‚Die Leute, die Laminas genannt werden, können sich von Menschen in Tiere und anders rum verwandeln ... es gibt 15 verschiedene und sie sind in 5 Gruppen eingeteilt ... es ist wie in Filmen, es gibt immer Menschen, die die Welt erobern wollen ... falls uns also jemand begehrt, den wir nicht leiden können, können wir ihm in Fresse hauen '
„Herein spaziert!", holte Joshs Stimme Keighley in die Wirklichkeit zurück. Doch auch als sie aufgehört hatte, über die Geschehnisse der letzten Minuten nachzudenken, und bemerkt hatte, dass sie vor einer Tür im zweiten Stock angekommen waren, stand sie trotzdem noch unbeweglich und abwesend im Flur und reagiert nicht. „Keighley?", Josh war schon im Raum verschwunden und war stehen geblieben, weil sie keine Reaktion zeigte. Doch nun war Keighley wieder bei sich und folgte ihrem Lehrer ohne ein Wort durch die Tür. „Keighley, was ist los?", fragte dieser besorgt. „Nichts Besonderes, es ist nur so, dass mir das alles zu schnell geht. Ich bin heute an dieser Schule angekommen, habe heute erfahren dass ich halb Tier bin und dass ich begehrenswert bin. Außerdem scheint es hier ganz normal zu sein das man plötzlich mal ein Bär ist, oder sogar ein Luchs, oder auch eine klitzekleine Maus, niemand findet das hier wirklich außergewöhnlich! Und es ist gerade mal 21 Uhr! Wer weiß was noch alles passieren wird..." „Keighley, du musst wissen, auch ich fand das alles außergewöhnlich als ich noch in Ymedaca unterrichtet wurde. Ich wusste zwar damals schon einiges über Laminas und bin mit dem Wissen an unsere Existenz großgeworden, aber ich bin immer anders mit diesen Tatsachen umgegangen. Es ist eine seltene, besondere und unglaubliche Gabe, die wir da haben, ein reines Abenteuer, wenn du mich fragst. Egal wie belastend es manchmal wird wir haben etwas, wovon alle normalen Leute in ihren gewöhnlichem Alltagsleben nur träumen können", er beendete den Satz mit einem warmen Schmunzeln. „Nun, aber das zu besprechen ist nicht das, was ich eigentlich mit dir vor hatte." fuhr er fort. „Damit du auch mitmachen kannst, wenn in einer Woche das neue Schuljahr beginnt, wäre es zu Beginn praktisch zu wissen, wer du bist. Lass mich dir zu Beginn ein paar Fragen stellen." „Okay", antwortete Keighley knapp.
Eine Stunde lang versuchte Josh aus Keighley schlau zu werden, doch nichts deutete auf eins der 15 Laminas hin und vor allem ihr Armproblem verwirrte ihn sehr. „Hm, sehr eigenartig!", sagte er nach eine Weile. „Bist du sicher ein Lamina?" Keighley wurde etwas sauer, ohne genau zu wissen, warum. „Diese Frage kann ich dir ganz sicher nicht beantworten weil ich bis vor 10 Minuten nicht wusste was zum Geier Laminas sind!" Ohne auf ihren scharfen Ton einzugehen grübelte er weiter. „Aber wenn deine Eltern beide Laminas sind dann musst du ja..." „Was?! Meine Eltern?!" Als hätte Joshua gerade erst realisiert, dass er seine Gedanken laut preisgegeben hatte, versuchte er seine Aussage abzuwandeln. „Ja also...das hab ich mir so gedacht...Milena hat das irgendwie...Ich bin mir nicht sicher..." Den Lehrer so getroffen zu haben machte Keighley Triumphgefühle. Zwar war sie gerade insgeheim am kochen vor Wut, dass ihre Eltern ihr nie davon erzählt hatten, doch sie wollte nun auch an der Reihe sein. „Egal, Joshua können wir dann jetzt einfach fortfahren?" Er atmete erleichtert aus: „Na gut, dann müssen wir es wohl einfach auf gut Glück versuchen." „Was denn versuchen?" fragte Keighley. „Wir müssen dich in deine Tiergestalt verwandeln. Als kleine Hilfe gebe ich dir zu Beginn ein Mittel, es heißt T.S. und wird dir dabei helfen. Du wirst es nehmen und genau das, was die Tabletten, die du früher genommen hast, verhindert haben, wird zugelassen und verstärkt." Keighley nickte abwesend und grübelte innerlich über die verschiedene Ergebnisse, die in kurzer Zeit feststehen könnten. Aus den Augenwinkeln bemerkte sie aber, das Josh sie mit einer Geste auf einen Stuhl verwies und gehorchte. Ich hoffe es wird eine Katze...oder ein Luchs. Eine Kobra wäre auch ganz cool, dachte sie während sie Platz nahm. Als Josh dann aber mit einer Spritze in der Hand zu ihr kam, rutschte ihr das Herz in die Hose. Nicht nur die Frage welche Gestalt sie annehmen würde, sondern auch die Tatsache, dass sie dann kein Mensch mehr sein würde, beunruhigte sie. Josh kniete sich vor Keighley hin uns griff nach ihrem Arm. „Keine Angst, es wird nicht schlimm." Sagte er. Keighley sah ihm in seine grauen Augen. Sie erinnerten sie sofort wieder an jene Augen, welche ihr heute im Speisesaal gefolgt waren und plötzlich hatte Keighley keine Gefühle mehr im Körper, hörte Geräusche um sie herum nur wie durch Watte und spürte den leichten Stich der Spritze nur als sanfte Berührung.
