Ein neues Zuhause

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Viel Zeit war vergangen, fast ein ganzes Jahr, seit sie mit Alishas Eltern geredet hatten und deren Akzeptanz gewonnen hatten und in dieser Zeit war vieles passiert. Sie hatten ihre Führerscheine gemacht, hatten noch einige schöne Ausflüge zusammen gemacht, auf welchen sie immer wieder neue Freundschaften schlossen, sie hatten ihren Schulabschluss gemacht und jede hatte einen Job gefunden, um ein wenig Geld zu verdienen. Alisha hatte sich einen Job als Fotografin bei einer kleinen Image-Firma gesichert und Leonie war, mit der Hilfe und Empfehlung ihres Vaters, als Aushilfe in einer Arztpraxis eingestellt worden. Mit jedem Tag waren sie ihrem Traum, endlich zusammen zu wohnen, immer näher gekommen und es schien immer wahrscheinlicher, dass sie ihn tatsächlich erfüllen konnten. Dann, endlich, genau an Leonies Geburtstag, war es soweit. Sie hatten in dem kleinen Städtchen, welches ihnen so ans Herz gewachsen war, eine Wohnung gefunden, welche perfekt für sie war und welche sie sich auch leisten konnten. Sofort hatten sie einen Vertrag unterschrieben und angefangen, alles für ihren gemeinsamen Umzug in ihr neues Zuhause zu planen, den sie so schnell es ging durchziehen wollten. Die folgenden Wochen waren hektisch zugegangen und erfüllt von planen, packen, vorbereiten, organisieren und harter Arbeit, doch die Beiden hatten Spaß gehabt und waren unglaublich motiviert, endlich ihrem Traum nachzugehen. Nach einigen langen Tagen und viel harter Arbeit war endlich alles vorbereitet und zusammengeräumt, was die Beiden in ihrem neuen Heim brauchten. Leonies Eltern hatten ihnen geholfen, alles von Leonies und Alishas Elternhaus zu dem kleinen Städtchen zu transportieren und es in die Wohnung zu schaffen.

Nun standen Alisha, Leonie und Leonies Eltern in der leeren Wohnung, umgeben von Kisten, Boxen, Kartons und nicht zusammengebauten Möbeln, und schauten einander zufrieden an. Es hatte sie einige Zeit und Anstrengung gekostet, alles in den zweiten Stock zu tragen, doch jetzt war alles hier und die Vier erschöpft und geschwitzt, aber stolz und glücklich. Erst jetzt ließen Alisha und Leonie die Situation richtig auf sich wirken. Sie waren endlich in ihrer eigenen Wohnung, ihrer gemeinsamen Wohnung. Die Wände waren zwar noch kahl, der Flur leer und die Zimmer ungeschmückt, doch Alisha konnte schon die Wärme spüren, die durch die gesamte Wohnung floss. Hier konnte sie tief einatmen und sich völlig entspannen, sie war hier zu Hause, auch wenn es jetzt noch kein wirkliches Zuhause war, nur die Hülle von einem. Leonies Eltern blieben noch für eine Weile und halfen dabei, einige schwere Sachen an ihre Plätze zu tragen und Kisten in ihre rechtmäßigen Räume zu transportieren. Als alles dort war, wo es hingehörte, verabschiedeten sich Leonies Eltern aber. Mit Tränen in den Augen sagte Leonies Mutter, "Ach, meine kleinen Mäuse sind so schnell so groß geworden, jetzt zieht ihr schon aus. Warum muss das Leben denn nur so schnell vorbei ziehen?", Sie nahm die beiden Mädchen fest in die Arme und strich ihnen über den Rücken, "Ach, ich freu mich einfach nur für euch und bin so unglaublich stolz auf euch. Ihr seid ein wunderbares Paar und ihr werdet das hier wunderbar machen, da bin ich mir sicher." Die Beiden lächelten süß und Leonie entgegnete glücklich, "Ja, wir werden das schon hinbekommen, wir haben doch einander. Und danke, dass ihr uns so viel geholfen habt und uns immer unterstützt habt, ohne euch hätten wir das nie hingekriegt." "Ihr hättet das auch ohne uns hinbekommen, aber wir haben gerne geholfen.", sagte Leonies Vater fröhlich, "Ich meine, unser erstes Kind zieht aus, das ist doch schließlich etwas Besonderes. Ich kann immer noch nicht ganz fassen, dass es schon so weit ist, es fühlt sich immer noch wie letzte Woche an, dass du auf die Welt gekommen bist." Leonie erwiderte darauf, gespielt beleidigt, "Naja, ein paar Jahre her ist das aber schon." Leonies Vater lachte und der Rest stimmte auch ein. "Ja, da hast du wohl Recht, aber es fühlt sich definitiv nicht so lange her an.", fügte er hinzu. Aber auch er bekam nun feuchte Augen und nahm seine Tochter fest in die Arme, welche die Umarmung umso fester erwiderte. "Hey, zerquetsch mich nicht, du hast nur einen Vater.", fing er lachend an, drückte dann aber auch etwas fester zurück, bevor er sentimental fort fuhr, "Ich bin so beeindruckt von euch und bin so froh, dass ich so eine wunderbare Tochter und so eine wunderbare Schwiegertochter habe, ich bin der glücklichste Vater auf der Welt." Dann nahm er auch noch Alisha in die Umarmung und drückte die Beiden eine Weile liebevoll an sich. Es tat so gut, noch einmal so nah bei den Leuten zu sein, die sie so sehr schätzte und sich richtig von ihnen zu verabschieden. Sie würden Leonies Familie oft besuchen, das wusste Alisha, doch sie würde sie von nun an nicht mehr so oft sehen, wie sie es gewohnt war, und das schmerzte ein wenig. Sie wollte Alex, ihren zweiten Vater, eigentlich gar nicht mehr loslassen, doch es wurde langsam spät und Leonies Eltern mussten noch eine ganze Strecke nach Hause fahren.

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⏰ Letzte Aktualisierung: 3 days ago ⏰

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Was ich dir nicht sagen kann (Eine Omorashi-Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt