Kapitel 14

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Kapitel 14


Hermine fand es schon komisch nach all dem, was an diesem Tag passiert war, in der Bibliothek zu sitzen und eigentlich nur darauf zu warten, das Malfoy kommen würde. Natürlich hatte sie ein Buch vor sich liegen, aber sie konnte sich - mal wieder - nicht richtig darauf konzentrieren. Mehrmals las Hermine den ersten Abschnitt und hatte doch nichts richtig aufgenommen.

»Na Granger, abgelenkt?« Als sie seine Stimme hörte, musste die Brünette lächeln und ließ das Buch jetzt Buch sein und schaute zu ihm auf.

»Vielleicht«, lächelte sie, als Draco sich neben sie setzte und sofort einen Arm um ihre Schulter legte. Wie von selbst lehnte sie ihren Kopf gegen Malfoys Schulter und es fühlte sich so vertraut an, es fühlte sich richtig gut an.

»Lass uns irgendwo hingehen, wo wir ungestört sind.«

Geschockt ließ Hermine ihren Kopf nach oben schießen und schaute ihm in die Augen. Auch wenn sie die Küsse, die sie austauschten, genoss für mehr war sie definitiv nicht bereit und seine Aussage klang für sie gerade viel zu zweideutig.

Er lächelte sie einfach an und fing an mit einer Strähne ihrer Haare zu spielen.

»Ich mache nichts, was du nicht willst«, flüsterte er in ihr Ohr und Hermine musste merkbar Schlucken. Es war definitiv zweideutig gemeint. Aber die Gryffindor wollte nicht mehr. Ihr reichten die Küsse und ihr wäre es mehr als unangenehm, wenn mehr zwischen ihnen passieren würde.

»Nein, ich will nicht«, entkam es ihr dann gepresst.

»Schon Okay, ich kann warten«, brummte Draco und klang trotzdem leicht enttäuscht. Wusste der beeinflusste Malfoy nicht, dass das Ende ihrer Beziehung schon feststand. Oder meinte er, mit warten ein paar Tage, noch vor dem Vollmond?

Verwirrt ließ sie sich von ihm küssen und schaffte es alle anderen Gedanken zu verdrängen.

Als sie sich irgendwann von ihm lösen konnte, weil es spät geworden war, ging sie in ihren Schlafsaal und dachte über die Weihnachtsferien nach. Sie schaute sich nochmal genau an, wann der Vollmond wäre. Am 23ten Dezember und somit wäre es der vierte Ferientag. Nachdenklich starrte sie aus dem Fenster.

Ihre Mutter würde sehr wahrscheinlich nicht begeistert sein, wenn sie ihr erzählen würde, dass sie erst später kommen würde. Bestimmt würde sie zu hören bekommen das sie, sie mit den ganzen Weihnachtsvorbereitungen alleine lassen würde.

Seufzend griff Hermine sich ein neues Blatt Pergament und schrieb ihrer Mutter einen Brief, dass sie erst am 24ten anreisen könnte. Erfreut wäre sie darüber bestimmt nicht.

Danach dauerte es nicht mehr lange, bis sie ins Bett ging und sie schlief mit dem Gedanken an einen grinsenden Draco Malfoy ein.

Am Sonntagmorgen lief sie nach dem Frühstück in die Eulerei, um den Brief abzuschicken. Danach führte ihr Weg sie in die Bibliothek, denn sie hatte, dank Malfoy, am Samstag ihre Hausaufgaben nicht alle geschafft.

Da es noch recht früh war, genoss sie die Ruhe und schaffte einiges, bis der Slytherin wieder erschien.

Grinsend schaute sie zu ihm, als er sich wie selbstverständlich neben sie setzt.

»Wenn ich meine Freundin suchen will, muss ich nur in die Bibliothek gehen«, sagte er grinsend und drückte ihr einen Kuss auf die Schläfe. Hermines Grinsen vergrößerte sich sofort und sie schob schüchtern eine Strähne hinter ihr Ohr.

»Es hat geschneit, wollen wir nach draußen gehen?«, fragte er sie jetzt. Eigentlich hatte sie noch genug, was sie machen wollte. Aber trotzdem hatte sie Lust auf diese kleine Auszeit, weshalb sie schnell ihre Tasche packte.

Malfoy nahm ihre Hand und Hermine erwiderte den Druck lächelnd. Wie es wohl wäre, wenn er nicht unter dem Einfluss des Trankes stehen würde? Aber er hatte ihre Nähe gesucht, er wusste ja, was passiert, wenn er sich ihr näherte.

Händchenhaltend liefen sie, bis sie das Schloss verlassen hatten und im weißen Traum standen. Es vielen immer noch dicke Flocken vom Himmel und Hermine schaute nach oben. Am liebsten hätte sie sich einmal im Schnee gedreht, aber sie trug weder ihren Mantel, noch wollte sie Malfoys Hand loslassen.

Dieser zog sie plötzlich dich an sich und küsste sie ohne Vorwarnung. Automatisch erwiderte sie den Kuss, legte ihre Arme um seinen Nacken und presste sich enger an ihn.

Er war warm und alles andere war kalt.

»Vielleicht hätten wir uns dicker anziehen sollen«, lachte er und seine Augen funkelten, als er sie anlächelte. Hermine konnte es einfach nur erwidern und fühlte sich wie auf Wolke sieben.

Dann fing er aber auf ein Mal an diabolisch zu grinsen, bückte sich und wenig später, presste er ihr Schnee ins Gesicht. Hermine kreischte auf und warf sich blindlings auf ihn. Der Slytherin stolperte und sie landete auf ihm, als er auf den Rücken viel.

Ihre Haare baumelten in seinem Gesicht, die er jetzt vorsichtig wegstrich, um sie anschauen zu können.

»Ich liebe dich.« Mit diesen Worten hatte er sie enger an sich gezogen und geküsst. Warum fühlte sie sich jetzt nicht schlecht, als er die beeinflussten Worte sagte?


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