... And Play

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"Okay.", ich erhob mich ebenfalls vom Bett, setzte mich vor das schwarze, glänzende E-Piano und legte meine Finger auf die Tasten. Dann begann ich zu spielen.

Ich schaltete alles ab. Es gab nur noch mich und das E-Piano. Wie Ardy gesagt hatte: Durch Musik kann man sichcsehr gut ausdrücken. Und genau das machte ich, denn immer wenn ich spielte war ich in meiner eigenen kleinen Welt wo es nur die Musik gab, keine Probleme, keine anderen Menschen, die nur Probleme verursachten, nur die Musik und mich. Ehe ich mich versah war ich schon ziemlich am Schluss angekommen. Nun würde der schwierige Teil kommen. Ich hatte ihn noch nie auswendig gespielt. Zu meiner Überraschung schaffte ich sogar das fehrlerlos. Ich spielte das Lied zuende, alles klappte, keine Fehler. Dann kam der Schlussakkord und ich versemmelte ihn. Props to you, Taddl! Props to you! Ich stand auf, setzte mich wieder aufs Bett und sagte: "Wenn ich einmal ohne Fehler spielen würde wäre ich ja nicht Taddl."
Ardy lachte: "Hast du das extra gemacht?"
"Haja! Klar! Was sonst? Ich verkacks natürlich extra!" Ardy lachte noch mehr.
"Freut mich, dass du das offenbar toll findest.", knurrte ich leicht angepisst.
"Hey, nicht schmollen, war doch nicht so gemeint.", er lachte noch immer ein bisschen und piekte mich in die Seite. Ich lachte nun auch. "Ich weiß. Ich bin nur so gaaar nicht sarkastisch."
Irgendwie endete diese ganze Aktion damit, dass wir lachend nebeneinander auf dem Bett lagen.
Irgendwann hatten wir uns wieder beruhigt. Wir hatten uns einandert zugewandt. Er hatte einfach so wunderschöne Augen. Als hätten 8000 Bergseen sich zu einem Ozean aus grün und blau vereint und in seinen Augen Platz gefunden. Ich merkte mir jeden einzelnen Farbton, prägte mir die Form seiner Augen genau ein.
"Bist du noch da?", grinste er, doch ich war zu vertieft in seine Augen. Sie faszinierten mich.
"Taddl?", fragte er. Ich reagierte noch immer nicht. Er legte seine Hand an meine Wange und fuhr mit seinem Daumen über meine Lippen. Damit holte er mich zurück ins Hier und Jetzt. Er machte mich verdammt nervös.
"Wie hast du gemerkt, dass du auf Jungs stehst?", fragte er ohne die Hand von meiner Wange zu nehmen.
"Ich verlieb' mich nicht in das Geschlecht. Ich verliebe mich in die Person.", antwortete ich leise.
"Ich mag deine Stimme. Sie ist so schön tief und angenehm.", bemerkte er.
"Danke, ich mag deine Augen. Du hast richtig schöne Augen."
"Danke. Warst du deshalb vorhin so abwesend?", fragte er lächelnd.
Ich wurde leicht rot.
"Hattest du schon mal einen Freund?", fragte er.
"Nein. Du?"
"Nein. Freundin?"
"Auch nicht. Du?"
"Ja, eine, aber es hat nicht lange gehalten."
"Also magst du Mädchen?"
"Nein. Also ja. Ich denke wie du. Die Person zählt. Nicht das Geschlecht."
Ich lächelte.
"Magst du mich noch?"
Ich nickte.
"Hast du mal jemanden geküsst?", fragte er weiter.
"Nein, mich wollte nie jemand.", antwortete ich und senkte meinen Blick. Er legte seine Hand an mein Kinn und zwang mich ihn anzuschauen.
"Was wenn...", er rückte näher an mich heran, "ich dich will?" Er kam mir noch näher und stoppte kurz bevor sich unsere Lippen berührten. Mein Herz drohte zu explodieren.
"Tut mir leid, dass ich dich ignoriert hab.", flüsterte er und legte seine Lippen auf meine.

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Ich will hier eigentlich gar keinen cut setzen. Mehhhh, aber ich muss... Leider.
Egal, mach ich halt noch ein Kapitel. Gott bin ich heute krass drauf. Ist ja voll der tippmarathon

Aus zwei mach einsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt