Kapitel 17

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Kapitel 17


Am Montagmorgen hatte Hermine ihm nur einmal zugenickt, als sie sich in der großen Halle getroffen hatten.

Während des Unterrichts, sah sie ihn kaum, erst als sie nach am Nachmittag zusammen mit Ginny in der Bibliothek saß, setzte Malfoy sich zu ihr.

Die Rothaarige grinste nur einmal wissend, schnappte sich ihre Sachen und ging an einen anderen Tisch.

»Hey«, begrüßte der Slytherin sie jetzt mit einem Kuss auf die Wange und Hermine konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Wie von selbst, landete sein Arm über ihrer Schulter und sie kuschelte sich an ihn.

»Wie viel musst du noch machen?«, fragte er, während er anfing, ihren Arm zu streicheln. Unwillkürlich musste Hermine an den vergangenen Tag denken, wo er an der Stelle noch ihre nackte Haut berührt hatte. Sofort wurde ihr wieder warm.

»Für morgen bin ich schon fertig«, konnte sie nur murmeln, als sie seinen fragenden Blick auf sich spürte.

»Begleitest du mich auf den Ball?«, fragte Malfoy dann plötzlich und die Gryffindor hob ihren Kopf an, um ihm ins Gesicht schauen zu können.

»Den Weihnachtsball am Ferienanfang?«, fragte sie nochmal nach und er nickte grinsend.

»Ja, natürlich ist es selbstverständlich, dass du mich begleitest, immerhin bist du meine Freundin. Ich wollte dich nur noch einmal ganz offiziell fragen.« Mit diesen Worten küsste er sie schon. Etwas überrumpelt erwiderte sie den Kuss. Innerhalb dieser wenigen Tage hatte sie sich schon an seine Lippen, an seine Küsse gewöhnt und brauchte sie.

Der Ball wäre am ersten Tag der Ferien und bisher hatte sie nicht einmal darüber nachgedacht, dort hinzugehen. Aber mit ihm würde es vielleicht besser werden. Nicht so ein Desaster, wie die letzte Tanzveranstaltung, auf der sie gewesen war.

»Gerne«, lächelte sie ihn jetzt an, als er sich leicht von ihr gelöst hatte. Malfoy lächelte sie breit an und Hermine konnte nur daran denken, wie gut er aussah, wenn er lächelte. Zusätzlich malte sie sich aus, wie es wäre, mit ihm zu tanzen, als er sich wieder leicht von ihr löste.

Als Malfoy nach einigen Küssen schließlich ging, gesellte sich Ginny wieder zu ihr.

»Also Samstag nach Hogsmeade zum Shoppen«?, fragte sie sofort, worauf Hermine nur breit grinsend antworten konnte.

Die restlichen Nachmittage der Woche, verbachte sie immer in der Bibliothek, wo sie jeden Tag Besuch von Malfoy bekam, der sie dann küsste und es mittlerweile auch schaffte, ihr einfach bei ihrer Arbeit zuzusehen und teilweise auch selber, an seinen Aufsätzen zu arbeiten. Hermine wurde diese Zeit zu zweit immer angenehmer, da er sie in keiner Weise bedrängte und auch trotz des Trankes ein angenehmer Gesprächspartner war, der doch ein ähnlich hohes Bildungslevel wie sie hatte.

So hatte es nicht lange gedauert, bis es Samstag geworden war und sie ging zusammen mit Ginny zusammen nach Hogsmeade.

»Oh Gott, ich freue mich schon so und es ist so toll, das ich Harry als meine Begleitung mitbringen darf«, sagte die Weasley aufgeregt, während sie den einzigen Bekleidungsladen des Dorfes betraten.

»Was für ein Kleid hast du dir eigentlich vorgestellt?«, wurde Hermine von Ginny gefragt, als sie vor dem ersten langen Kleiderständer standen. Da es keine zwei Wochen mehr bis zu dem Ball waren, war der Laden gut besucht und Hermine wollte eigentlich nur so schnell wie möglich hier heraus und sich im gemütlichen Bücherladen umsehen.

»Keine Ahnung, ich denke, wenn ich es sehe, weiß ich es«, meinte sie und fing an die Kleider auseinander zu schieben, um sie sich betrachten zu können. Ginny fing bei dem Ständer neben ihr an und holte ab und zu ein Kleid heraus, rief ihren Namen, aber Hermine schüttelte immer wieder den Kopf. Langsam arbeitete sich Hermine durch ihre Garderobe und musste nicht selten ihr Gesicht verziehen. Entweder fand sie die Kleider viel zu kurz geschnitten, die Farbe hässlich oder es erinnerte sie an die Gewänder ihrer Großmutter.

»Ich glaube, ich habe etwas gefunden!«, rief Ginny und die Brünette drehte sich augenblicklich zu ihr. Sie hatte das Kleid hinter ihrem Rücken versteckt und Hermine ging mit angehobener Augenbraue auf sie zu.

»Jetzt kommt es darauf an«, Ginny grinste sie vielsagend an.

»Worauf?«, fragte Hermine skeptisch nach.

»Willst du ihn verführen?«, flüsterte sie neckisch und zog ein Kleid hinter ihrem Rücken hervor.

Hermine blinzelte verwirrt und ließ eine Hand auf den traumhaften Stoff sinken. Das Kleid war cremefarben, hatte einen kreisrunden Ausschnitt, der mit Pailletten besetzt war und bei genauerem Hinkucken, merkte sie das es rückenfrei war.

»Wow«, entwich es ihr, als sie das Kleid vorsichtig annahm und ihre Augen gar nicht mehr davon trennen konnte.

»Es würde dir bestimmt hervorragen stehen, los probier es mal an!« Damit scheuchte Ginny sie sofort zur Umkleide.

Mit schnell schlagendem Herz, vor lauter Vorfreude, kämpfte sie sich mühsam aus ihrer Kleidung, um dann das Kleid mit äußerster Vorsicht anzuziehen. Sie betrachtete sich im Spiegel, von vorne sah es geradezu süß und verspielt aus, und wenn sie sich drehte, war es einfach nur noch verführerisch sexy.

Lächelnd trat sie aus der Kabine und drehte sich einmal vor Ginny.

»Malfoy werden die Augen ausfallen«, lachte sie und hob dann beide Daumen nach oben. Damit stand fest, welches Kleid sie tragen würde.


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