Kapitel 23
Scarletts POV
Wütend rannte ich den langen Gang, der voll mit Spinden bestückt war, entlang. Der Weg führte direkt zum Schulhof. Zielstrebig stapfte ich zum Ausgang.
Was dachte sich Kyle denn bitte dabei? Dass ich auf meinen Stuhl sitzen blieb und ihm zu jubelte? Ganz sicher nicht!
Ich war schon ganz nah an der Tür, als plötzlich mein Name gerufen wurde und sich zwei Arme um meinen Bauch schlangen. Ich wurde gegen eine harte Brust gepresst und spürte auf einmal einen sanften, weichen Kuss auf meiner Wange.
Für einen kurzen Moment genoss ich die zarten Lippen auf meiner Wange und schloss meine Augen. "Stopp, Scarlett du bist wütend", informierte mich mein Gewissen über den Stand meiner Gefühle. Sofort riss ich meine Augen auf und kämpfte mich mit Erfolg aus der straken Umarmung. Ich drehte mich um und sah unfassbar in Kyle's Augen: "Kyle du verstehst es nicht, oder?" Ich wollte mich weg drehen und zur Tür raus, als Kyle mich aber am Handgelenk packte und festhielt. "Doch Baby, du bist eifersüchtig", grinste er. "Was gibt es da bitte wieder zu grinsen", fragte ich empört nach.
Sein grinsen wurde breiter und sagte dann schlicht: "Ich wollte wissen welche Art von Freundin ich besitze. Und deine Art hat sich nicht verändert. Du warst als beste Freundin schon eifersüchtig." Er lächelte und nahm eine stolze Pose ein. "Findest du, dass jetzt etwa toll? Ich finde es nicht toll wenn ich eifersüchtig bin, weil ich eben weiß, dass ich dir vertrauen kann", gab ich enttäuscht von mir und senkte meinen Kopf. "Das wird schon Baby", flüsterte Kyle mir zu als er seine Stirn an meine legte.
Ich erhöhte meinen Blick leicht und sah in die klaren blauen Augen meines Freundes. Er lächelte mir aufmunternd zu und ich nickte leicht. Dann drückte ich ihm einen Kuss auf die Lippen.
-
Nach der Schule fuhr Kyle mich nachhause. Kyle begleitete mich nicht in mein Haus, da seine ganze Verwandschaft zu besuch war und ich diese familiäre Stimmung nicht zerstören wollte.
Als ich durch die Haustür ging, sperrte ich sie wieder zu und schlürfte durch den einsam verlassenen Gang, die Treppen hoch, in mein Zimmer. Dort angekommen warf ich meine Schultasche in irgendeine Ecke. Plötzlich meldete sich mein Bauch, erschrocken hielt ich ihn und stapfte widerwillig die Treppenstufen runter - mal wieder. In der Küche angekommen, öffnete ich einen Schrank um mir einen Topf zu holen. Doch anstatt einen Topf, flog mir ein altes Foto ins Gesicht. Wie kam dort bitte ein altes Familienfoto hin? Bei genauerer Beobachtung stellte ich bedauerlicherweise fest, dass es eins mit meiner leiblichen Mutter, mir und meinen Vater ist.
Eine glückliche kleine Familie. Wie konnte sie nur zerstört werden. Still schlichen sich die ersten Träne aus meine Augen, die Wangen runter. Die zeit als meine Mutter im Krankenhaus lag und ich ihr weinend zu sah, wie sie an Krebs starb. Mein Vater redete danach 4 Wochen nicht mehr mit mir, obwohl ich ihn da am meisten gebraucht hatte.
Da der Gedanke an meinen Vater. Ich hatte schon lang nicht mehr daran gedacht. Ich war so abgelenkt und Nachts war ich immer so müde, dass ich gleich ein schluf. Ich hatte ganz vergessen wie schmerzhaft die Trennung war. Ich konnte mich doch nicht einmal von ihm verabschieden. Der Doktor im Krankenhaus damals lies mich nicht zu der Leiche meines Vater. Und eine Beerdigung? Die gab es nicht. Mein Vater hat seinen Körper an die Wissenschaft verkauft. Irgend so ein Irrer bohrt gerade eben an den Körper meines Vaters rum. Laut Internet, kann eine Beerdigung in einen Jahr statt finden. Zu spät, meiner Meinung nach. Die Beerdigung von meiner großartigen Stiefmutter fand schon längst statt. Doch wollte ich da hin? Nein, wieso sollte ich! Dieses Monster hat mir mein Leben zur Hölle gemacht.
Wie hypnotisiert lief ich in das Büro meines Vaters. Ich durchforstete die ganzen Schränke. Bis ich auf das Album stoß, dass ich suchte. Das Album meiner alten wahren Familie. Zusammen mit dem Fotoalbum ging ich in mein Zimmer.
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Only one Love (abgebrochen)
Romance"Ich will nicht das du gehst." -"Aber ich muss." "Ich werde das nicht zulassen." Ein neues Leben in einem neuen Land. Neue Freunde, neue Situationen, neue Tragödien, neue Gefahren, nur eine Liebe