[5] felix.

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NICOLAS PoV:

Als Felix und ich seine Mutter erst mal allein ließen, weil sie gemeint hatte, sie brauche ein wenig Zeit für sich alleine, gingen wir in den nahen Reichswald. Jedes Mal, wenn ich Felix anschaute, breitete sich in mir ein wohlig warmes Gefühl in der Magengegend aus. Konnte es sein, dass ich mich in Felix verknallt hatte? Jedes Mal wenn er mich berührte, fühlte sich diese Stelle wie elektrisiert an.

Ich war glücklich. Und er auch, wenn man ihn so anschaute. Ich glaube er hätte nicht gedacht, dass er so glimpflich davonkommt. Da sein Vater jetzt ja auszieht, hat er auch keine Probleme damit, seine Homosexualität frei auszuleben. Ich freute mich für ihn.

Ich musste es noch einmal probieren, ihn zu küssen. Nur dann konnte ich sicher sein, dass ich und auch er was dabei fühlten. Also sagte ich ihm, dass wir uns auf die Bank am Wegrand setzten sollten. Dann küsste ich ihn erneut. Er stieg voll drauf ein. Seine Zunge verlangte nach Einlass. Ich ließ es geschehen.

Nach einer halben Ewigkeit löste ich mich aus dem Kuss und fragte nur: „Fühlst du es auch?" Felix nickte: „Mein erster Freund!" Er lächelte mich so dümmlich an, dass ich lachen musste. „Willst du das etwa nicht?" fragte er mit einem komischen Blick. „Doch Schatz, ich will", sagte ich und küsste ihn als Antwort.

Als wir wieder zurück gingen wollte er meine Hand halten, aber ich bat ihn das nicht zu tun. Schließlich war ich ungeoutet und wusste nicht ob es Bisexualität oder Homosexualität war. Ich sagte Felix nur, dass wir gerne zusammen sein könnten, ich das aber auf offener Straße nicht zeigen möchte. Er verstand das und erzählte mir von seiner Zeit in Hamburg, als er als einziger in der Klasse keine Freundin hatte und ihn alle damit aufgezogen hatten. Als er einen echt süßen Jungen traf, dieser aber schon vergeben war und nur einen One-Night-Stand suchte, weil sein Freund in Amerika war und er anscheinend untervögelt war. Es war trotzdem Felix' erstes Mal mit einem Jungen. Erfahrungen, die er schon gemacht hatte, standen mir noch bevor, und dass wir früher oder später Sex haben würden, war mir eigentlich klar.

Als wir wieder zu Felix' nach Hause kamen erzählten wir erstmal seiner Mutter, was zwischen uns war. Sie freute sich für uns, auch wenn sie der Meinung war, dass das alles zu schnell ging. Claudia meinte nur, dass Felix einen schlechteren Fang hätte machen können.

Felix und ich (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt