Kapitel 9

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Kapitel 9


»Hey Granger, wartest du auf Draco?« Zabini taucht hinter ihr auf und schaute sie fragend an.

»Ähm ja, er kommt gleich«, antwortete Hermine etwas verwirrt von der Situation und schaute einfach wieder in die Richtung, in der Malfoy verschwunden war. Die Arme hatte sie mittlerweile vor der Brust verschränkt.

»Ich muss sagen, die Neuigkeit mit euch beiden hat mich ziemlich überrascht, du hättest mal Pansy sehen sollen, die ist an die Decke gegangen vor Eifersucht«, sagte Zabini und lachte. Hermine schaute ihn wieder an. Wollte er jetzt Smalltalk halten? Und die Gryffindor wusste nicht, was Malfoy ihm und seinen Freunden erzählt hatte.

»Ja«, lächelte sich ihn einfach an und strich sich schüchtern eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. Dann kam zum Glück Malfoy mit einer Tüte wieder.

Hermine starrte die Tasche von Malfoy an, als er im gewohnten Abstand vor ihr stehen blieb. Wahrscheinlich hätte er die Tasche abgestellt und sich entfernt, aber jetzt wo Zabini hier war, käme es etwas komisch.

»Ihr beiden seit schon an süßes Paar.« Entsetzt schaute Hermine zu Zabini, der einen Arm um ihre Schulter legte und sie näher zog. Hatten sie nicht ausgemacht, zu sagen sie wären kein Paar? Hatte sich Malfoy wegen seinem Scheiß Ego nicht daran gehalten?

Sie wollte sich aus der Umarmung von Zabini lösen, aber er zog mit seinem anderen Arm auch noch Malfoy in die Umarmung.

Hermine verspannte sich sofort und sie konnte Malfoys Blick auf sich spüren.

Zabini ließ sie wieder los, aber sie stand trotzdem viel zu nah bei dem Blonden. Unsicher schluckte sie und schaute wieder zu dem dunkelhäutigen Slytherin, der ihr jetzt noch einmal winkte und den Gang weiterlief.

»Was hast du Zabini-«, weiter kam sie nicht, da Malfoy sie schon geküsst hatte. Überrascht stolperte zurück und prallte unangenehm gegen die Wand. Malfoy nutzte die Möglichkeit sofort, um seine beiden Arme neben sie an die Mauer zu drücken und den Kuss zu intensivieren.

Hermine musste sich stark zusammenreißen, um den Kuss nicht zu erwidern. Als Malfoy das zu merken schien, fing er an sich von ihren Lippen wegzuküssen, bis er schließlich kleine Küsse auf ihren Hals platzierte.

Sie fing an zu zittern und sie konnte spüren, wie ihre Knie weich wurden. Auch wenn Hermine wusste, dass seine Liebe ihr gegenüber nicht echt war, ließen seine Berührungen sie nicht kalt.

Als sie sich schließlich kein Seufzen mehr unterdrücken konnte, fanden seine Lippen wieder ihre und diesmal schaffte sie es nicht, zu widerstehen.

Sie ließ eine Hand, die bisher leblos neben ihr gehangen hatte, in seine Haare wandern und die andere auf seine Hüfte, die sich immer näher an sie drückte. Ob der Trank auch etwas an der Leidenschaft geändert hatte? Denn Hermine kam sie noch nie so begehrt vor, wie in diesem Moment.

»Draco!«, ein hohes erschrockenes Quietschen ließ die beiden auseinander fahren. Benommen musste Hermine ein paarmal blinzeln, ehe sie Pansy Parkinson scharf erkennen konnte.

»Ersthaft Draco? Du und das Schlammblut?«, schrie sie wieder und Hermine leckte sich einfach über ihre Lippen. Sie fühlten sich jetzt schon taub an.

»Nenn sie nicht so«, hörte sie die tiefe knurrende Stimme von ihm, als er sich ganz von ihr löste und bedrohlich auf Parkinson zuging. Hermine wich möglichst unauffällig zurück, bis sie sich sicher war, dass die drei Meter Abstand erreicht waren.

War Parkinson so schlau um einen Zusammenhang mit dem Trank und ihr zu schließen?

Malfoy hatte sich bedrohlich vor Parkinson aufgebaut, die immer kleiner werden zu schien.

»Du hast vergessen, dass ich dich immer noch wegen dem Trank bei McGonagall verpfeifen kann, also halt dein dreckiges Mundwerk und misch dich nicht in Sachen ein, die dich nichts angehen!« Beeindruckt von Malfoys Monolog, starrte sie Parkinson hinterher, die es jetzt sehr eilig hatte zu verschwinden.

Als sie wieder zu Malfoy schaute, grinste dieser sie breit an.

»Du stehst also wirklich darauf«, lachte er sie an und Hermine verzog das Gesicht. Warum war es bei den Küssen so toll aber danach total gezwungen und verkrampft?

»Pansy wird jetzt ganz groß verkünden, das sie uns knutschend erwischt hat«, riss Malfoy sie wieder aus ihren Gedanken.

»Und da es dir ja anscheinend gefällt, wenn ich dich küsse, dann können wir es doch einfach weiterhin machen?«

»Moment, was hast du Zabini erzählt?«, fuhr sie ihn an, als sie sich daran erinnerte, dass er sie genau in dem Moment geküsst hatte.

Malfoy zuckte leicht grinsend mit seinen Schultern.

»Er hat einfach zu viel hineininterpretiert, aber was sagst du jetzt zu meinem Angebot? Als dank für deine Hilfe, bist du bis zum Vollmond meine Freundin und darfst mich küssen«, er grinste sie so breit an, wie noch nie. Und Hermine starrte ihn irritiert an.

»Du stellst das ja gerade so dar, als ob das nur Vorteile für mich hätte. Deine Freunde denken doch wir wären ein Paar!« Hermine verschränkte ihre Arme vor der Brust und blickte Malfoy böse an. Er erwiderte ihren Blick und grinste noch immer. Seit wann lächelte er denn so viel?

Sie ließ sich nochmal seine Worte durch den Kopf gehen und stockte. Er hatte gesagt, sie wäre seine Freundin, nicht dass sie, sie spielen sollte. Verwirrt blinzelte sie ein paarmal, aber sie kam immer zu demselben Ergebnis.

»Komm schon Granger, das ist für dich doch die einmalige Gelegenheit. Du hättest einen Freund, der dich aufrichtig lieben würde, naja, solange du in der Nähe bist, du weißt schon«, ergänzte er dann noch und Hermine konnte den Blickkontakt nicht mehr halten.

Theoretisch hatte er Recht. Aber was sollte das bringen, wenn der Vollmond vorbei wäre, wäre er wieder der alte Malfoy und sie würde vielleicht sogar den beeinflussten Malfoy vermissen. Hatte es Sinn sowas anzufangen, wenn der genaue Endtermin schon feststand?

Aber andererseits waren da die Gefühle, die er in ihr ausgelöst hatte. Sie hatte ihn gerne geküsst und sie würde es auch gerne wiederholen.

»Du willst also wirklich richtig mit mir zusammen sein?«, fragte Hermine noch einmal skeptisch nach und schaute wieder zu ihm. Er nickte einfach nur und schaute sie fragend an. »Komm schon Granger, lass dich einfach mal auf das Abenteuer ein«, meinte er dann, als sie nichts sagte.


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