er mich mit meinen Ängsten alleine.

Ich fühle mich nicht so schlecht, wie ich mich fühlen müsste, nur müde und schlapp. Selbst mein Bein tut nicht weh. Irgendwie überkommt mich wieder dieses Gefühl, in einer Blase zu sein. Nun, vielleicht geben sie mir starke Schmerzmittel.

Aber das Gefühl kommt mir so bekannt vor... es ist dunkel, lange her...

Wir müssen fliehen, Jay! Wo bleibt er bloß? Ich hoffe, sie haben ihn nicht schon erwischt. Vielleicht kann ich ihn ja wieder erreichen, wie vorhin... Ich konzentriere mich, doch die Blase macht es mir zu schwer. Wenn ich bloß...

Eine hübsche Krankenschwester unterbricht meine Gedanken. Sie schaut mich vorsichtig an, als wäre ich ein Tiger auf dem Sprung. Schon wieder! 

„Hallo, Miss Meinhard. Es ist Abendbrot Zeit, soll ich ihnen etwas zu essen bringen?"

Sie schaut sich um... wen sucht sie? Jay? Oh, ja, er hat diese Wirkung auf Frauen, hm. Ich bin die glücklichste Frau der Welt! 

„Äh, mein Freund ist unterwegs." sage ich stolz. 

Sie sieht irritiert aus. 

„Okay... soll ich das Abendbrot jetzt bringen?" 

Nein, nur Jay. Ich lehne dankend ab.

Gerade, als sie raus ist, bemerke ich das Rauschen, das ich auch vorhin gehört habe, bevor Jay zu mir sprach. Ich schließe die Augen, bereite mich auf die Verbindung vor, ich spüre, das es über die Entfernung schwieriger ist... und weg ist er wieder.

Alles, was ich sehen konnte, waren lila Strapse. Was? Ich muss grinsen. Was hat dieser Typ wieder vor? Ich hoffe, die gibt es in L! Ich drehe mich auf die Seite und kuschele mich hin. 

Schwupps, bin ich eingeschlafen.


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