Kapitel 15

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Kurz nachdem ich die schwere Türe meiner noch neuen Arbeitsstelle hinter mir zuschlagen ließ, tauchte auch schon Farah wie aus dem Nichts vor mir auf und sah mich mit vor Freude strahlenden Augen an.

»Charlie, hey!« 

Ich schenkte ihr ein kleines Lächeln, wobei ich durch das grelle Licht von draußen und die Deckenbeleuchtung die Augen ein wenig zusammenzog. Schnell stellte ich meine Tasche hinter dem Tresen ab und schob mir meine Sonnenbrille von ihrem Platz auf meinen Haaren auf meine Nase herunter.

Farah stand noch immer dicht bei mir und atmete ganz aufgeregt. Momentan hatte sich mein Supergehör wieder dazu entschlossen, zu funktionieren, und so konnte ich auch schwach den schnelleren Herzschlag des Mädchens hören. »Du wirst nicht glauben, wer vorhin hier war?«



»Entweder ein Star oder Lord Voldemort«, riet ich blind und loggte mich in den Computer ein, nachdem ich auf meinem Platz platz genommen hatte. Nachdem ich ihren verstörten Blick bemerkte, zog ich meine Augenbrauen in die Höhe. »Also wohl doch keiner von beiden?«



»Nein«, antwortete sie schmollend, bevor sich ihre Lippen zu einem Grinsen zogen und sie sich zu mir herunter beugte. »Dein super-mega heißer Freund war vorhin hier und hat nach dir gefragt!«



Das brachte einen Kurzschluss in meinem Hirn zustande. »Welcher Freund?« Hatte ich mir, ohne es zu wissen, einen - laut Farah - super-mega-heißen Freund geangelt? Vielleicht war ich sowas wie die nächste Superwoman, wenn ich das unbewusst machen konnte.

Farah stieß mir leicht ihren Ellenbogen in die Seite, was ich komischerweise nicht spürte. »Na, dieser mysteriöse Typ mit dem rabenschwarzen Haar und den eisblauen Augen. Hast du vielleicht ein Kurzzeitgedächtnis?«



Kurz sah die Gute tatsächlich besorgt aus, während sich meine Augen um eine (oder zehn) Nummer weiteten. »Damon war hier? Oh man, wieso hast du das nicht gleich gesagt?« Schnell kramte ich einen viel zu großen Stapel Bücher zusammen und hob ihn ohne Anstrengung auf meine Arme. »Ich übernehme das Einräumen, mach du bitte das ganze Technik Zeugs!«

 

Zwar lief ich vor ihr davon bevor sie mir antworten konnte, doch ihr gemurmeltes »was hat'n die heute genommen?« konnte ich trotzdem hören und war Farah deshalb nicht mal böse. Ich fand doch selbst, dass ich mich ein wenig.. seltsam benahm. Also, seltsamer als sonst. Und wenn mir diese blöde Sonne noch ein paar Momente länger auf die Nerven gehen würde, würde ich.. irgendetwas tun! 



***



Mit Schwung ließ ich ein großes Buch, das einem riesigen Atlas glich, in eines der Regale fallen - noch immer erstaunt darüber, dass ich auf einmal Herkules war. Ich hatte es glücklicherweise erfolgreich geschafft, mich zwei Stunden im hinteren Bereich des Ladens zu verkrümeln. 

Tatsächlich hatte ich etwas Angst davor, was Damon von mir wollte. Wollte er mir verkünden, dass ich schrecklich küsste und mir dazu raten, ein paar Bonbons mit Pfefferminzgeschmack am Tag in den Mund zu stecken? 

Ich schüttelte über meine albernen Gedanken den Kopf, nahm das nächste Buch - wobei es sich ebenfalls um einen sehr schwer aussehenden Walzer handelte - und drehte mich um, nur um dabei beinahe mit Damon zusammenzustoßen und es fallen zu lassen.

Glücklicherweise hatte der Herr Vampir schnelle Reflexe und fing das Buch auf, bevor es mit einem lauten Knall zu Boden gehen konnte. Anschließend hob er es mir mit einem amüsierten Blick entgegen. »So schlimm sehe ich doch nicht aus, dass du dich so erschrecken musst, Charles.« 



»Tut mir leid, aber ich reagiere bei jedem so, der einfach hinter mit auftaucht«, gab ich zurück und bemerkte im gleichen Augenblick dass ich nicht abgestritten hatte, was sein attraktives Aussehen betraf. »Was machst du eigentlich hier?«



Infinite Love - Falling | (d.s)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt