Kapitel 10

364 31 11
                                    

"Es tut mir leid."

Ich musstemir auf die Lippe beißen, um ein enttäuschtes Geräusch zuverdrücken. Nachdem ich Klaus alles erzählt hatte, dass mirpassiert war, wie auch die Tatsache, dass ich ab und zu ein spitzenGehör hatte, doch es sah so aus, als wüsste noch nicht mal derUrvampir, was ich nuneigentlich war.

Denn nach allem,das ich gehört hatte, bezweifelte ich stark, menschlich zu sein.

"Du bist wederMensch, noch Vampir", hatte Bonnie eines Nachmittages gesagt, alssie, Caroline, Elena und ich zusammen im Grill unterwegs waren. IhrBlick war dabei so verstehend, dass ich weder Enttäuschung, nochirgendetwas ähnliches spürte. "Aber ich bin mir sicher, dass sichalles bald an seinen richtigen Platz setzen wird."

"Ich hätteeigentlich auch nichts anderes erwarten sollen", waren die erstenWorte, die ich zu Klaus sagte, als ich aus meiner Erinnerung wiederin die Wirklichkeit gekommen war. "Schließlich trifft man jemandenwie mich nicht jeden Tag."

Klaus nickte underhob sich von dem Schreibtischstuhl, auf dem er gesessen hatte. "Dahast du recht. Ich glaube, so jemanden wie dich, hat die Welt nochnicht gesehen, Charlotte Grayson."

"Charlie." Ichverschränkte die Arme vor der Brust. "Und ich bin mir nichtsicher, wie ich das jetzt hinnehmen soll. Das ist alles so..erschreckend für mich. Wie aus dem Nichts werde ich in eine Weltgezogen und soll jetzt selbst irgendetwas übernatürliches sein?Klingt für mich sehr nach einer schlechten Show."

"Ich kannmir gut vorstellen, dass das alles sehr schwer für dich war, Chalo..Charlie", verbesserte er sich gerade noch und grinste kurz in meineRichtung. "Aber sagt man nicht, dass aller Anfang schwer ist, hm?"

"Das hilft mir jetzt wirklich", meine ich sarkastisch.

Klaus machte einenSchritt und legte seine Hände auf meine Schultern. "Du darfst dasalles nicht so negativ sehen." Ich sah ihn nur an. "Ja,vielleicht ist das alles ein großer Mist und wir würden alle gerne die Zeit zurück drehen, um dir aus dieser Lage zu helfen. Abermittlerweile bist du den Salvatores und ihrer kleinen Elena ans Herzgewachsen. Wie wäre es denn, wenn du dich von einem anderenBlickwinkel betrachtest?"

"Von einem anderen Blickwinkel?"Meine Frage klang skeptisch.

"Ja." Klausnickte. "Sieh dich doch als etwas besonderes an. Denn genau dasbist du. Etwas, dass die Welt noch nie gesehen hat."

*~*~*~*~*


Es war genau dreiUhr morgens, als das Klingeln meines Smartphones mich weckte.Stirnrunzelnd rollte ich mich auf die Seite und fasste blind nach demklingelnden Objekt, wobei ich aber nur etwas warmes, hartes neben mirauf dem Bett liegen spürte. Hm, dann musste es wohl.. 

Moment, hartund warm?

Mit einem Schlag war ich hellwach, riss meine Augen aufund sah direkt in das amüsierte Gesicht von Damon Salvatore.

Guten morgen,Charles", grinste er zu mir hoch und stützte seinen Kopf in dieHand. "Gut geschlafen."
Ich blinzelte ihn an. "Was zur Höllemachst du hier?"

Er hobeinen Finger und legte ihn sich über seine Lippen, an denen meinBlick eine Sekunde zu lang hängen blieb. "Shh. Willst du etwadeinen Bruder oder deine Mom wecken? Was würden die nur denken, wennsie in dein Zimmer kommen und einen gut aussehenden Kerl hier liegensehen, von dem du behauptet hast, dass er nicht dein Freund ist?"

"Dubist nicht mein Freund", sagte ich und setzte mich auf, um meineNachttischlampe einzuschalten. Ein heller schein legte sich übermein Zimmer und jetzt bemerkte ich, dass Damon bis zur Hüftezugedeckt war. Und noch eine Kleinigkeit. "Hast du dein Shirtunterwegs verloren?", fragte ich ironisch um von der Tatsacheabzulenken, diesen Oberkörper erst ein paar Sekunden lang angestarrtzu haben.

Damonzwinkerte mir zu. "Aber natürlich nicht. Ich hab es mir hier erstausgezogen, da ich nichts vor meiner wunderschönen Freundin geheimhalten will. Auch nicht die Tatsache, dass ich einfach perfektaussehe."

"Oh mein Gott, wie hast du es geschafft, dein Ego inmeinem Zimmer zu verstauen?" Mit einem Seuftzen schlug ich mir dieHände vor's Gesicht. "Und ich bin nichtdeine Freundin."

"Aber sieh es doch so", Damon hielt einen Fingernach oben. "Ich sehe gut aus und du siehst gut aus. Also lass unsdiese Tatsache doch zusammen genießen. Außerdem kannst du nichtverneinen, dich zu mir hingezogen zu fühlen."

Ich schnaubte."Erstens ergibt das keinen Sinn und zweitens: nein, tue ich echtnicht."


"Sicher?" Kaum dass ich genickt hatte, rollte sichDamon blitzschnell auf mich drauf und drückte mich mit seinemhalbnackten Körper in die Matratze. Seine Arme, die er rechts undlinks von meinem Kopf abgestützt hatte, bildeten einen Käftig ummich. Ich hatte keine Chance, mich irgendwie zu befreien. Damonsenkte sein Gesicht, sodass ich seinen Atem auf meinen Lippen spürenkonnte. "Immer noch nichts, hm?"

Ich war sprachlos. ZwischenDamon und mir war fast kein einziger Zentimeter mehr platz. Und alsich das realisierte, legte sich ein Schalter in meinem Kopf um.Plötzlich brannte mein Inneres vor Verlangen für nur eins. Undgenau das holte ich mir, als ich ihn noch ein wenig zu mir herunter.

Und versenkte meineZähne in seinem Hals.  

Infinite Love - Falling | (d.s)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt