Kapitel 4

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Mit einem seufzen strich ich mir über meinen Rock und schob meine Sonnenbrille ein Stück weiter auf die Nase, um das grelle Sonnenlicht von draußen davon abzuhalten, auf meine Augen zu treffen.

Heute morgen war ich mit fürchterlichen Kopfschmerzen aufgewacht, gegen die noch nicht mal die starken Tabletten meiner Mom etwas tun konnten. Es fühlte sich an, als würde mein Kopf zusammengequetscht werden – fürchterlich. Als ich dann beschlossen hatte, heute zu der Adresse zu fahren die Stefan mit auf einem Zettel aufgeschrieben hatte und nach draußen gehen wollte, sprang ich bei dem Anblick der übernatürlich grellen Sonne wieder ins Haus, als wäre ich der Schneemann Olaf aus Frozen und würde anfangen zu schmelzen sobald ich da raus trat, und knallte die Türe hinter mir zu.

Nachdem Isaac und Mom mir verwirrte Blicke zugeworfen hatten, nahm ich mir schließlich eine Sonnenbrille und huschte aus dem Haus.

Ich kann euch sagen, dass die Fahrt kein lustiges Abenteuer war, da ich kaum auf die Straße gucken konnte.

Ich klammerte mich an meine Handtasche als ich aus dem Wagen stieg und kniff meine Augen zusammen, während ich auf das riesige Haus zulief – eigentlich rannte ich eher – dass höchstwahrscheinlich den Salvatores gehörte. Wie diese zu so viel Geld gekommen waren um sich das überhaupt zu kaufen, war mir unklar.

Vielleicht durch Drogen, dachte ich, wollte aber im selben Moment lachen. Also das war wirklich ein komischer Gedanke.

Mit einem letzten Blick auf mein Auto, das schön im Schatten stand, drückte ich auf die kleine Klingel und konnte hören, wie ein lautes Läuten durch das Haus ging.

Und dann wartete ich. Fünf Minuten. Zehn Minuten.

Dann geh ich wohl wieder, doch genau in dem Moment, in dem ich das dachte, öffnete wurde die Haustüre mit Schwung geöffnet und der Blick aus Damons blauen Augen ließ mich auf der Stelle einfrieren. Oder auch nicht.

Wir starrten uns ein paar Sekunden einfach nur an, bis ich bemerkte, dass er nur ein Handtuch um die Hüfte geschlungen hatte und sonst vollkommen.. nackt war. Seine schwarzen Haare waren nass und aus ihnen lösten sich ein paar Tropfen Wasser, die über seine weiße Brust und die Bauchmuskeln liefen, bis sie im Handtuch verschwanden.

Damon hatte ein arrogantes Grinsen im Gesicht, als sein Blick auf meinen traf. „Bist du fertig damit, mich anzustarren?“

Nah, gib mir noch fünf Minuten.

„Ich hab dich nicht angestarrt“, meinte ich sofort und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Doch.“ Damon trat einen Schritt zur Seite und signalisierte mir mit einer dramatisch aussehenden Handbewegung, dass ich eintreten soll. „Ungefähr so wie ein breites Kind, wenn Süßigkeiten vor seiner Nase liegen.“

Oder so, wie ich generell alles ansah, was man essen konnte.

„Pft.“ Augen rollend schüttelte ich leicht den Kopf. „Träum weiter, Salvatore.“

„Werde ich.“ Damon zog die Augenbrauen hoch und legte den Kopf schief. Ugh, wieso musste er dabei so attraktiv aussehen? „Dürfte ich den Grund dafür erfahren, dass du mich mit deiner Anwesenheit beehrst?“

Mit einem erhobenem Mundwinkel trat ich einen Schritt näher an ihn heran. „Würdest du mir glauben wenn ich sagen würde, dass ich dich vermisst habe?“

„Nein.“ Er lachte leise und kam ebenfalls einen Schritt näher. „Dann hättest du nämlich weniger Klamotten an und würdest dein Gesicht nicht hinter dieser Sonnenbrille verstecken.“

Und bevor ich etwas erwidern konnte, zog er sie mir schnell von der Nase. Das Sonnenlicht, das durch die Fenster hinein schien blendete mich so sehr, dass ich meine Hände vor die Augen schlug und einen Schritt zurück machen musste, wobei mein Rücken gegen eine Wand stieß. Mein Kopf fing an, wieder schmerzhaft zu pochen und meine Beine gaben nach ein paar Sekunden nach, worauf ich an der Wand nach unten rutschte.

Infinite Love - Falling | (d.s)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt