Hallo. Ich wollte mich noch bei all meinen lieben Lesern bedanken, dass ihr das lest. Vor allem möchte ich PetraEngelhardt danken, dass sie alle immer schön votet und ab und zu mal nette Kommentare schreibt. Es baut einem schon auf und bringt einem schon dazu weiterzuschreiben, wenn man eigentlich eher Lust hat, aufzuhören. Und da möchte ich PetraEngelhardt danken. Vielen Dank! Dir, PetraEngelhardt, möchte ich dann auch dieses Kapitel widmen!
So geht es sehr lange weiter. Doch ich gebe nicht auf. Ich weiß nicht mehr, ob Katniss ein Mensch ist, oder eine Mutation. Doch ich muss es wissen! Wer ist Katniss Everdeen? Was ist Katniss Everdeen? ... Wer bin ich? Was hat das Kapitol mit mir gemacht? Was ist wahr, was falsch? Bin ich noch ich? Bin ich noch Peeta? Warum kann ich mir in nichts mehr sicher sein? Ich will wissen, was war ist! Wem kann ich trauen? Ich liste auf, wem ich nicht trauen kann und diese Liste ist lang. Und noch ein Name steht jetzt drauf. Dieser Name lautet: Peeta Mellark. Ich kann mir nicht vertrauen. Ich halte mich davon ab, zu wissen, wer Katniss ist. Diese Liste ist nützlich, sie ist hilfreich. Aber sie ist nicht das, was ich wissen muss. Die eigentliche Frage lautet Wem kann ich vertrauen?, und nicht Wem kann ich nicht vertrauen? .
Ich kämpfe gegen mich, versuche die Erinnerung zu sehen. Und dann sehe ich es.Wir sind in einer Höhle. Ich liege auf einem Schlafsack, Katniss ist gerade hereingekommen. Ich ich lächle sie an. Trotz der Verletzung am Bein, brauche ich sie nur sehen, um glücklich zu sein und die Schmerzen zu vergessen. Ich liebe dieses Mädchen und sie liebt mich. Katniss legt mir einen Lappen auf die Stirn. Katniss sah mich besorgt an, ein weiteres Zeichen für ihre Liebe. Dann fragt sie mich: ,,Möchtest du etwas?" Sie meinte die Suppe, doch ich hatte keinen Hunger. Sofort antworte ich: ,,Nein, danke."
Dann überlege ich es mir nochmal und sage: ,,Ach, doch, warte. Erzähl mir eine Geschichte." Ich wollte sie kennen lernen. Ich wollte mehr von ihrem Leben wissen.
,,Eine Geschichte? Was für eine?", fragt sie überrascht.
,,Irgendwas Aufheiterndes. Erzähl mir vom glücklichsten Tag, an den du dich erinnern kannst.", bitte ich sie. Sie macht ein komisches Geräusch, etwas zwischen Stöhnen und Schnauben. Es klingt verzweifelt. Sie überlegt sehr lange, offensichtlich hat sie nicht viele gute Erinnerungen. Oder zu viele, um ihre liebste auszuwählen. Ich tippe auf ersteres. Immerhin lebt sie in Distrikt 12 und auch noch im Saum. Was hat man da auch für ein Leben? Sie kämpft nur fürs überleben. Ich denke schon, sie antwortet gar nicht mehr, da scheint sie zu wissen, was sie erzählen kann: ,,Habe ich dir schon mal erzählt, wie ich an Prims Ziege gekommen bin?", fragt sie mich. Ich schüttele den Kopf und betrachte sie voller Erwartungen. Was könnte daran so schön gewesen sein, dass es ihre schönste Erinnerung ist?
,,Es war der Tag vor Prims zehntem Geburtstag. Ich wollte ihr umbedingt etwas schenken, immerhin war es ihr zehnter Geburtstag. Ich habe mit meiner Mutter darüber gesprochen und habe von ihr ein altes Medaillon aus Silber bekommen, um es zu verkaufen und für das Geld ein Geschenk von uns für Prim zu kaufen. Ein Kleid oder Stoff dafür oder eine Bürste. Sie ließ mir da freie Hand. Es war schon sehr spät, als ich endlich einen Käufer fand und dann gab es keine Zeit mehr, um etwas zu kaufen. Also ging ich mit dem Geld zurück nach Hause, um am nächsten Tag etwas zu kaufen.
Es war nun ihr Geburtstag und am Nachmittag ging ich wieder zum Markt. Ich sah mir gerade einen hübschen, blauen Stoff an, als ich ihn sah. Du kennst doch den Mann mit den Ziegen? Er war an dem Tag mit der ganzen Herde auf dem Markt. Er verkaufte dort gerade seine Ziegenmilch und eine Ziege war getrennt von den anderen in einen kleinen Wagen. Das war Lady. Irgendein Tier hat sie verletzt und die Wunde war entzündet. Die Verletzung war schlimm. Sehr schlimm. Sie konnte nicht allein stehen. Aber mir kam sofort der Gedanke, dass ich jemanden kannte, der sie heilen könnte. Ich flüsterte Gale zu, dass ich ihr die Ziege schenken wollte."
Als sie Gale erwähnt, spüre ich einen Stich der Eifersucht. Er hatte so viel Zeit mit ihr. Sie liebt ihn. Vielleicht wirklich auf ihrer Seite nur wie ein Verwandter, aber nicht auf seiner Seite.
,, ,Sie ist ziemlich schwer verletzt. Wir sollten sie uns genau ansehen.', meinte er zu mir.
Wir gingen hinüber und kauften uns einen Becher Milch. Wir gingen zu der Ziege und sahen sie uns ruhig und gelassen an.
,Lasst sie in Ruhe!', rief uns der Ziegenmann zu.
Darauf antwortete Gale ,Wir gucken nur.' Und der Mann erklärte uns, wir sollten uns beeilen, weil sie zur Metzgerin käme. Keiner wolle ihre Milch, zumindest nicht zum Normalpreis. Höchstens für die Hälfte. ,Was zahlt die Metzgerin für sie?',fragte ich." Katniss macht eine kurze Pause und spricht dann weiter. ,,Der Mann zuckte die Achseln. ,Das werdet ihr gleich erfahren.' Ich drehte mich um und sah, dass Rooba quer über den Platz auf uns zukam. ,Gut, dass du kommst', sagte der Ziegenmann, als sie bei uns war. ,Das Mädchen hier hat ein Auge auf die Ziege geworfen.'
,Ach, die ist doch schon vergeben', sagte ich gleichgültig. Sie sah mich an, sie mussterte mich, als ob sie sich fragte, ob es mein Ernst war. Dann sah sie zur Ziege und ihr Blick verfinsterte sich. ,Ist sie nicht. Schau dir die Schulter an. Ich wette, das Tier ist schon halb verfault, da kann ich nicht mal mehr Wurst draus machen!', sagte sie mit wütender Stimme.
Der Ziegenmann war entsetzt und rief: ,Was? Wir hatten eine Abmachung!' Darauf antwortete sie mit: , Wir hatten eine Abmachung über ein Tier mit ein paar Bissstellen. Aber nicht so was. Verkauf sie dem Mädchen hier, wenn sie so dumm ist und sie nimmt.'
Als sie davon ging, zwinkerte sie mir zu.
Der Ziegenmann war wütend, aber seine Ziege wollte er immer noch loswerden. Es dauerte eine halbe Stunde, bis wir uns auf den Preis einigten. Wir wurden zu einer richtigen Attraktion. Immer mehr Menschen hatten sich unterdessen um uns geschart. Sie gaben Kommentare ab. Solche Sachen wie, wenn die Ziege überlebt, hätten wir ein super Geschäft gemacht, falls nicht, hätten wir nur unser Geld verloren. Ich kaufte die Ziege einfach.
Gale bot an, sie nach Hause zu tragen. Wahrscheinlich war er ebenso gespannt wie ich auf Prims Gesicht. In einem Anfall von Übermut kaufte ich ein rosafarbenes Band und knotete es der Ziege um den Hals. Dann liefen wir nach Hause.
Prims Gesicht war unbeschreiblich, als wir mit der Ziege hereinkamen. Sie war so aufgeregt, dass sie gleichzeitig weinte und lachte. Es sah sehr lustig aus. Meine Mutter hingegen war skeptisch. Sie sah sich die Wunde an, und glaubte nicht daran, dass sie überlebt. Die beiden machten sich dann gemeinsam ans Werk, sie dachten nicht an die Bedenken. Wie immer sahen sie nur sich und den Patienten. Sie zermahlten Kräuter und redeten der Ziege gut zu, um sie dazu zu bewegen, dieses komische Gebräu zu trinken."
Das erinnert mich bloß an Katniss. Sie redet mir zu, ich solle essen und trinken, sie versucht mich zu heilen. Selbst wenn sie nicht die heilenden Hände ihrer Mutter hat, sie weiß doch das richtige zu tun.
Deshalb unterbreche ich sie. Ich sage leise, aber mit fester Stimme: ,, Wie du!"
Sie widerspricht mir, was nicht sonderlich gut bedacht war. Immerhin war ich ihr Patient.
,,Oh nein, Peeta. Die beiden können Wunder bewirken. Die Ziege hatte keine Chance zu sterben, selbst wenn sie gewollt hätte"
Und den Fehler begriff sie auch sofort, wie man daran sehen kann, dass sie sich auf die Zunge beißt. Ich versuche sie zu beruhigen und sage: ,,Keine Bange. Ich will's gar nicht. Erzähl weiter."
Obwohl, ich schätze, da lüge sie an. Falls das mit den zwei Siegern nur ein Trick war, würde ich mich opfern. Dann sterbe ich lieber.
Sie beendete die Geschichte schnell.
,,Das war's schon." Sie macht eine kurze Pause und fügt dann hinzu: ,,Ich weiß noch, dass Prim in dieser Nacht partout mit Lady auf einer Decke neben dem Feuer schlafen wollte. Kurz bevor sie einschliefen, hat die Ziege Prims Wange geleckt, als ob sie ihr einen Gutenachtkuss geben wollte. Sie war ihr schon verfallen."
,,Trug sie denn noch das rosa Band?",frage ich, um es mir besser vorzustellen. Das ist nicht so leicht.
,,Ich glaub schon.", antwortet Katniss verwirrt. ,,Warum?"
Dann erkläre ich: ,,Ich versuche es mir nur vorzustellen. Ich verstehe, warum dich dieser Tag glücklich gemacht hat."
Nun versucht sie sich herauszureden:
,,Na ja, ich wusste, dass die Ziege eine kleine Goldgrube werden würde"
Da antwortete ich sarkastisch: ,,Ja,natürlich. Genau das hab ich gemeint, nicht etwa die große Freude, die du deiner Schwester gemacht hast, die du so sehr liebst, dass du dich bei der Ernte an ihrer statt gemeldet hast."
Und sie versucht sich immer noch rauszureden. Warum macht sie das? Warum versucht sie immer, stärker auszusehen, als sie sich in dem Moment fühlt? Sie hat die größte Chance, nach hause zu kommen, dass wissen auch die Sponsoren! Selbst in ihren schwächsten Momenten ist sie stärker als nötig, doch sie zeigt trotzdem nicht die kleinste Schwäche!
,,Die Ziege hat sich bezahlt gemacht.Um ein Vielfaches",antwortet sie mit überlegener Stimme.
,,Na, die konnte ja auch gar nicht anders, nachdem du ihr das Leben gerettet hast.", sage ich. ,,Ich beabsichtige übrigens, dasselbe zu tun."
Genau! Ich würde ihr Überleben sichern, so wie sie meins jetzt und die Ziege von damals an auch.
,,Wirklich? Was hast du mich noch mal gekostet?", fragt sie.
,,Eine Menge Ärger. Aber keine Sorge, du kriegst es zurück.", antworte ich.
,,Du redest dummes Zeug!", sagt sie und sie befühlt meine Stirn. ,,Dabei fühlt es sich ein bisschen kühler an." Das hört sich sehr nach einer Lüge an. Das glaube ich ihr nicht. Wahrscheinlich war es sehr viel heißer als vorher.
Der Klang der Fanfaren scheucht ums auf. Blitzschnell ist Katniss aufgestanden und steht an der Höhlenöffnung. Unmenscglich schnell. Claudius Templesmith lädt zu einem Festmahl ein. In Katniss Gesicht kann man sehen, dass sie diese Einladung abschlägt, da sagt er schon: ,,Moment noch. Ein paar von euch wollen meine Einladung vielleicht nicht annehmen. Aber dies ist kein gewöhnliches Fest. Jeder von euch benötigt etwas ganz Bestimmtes besonders dringend."
Wir brauchen etwas äußerst dringend. Wir benötigen etwas, mit dem sie mein Bein heilen kann, denn alleine wird das nicht klappen.
Man kann sehen, wie Katniss plötzlich aufmerksam wird. Das darf ich nicht zulassen! Sie wird nicht für mich sterben!
Claudius spricht weiter: ,,Dieses Etwas könnt ihr bei Sonnenaufgang am Füllhorn finden, in Rucksäcken, die jeweils mit der Nummer eures Distrikts gekennzeichnet sind. Denkt gut darüber nach, ob ihr euch weigern wollt, zu erscheinen.Für einige von euch ist es die letzte Chance."
Katniss springt auf und ich lege ihr schnell eine Hand auf die Schulter und sage mit kräftiger Stimme: ,,Nein! Du wirst nicht dein Leben für mich aufs Spiel setzen."
,,Wer sagt, dass ich das vorhabe?", erwidert sie mit ihrer Lügen-Stimme. Man erkennt sofort, dass sie lügt.
,,Ach, dann gehst du also nicht hin?", frage ich sarkastisch. Und sie antwortet, immer noch mit ihrer Lügen-Stimme: ,,Natürlich gehe ich nicht hin. Wofür hältst du mich? Glaubst du, ich renne geradewegs in eine Massenkeilerei mit Cato, Clove und Thresh? Sei nicht dumm"
Sie hilft mir, mich wieder hinzulegen.
,,Sollen sie es untereinander auskämpfen. Morgen Abend werden wir sehen, wessen Foto am Himmel erscheint, und dann überlegen wir weiter."
,,Du lügst echt schlecht, Katniss. Es ist mir schleierhaft, wie du so lange überleben konntest.", kofrontiere ich sie und äffe sie nach. ,,Ich wusste, dass die Ziege eine kleine Goldgrube werden würde. Es fühlt sich ein bisschen kühler an. Natürlich gehe ich nicht hin." Ich schüttel den Kopf.Dann füge ich noch scherzhaft hinzu: ,,Lass ja die Finger vom Glücksspiel, falls du je in Versuchung gerätst. Du würdest deinen letzten Heller verlieren."
Sie wird rot.
,,Also gut, ich werde gehen und du kannst mich nicht aufhalten!", schreit sie mich an. Ruhig antworte ich: ,,Ich kann dir aber folgen. Wenigstens einen Teil des Weges. Ich schaffe es vielleicht nicht bis zum Füllhorn,aber wenn ich deinen Namen schreie, dann findet mich bestimmt jemand. Und dann sterbe ich auf jeden Fall."
Da wird sie erst recht wütend und sagt: ,,Mit dem Bein kommst du keine hundert Meter weit!"
Da hörte ich auf. Das war schon zuviel für mich. Ich weiß nicht, was ich glauben kann. Liebe ich sie? In der Erinnerung schien es so, nur spüre ich nichts davon. Außer Hass und Angst habe ich keine Gefühle für sie. Vielleicht lautet die Frage ja gar nicht, ob Katniss die Mutation ist. Vielleicht bin ich die Mutation?
Ich sehe zu Prim und frage sie: ,,Wo ist die Ziege?"
Die Ziege ist mir eigentlich egal, eigentlich wollte ich nach Katniss fragen, doch nicht so, dass jeder es versteht. Doch versteht Prim meine Frage richtig? Vielleicht war das nur eine dumme Frage.
,,Ich weiß es nicht.", antwortet sie. Sie weiß nicht, wo Katniss ist, oder sie weiß nicht, wo die Ziege ist? Nein, bestimmt gilt die Antwort Katniss. Die Bomben hat die Ziege sicher nicht überlebt. Prim muss wissen, dass die Ziege tot ist. Prim weiß nicht, wo Katniss ist. Wir sitzen noch eine Ewigkeit so da, bevor jemand kommt und sagt, Prim würde bei einer Operation gebraucht. Und ich werde dann allein gelassen, in Gedanken versunken.
DU LIEST GERADE
Pausiert Die Tribute von Panem Flammender Zorn Peetas Sicht
FanficZur Adoption freigegeben Wie wurde Peeta eingewebt? Was ist mit ihm geschehen? Warum hält er Katniss für eine Mutation? Wie kam es dazu, dass er Katniss wieder vertraut? Hier beschriebe ich eine Mögliche Sichtweise von Mockingjay (Flammender Zorn) a...