Kapitel 19
Irgendwann hatte sie es wirklich geschafft, sich von ihm loszumachen und ihn auf einen der Sessel zu schicken, wo sie jetzt genau seine beobachtenden Blick auf sich spüren konnte.
Der Trank war nicht wirklich kompliziert und lebte hauptsächlich davon, dass er jeden Tag in eine andere Richtung umgerührt werden musste. Das letzte Mal an Vollmond unter seinem Licht.
»So, das war es für heute«, sagte sie, als sie fertig war, legte die Kelle ordentlich neben den Kessel und drehte sich zu Malfoy um, der sogleich aufstand und die paar Schritte zu ihr lief.
»Willst du jetzt deine Belohnung haben?«, raunte er in ihr Ohr und Hermine musste kichern. Es fühlte sich aufregend an. In der Bibliothek hatte sie ja immer die Sicherheit gehabt, dass sie nicht alleine waren, aber jetzt, waren sie mutterseelenallein.
Er küsste sie, legte seine Arme um ihren Körper und zog sie näher an sich, während er zurück zu dem Sessel stolperte. Hermine schlang ihre Arme um seinen Hals und fand sich plötzlich in einer Situation wieder, die sie noch nicht erlebt hatte.
Auf seinem Schoß ihre Beine neben ihm angewinkelt schaute sie ihm ins Gesicht. Er hatte sich etwas von ihr gelöst und sie konnte seinen schnellen Atem hören.
»Hermine«, murmelte er und strich durch ihr Haar. Genießerisch schloss die Gryffindor ihre Augen, als er sanft über ihre Wange strich und sie schließlich wieder seine Lippen auf ihren spürte. Er zog sie enger an sich und Hermine musste schlucken, als sie sich daran erinnerte, dass sie einen Rock trug. Trotzdem war es ihr nicht unangenehm auf seinem Schoß zu sitzen, im Gegenteil, es gefiel ihr.
Während sie sich überlegte, wie weit sie heute gehen wollte, ließ er seine Hände von ihrem Gesicht zu ihrer Hüfte und dann ganz vorsichtig unter ihre Bluse wandern. Hermine zitterte und konnte spüren, wie sich eine Gänsehaut auf ihrer Haut bildete. Nach Luft schnappend, löste sie sich aus seinem Kuss und schaute ihn einfach an. Seine Hände stoppten ihre Erkundungstour und er schien darauf zu warten, dass sie irgendwas sagte.
Sie schluckte und konnte nur auf die Wärme von seinen Händen achten. Wenn sie jetzt weitermachen würde, würde sie wahrscheinlich weiter gehen, als sie eigentlich wollte. Und sie wollte nichts überstürzen.
Malfoy schien ihrer Entscheidung zu ahnen und entfernte seine Hände von ihrer nackten Haut, um sie schließlich wieder auf ihre Hüfte zu legen. Sein Blick war immer noch fragend und Hermine schluckte abermals.
Sie schloss ihre Augen und ließ sich nach vorne, gegen seine Brust fallen. Sofort umarmte er sie richtig und ließ seinen Kopf in ihren Haaren sinken. Eine Weile genoss sie einfach seine Nähe, bis sie sich von ihm losmachte und unter wackligen Knien von ihm aufstand. Peinlich berührt, lief sie noch einmal zu dem Trank und checkte vorsichtshalber, dass alles richtig war. Mittlerweile hatte das Gebräu die erste wie beschriebene Verfärbung und Hermine nickte erleichtert.
Unsicher drehte sie sich dann zu Malfoy um, der jetzt auch aus dem Sessel aufstand. Schnell schaute die Brünette weg, nahm ihre Tasche von dem Tisch und lief schon auf den Ausgang zu.
»Treffen wir uns morgen nach dem Unterricht wieder hier?«, fragte er sie und Hermine nickte schnell. Die Hausaufgaben würde sie heute im Gemeinschaftsraum erledigen, weil die Gryffindor für den heutigen Tag genug von Malfoy bekommen hatte.
Er kam auf sie zu und küsste sie. Von wegen, sie hatte genug. Sofort umschlang sie wieder seinen Nacken und erwiderte den Kuss.
»Bis morgen.« Mit diesen Worten machte Hermine sich ein paar Minuten später von ihm los und schlüpfte durch die Tür. Ihre Lippen brannten immer noch und sie spürte ein ungewohntes Gefühl in ihrem Unterleib, welches sie total verwirrte. Sie leckte sich über ihre Lippen, die wie so oft in dieser Zeit geschwollen waren, und machte sie auf den Weg zum Gryffindor-Gemeinschaftsraum.
Als sie im Gemeinschaftsraum ankam, brannten ihre Wangen noch immer. Sie machte Ginny aus und setzte sich auf einen freien Platz neben sie.
»Wie läuft es?«, wurde sie sogleich von der Rothaarigen gefragt, die aber nicht einmal von ihrem Buch aufschaute.
»Erstaunlich gut«, grinste Hermine und holte ein neues Blatt Pergament hervor. Dann konnte sie Ginny's Blick auf sich spüren.
»Du siehst heute irgendwie anders aus. Was habt ihr gemacht?«, fragte sie schon viel interessierter und ihre Augen funkelten Hermine neugierig an.
»Wir haben uns eigentlich nur wieder geküsst«, zuckte sie mit den Schultern, was Ginny nur mit einem Stirnrunzeln zu Kenntnis nahm.
»Wirklich?«, fragte sie wissbegierig nach.
»Ich saß auch seinem Schoß«, murmelte Hermine dann etwas peinlich berührt und spürte, wie ihre Wangen heiß wurden.
»Hermine, bist du dir immer noch sicher, dass du keine Gefühle für ihn hast?«, kam jetzt die ernste Frage von Ginny, die Hermine nicht beantworten konnte.
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Complicated
FanfictionEndlich kann sich Hermine Granger im siebten Schuljahr voll uns ganz auf die Schule konzentrieren. Alles läuft perfekt, bis Draco Malfoy es durcheinanderbringt. Denn ein Liebestrank und seine Folgen verkomplizieren alles ... Plötzlich ist sie gefang...