Brechreiz. Er überkam sie so plötzlich und heftig, dass ihr Tränen in die Augen stiegen und sie krampfhaft nach Luft schnappte. Sie konnte es nicht verhindern, dass die Tränen über ihre Wangen flossen und schlug sich die Hände vors Gesicht. Alles schaukelte, alles bebte, und sie saß mittendrin auf dem Stuhl und keiner half ihr. Immer wieder rieb sie sich ihre Augen, wurde panisch als ihr Sichtfeld immer mehr verschwamm und fing von einem schrecklichen Gefühl im Hals an zu husten. Und dann war es vorbei. Sie hustete zwar immer noch und hielt sich die Hände vor die Augen, aber das Schwindelgefühl war abrupt weg. Sie nahm wieder den Stuhl unter sich war, spürte die Anwesenheit ihres neuen Lehrers und wusste: Es war vorbei. Sie ließ die Arme sinken, ihre Augen waren jedoch noch verschlossen und nass von den Tränen. „Wie sehe ich aus?" fragte sie. „Es hat sich nicht wirklich etwas an dir verändert Keighley." Enttäuscht und wütend zu gleich öffnete sie ruckartig die Augen um ihre Gefühle klar zu machen, doch als sie offen waren, war es fasst als hätte ihr jemand vor den Kopf geschlagen. Ihre Augen passten sich der Umgebung an, zoomten wie bei einer Kamera hin und her, so fühlte es sich jedenfalls an, und die Farben wurden kräftig und das Gesamtbild schärfer. „Was zum...", flüsterte sie auf der Suche nach Josh. Er kniete immer noch auf dem Boden neben ihr und starrte sie an. „Was ist mit deinen Augen?" fragte er erschrocken. Keighley begriff es nicht. „Ich habe anscheinend jetzt die Augen eines bestimmten Tieres, dürfte doch nicht verwunderlich sein oder? Das war doch Zweck des Ganzen." „Irgendetwas stimmt hier ganz gewaltig nicht, das kann nicht alles gewesen sein! Wie siehst du jetzt?" Ohne auf seine schlechte Stimmung einzugehen antwortete Keighley begeistert. „Es ist der Wahnsinn! Meine Augen zoomen hin und her und stellen jedes Objekt, auf das ich mich fixiere, automatisch scharf. Ich sehe auch insgesamt viel schärfer als vorher und mir fällt jede kleinste Bewegung auf", sie stockte kurz. „Zum Beispiel die Wärme die von der Heizung ausgeht. Ich sehe sie überdeutlich!" „Das ist faszinierend! Das ist nicht gut..." „Wie nicht gut?! Warum ist das nicht gut, was ist denn falsch?! Was ist mein Ergebnis?!" „Du hast noch kein Ergebnis. Ich werde mich einige Tage damit beschäftigen müssen. Ich bitte dich nun zu gehen, wenn noch etwas passiert, du findest mich in meinem Zimmer neben der Bibliothek."
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Lamina - Born (pausiert)
FantastikNachdem Keighley McClare ihre Mutter zur Rede stellt, schickt diese sie auf ein Internat, welches ihre Probleme lösen soll. Keighley macht zunächst nur positive Erfahrungen mit der Schule, wird aber schon am ersten Tag in das größte Geheimnis der...