Kapitel 24
Die Weihnachtsfeiertage zogen harmonisch an Hermine vorbei und auch ihre Mutter nahm ihr verspätetes Ankommen nicht böse, nachdem sie ihr erklärt hatte, was passiert war.
Oft dachte die Brünette an Malfoy und recherchierte nochmal alles über den Trank nach. Er hätte ohnmächtig werden müssen, so stand es in jeder Aufzeichnung. Kurz überlegte sie, ob sie noch länger hätten warten müssen, aber laut den Aufzeichnungen dauerte das ohnmächtig werden, von der Einahme des Trankes an keine Minute.
Nachdenklich schaute Hermine auf ihr Buch und schloss es seufzend. Morgen waren die Ferien endlich vorbei und sie würde hoffentlich Klarheit von Slughorn bekommen.
Als sie sich am nächsten Morgen von ihren Eltern verabschiedete, und wenig später im Hogwarts Express saß, konnte sie wieder nur an Malfoy denken. Ginny hatte sie schon davon geschrieben, und als sich die rothaarige Hexe neben sie setzte, quetschte sie Hermine trotzdem nochmal aus.
In Hogwarts angekommen, hielt sie Ausschau nach Malfoy. Sie entdecke ihn zwischen ein paar Slytherins und er kam auf sie zu, als er die Gryffindor bemerkte.
»Hey«, lächelte er sie leicht an.
»Warte im Raum der Wünsche auf mich, ich gehe sofort zu Professor Slughorn«, sagte sie schnell und leckte sich über die Lippen, als sie sah, das Malfoys Blick darauf gerichtet war.
»In Ordnung«, murmelte er, zog sie an sich in eine feste Umarmung. Als er sich von ihr löste, gab er ihr einen kleinen Kuss auf die Lippen.
»Lass mich nicht zu lange warten«, lächelte er sie an und ging dann wieder zu seinen Freunden.
»Professor?«, fragend klopfte Hermine an die Tür von Professor Slughorn und konnte nicht verhindern, aufgeregt zu sein.
»Miss Granger, kommen Sie doch rein«, meinte der Professor sofort. Er saß hinter seinem Schreibtisch und hatte seine halbrunde Lesebrille aufgesetzt. Hermine kam schnell herein, schloss die Tür hinter sich und setzte sich auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch.
»Ist alles in Ordnung mit Ihnen?«, fragte er nach, als Hermine die Phiole mit dem Gegentrank herausholte.
»Ja. Ich habe diesen Trank als kleine Übung gebraut und würde gerne wissen, ob er perfekt ist oder was passiert, wenn man ihn nehmen würde.« Sie reichte die Phiole herüber und Professor Slughorn drehte das Fläschchen, um er erst die Farbe zu betrachten und zog dann seinen Zauberstab, um leise etwas zu murmeln, was Hermine leider nicht verstand.
»Nun, dieser Trank ist, wie nicht anders von Ihnen zu erwarten ist, perfekt. Wenn jemand vorher den passenden Liebestrank genommen hätte, wird dieser Trank ihn auflösen«, damit stellte er die Phiole auf den Tisch und Hermine nahm sie nachdenklich wieder in die Hand.
»Rein theoretisch, was passiert, wenn man den Trank nimmt, aber nicht wie beschrieben ohnmächtig wird?«, fragte sie etwas nervös nach.
»Nun, das würde darauf schließen, das die Person sich wirklich verliebt hat, den Liebestrank quasi selber neutralisiert hat und den Gegentrank einfach nicht mehr brauchte«, meinte Slughorn und lächelte sie wissend an. Hermine blinzelte ein paarmal und konnte nicht beschreiben, wie sehr ihr diese Neuigkeit gefiel.
»Danke, Sie haben mir sehr geholfen!« Fast fluchtartig verließ sie sein Büro und wollte so schnell wie möglich zu Malfoy.
Hatte er sich wirklich richtig in sie verliebt? Ihr Herz fing an zu rasen, während sie zum verabredeten Treffpunkt lief. Sie schlitterte regelrecht in den Raum der Wünsche und hatte sofort die Aufmerksamkeit von Malfoy.
»Und, was hat er gesagt?«, fragte der Blonde und sie musste ihn anlächeln. Sie ging auf ihn zu, bis sie nah an ihm stand.
»Was fühlst du gerade?«, fragte sie ihn fast heiser und er starrte sie nur verwirrt an.
»Es ist ziemlich kompliziert. Nicht mehr so schlimm aber keine Ahnung, dieser Drang ist immer noch da«, stammelte er sich zusammen, schaffte es aber den Blickkontakt zu halten.
»Es ist ganz einfach, du hast richtige Gefühle für mich entwickelt und deswegen den Trank selber neutralisiert«, sagte sie, lächelte ihn an und ihm klappte erschrocken der Mund auf. Gerade als er ansetzten wollte, etwas zu erwidern, wahrscheinlich um es abzustreiten, legte sie ihm eine Hand auf den Mund.
»Und ich habe auch Gefühle für dich, wo ist also das Problem?«, ihre Stimme zitterte fast und sie konnte spüren, wie sich seine Lippen unter ihrer Hand zu einem Lächeln verzogen. Ihr Herz raste wieder einen Marathon, als sie ihre Hand von seinem Gesicht löste und ihn schüchtern anlächelte.
Er packte sie sofort und kaum hatte sie geblinzelt, lagen seine Lippen schon auf ihren.
»Granger, dir ist bewusst, was das heißt?«, fragte er irgendwann atemlos zwischen zwei Küssen. Sie ließ ihre Augen aufschwingen und konnte in seine versinken.
»Jetzt gehörst du wirklich zu mir«, knurrte er schon fast. Hermine konnte nur grinsen und eine ihrer Hände langsam über seine Brust nach unten gleiten lassen.
»Vielleicht will ich das ja«, versuchte sie so verführerisch wie möglich ihn von unten anzugrinsen und er stieg sofort darauf ein.
»Vielleicht?«, murmelte er, während er sanft in ihre Unterlippe biss. Sie konnte sich ein Aufstöhnen nicht verkneifen und warf ihren Kopf nach hinten, um ihm mehr Platz zu geben, als er sich ihren Hals entlangküsste.
»Ganz sicher«, stöhnte sie und ihre Augen flatterten unter seiner sanften Berührung zu.
»Seit wann?«, fragte sie ihn immer noch mit geschlossenen Augen.
»Was?«, hakte er nach und Hermine schaute ihn wieder an.
»Seit wann hast du echte Gefühle für mich?«, fragte sie genauer und konnte ihr Herz wieder viel zu schnell schlagen spüren. Seit wann hatte sie eigentlich echte Gefühle für ihn? Genau konnte sie es nicht sagen.
»Keine Ahnung, irgendwann habe ich gemerkt, dass es sich, auch wenn ich von dir entfernt bin, komisch anfühlt. Das hat mich wirklich verwirrt. Ich musste auch an dich denken, wenn du nicht in der Nähe warst. Ich dachte, es ist nur eine Nebenwirkung des Trankes, aber irgendwann habe ich keinen wirklichen Unterschied mehr gespürt. Ich habe nur versucht das zu überspielen, weil ich es dir gegenüber wohl einfach nicht zugeben wollte«, erklärte er ihr jetzt und lächelte sie vorsichtig an.
»Ich habe wirklich nicht viel Ahnung von Beziehungen oder diesem Romantikquatsch, aber ich werde mich bemühen«, murmelte er, während er lächelnd ihre Hände in seine nahm.
»Du hast dich doch bisher auch ganz gut geschlagen«, meinte sie und grinste ihn an. Er zog sofort eine Augenbraue nach oben, musste dann aber wieder grinsen.
»Ich denke, wir sollten nochmal von vorne anfangen, ohne Trank«, sagte er schließlich und Hermine nickte schnell. Träumte sie davon nicht schon länger? Den Trank einfach vergessen zu können, ein richtiges Paar sein zu können. Ihre Mundwinkel schmerzten schon, weil sie die ganze Zeit zu einem Grinsen verzogen waren, als er sie in eine Umarmung gezogen hatte. Die Brünette schloss ihre Augen und lauschte seinem schnellen Herzschlag unter seiner Brust, gegen die sie lehnte. Ein schneller Herzschlag, der keine Wirkung von einem Trank war.
Plötzlich war es nicht mehr kompliziert, sondern ganz einfach.
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Complicated
FanfictionEndlich kann sich Hermine Granger im siebten Schuljahr voll uns ganz auf die Schule konzentrieren. Alles läuft perfekt, bis Draco Malfoy es durcheinanderbringt. Denn ein Liebestrank und seine Folgen verkomplizieren alles ... Plötzlich ist sie gefang...