Etwas unschlüssig knabberte ich auf meiner Unterlippe herum, während Erik mich genau musterte. Ich stand noch immer im Türrahmen, hatte mich noch nicht getraut etwas zu sagen, war mir unsicher, womit ich zuerst anfangen sollte. Mit meinen fleißig erlernten Deutschkünsten oder mit der Nachricht, dass wir wohl nicht miteinander geschlafen hatten. ''Okay. Irgendwas stimmt hier nicht. Was ist passiert, Engel?'', fragte Erik und griff nach meiner Hand. Vorsichtig strich er über meinen Handrücken, was auf meinem kompletten Körper eine Gänsehaut verursachte. Ich wusste genau, dass Erik meine Reaktion bemerkte.
''Ich weiß, dass wir nicht miteinander geschlafen haben.'' Ich hatte mich dafür entschlossen alles, was heute passiert war, in einem Satz zu nennen. In fast schon akzentfreien Deutsch erzählte ich von meinem persönlichen Flashback, bekam daraufhin aber keinerlei Antwort. Innerlich musste ich über die Sprachlosigkeit von Erik schmunzeln. ''Ich hatte schon wieder so einen Flashback. Wir haben aber verdammt nochmal nicht miteinander geschlafen!'', rief ich, woraufhin sich endlich ein Lächeln auf Erik's Gesicht gebildet hatte. Vor lauter Freude fiel ich ihm um den Hals, woraufhin er mich nur näher an sich drückte. ''Weißt du, was das bedeutet?'', flüsterte ich in sein Ohr und küsste es kurz darauf, woraufhin er scharf die Luft einzog.
''Nein, aber ich denke, du wirst es mir gleich sagen, du kleines Deutschgenie.''
Ich musste kichern und gab ihm einen kleinen Kuss auf seine weichen Lippen. ''Ich werde mich daran erinnern können, wenn ich meine Jungfräulichkeit an dich verliere.'' Nachdem meine Worte über meine Lippen kamen, spürte ich, wie sich jeder Muskel in Eriks Körper anspannte. Fast schon fassungslos starrte er mich an, was mich nur noch mehr zum Grinsen brachte. Er hatte definitiv nicht mit meinem Satz gerechnet, weswegen ich ihm einen weiteren Kuss gab. Doch bevor er ihn vertiefen konnte, löste ich mich von ihm und ging zurück ins Wohnzimmer. Ein entgeistertes Seufzen konnte ich wahrnehmen, bevor ich seine Schritte knapp hinter mir hörte.
''Und jetzt sagst du mir mal, woher du so plötzlich so gut deutsch kannst.'' Erik hatte mich an meiner Hüfte gepackt und zu sich gedreht. Ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen. ''Konntest das ja ziemlich gut vor mir verstecken.''
"Ich habe die letzten zwei Monate immer, wenn du nicht da warst, in einem Deutschkurs verbracht. Die Lehrerin war auch Amerikanerin, lebt aber seit sieben Jahren hier. Die war wirklich mega nett. Und nach 'ner Weile hatte sie ihren Deutschkurs nicht mehr auf amerikanisch gehalten, sondern auf Deutsch - und ich hatte immer mehr verstehen können!" Ich lächelte noch immer, woraufhin auch über Erik's Gesicht ein fast schon stolzes Schmunzeln huschte. "Das heißt auch, dass ich mich endlich in dem Café bewerben kann, Erik. Am besten gleich morgen!"
"Na, nun mach mal halblang, Maus.", gluckste Erik, ging mit mir auf die Couch, wo er mich dann sofort auf seinen Schoß zog. "Ich hab mit dir morgen eigentlich schon andere Sachen geplant." Verwirrung kam in mir auf und ich legte meinen Kopf schief, woraufhin Erik's Grinsen auf seinem Gesicht breiter wurde. Seine Daumen strichen immer mal wieder über meine Hüften. "Ich denke, es wird mal Zeit, dass ich dich zum Training mitnehme, findest du nicht?"
"Was?" Meine Stimme war einige Tonlagen zu hoch, als seine Worte zu mir durchdrangen, was Erik zum Lachen brachte.
"Du bist schon wirklich lange hier - kannst jetzt sogar deutsch - es wird doch mal Zeit, dass du etwas unter Leute kommst. Cathy vermisst dich schon. Und ich würde dich auch gerne am Spielfeldrand sehen, wir sehen uns seit dem die Saison begonnen hat so selten.... Und auf 'nem Spiel warst du auch noch nicht."
"Ja, aber muss ich dich daran erinnern, an wem das liegt?" Ich lachte und streckte ihm die Zunge raus. "Du wolltest mich doch von all dem fern halten."
Er schmunzelte. "Und jetzt will ich, dass du bei mir bist und bleibst.", flüsterte er, nahe an meinem Ohr. Sein warmer Atem prallte gegen meinen Nacken, was mein Herz schneller schlagen ließ. "Kommst du also morgen mit zum Training?" Ich war mir unschlüssig. Sollte ich? Immerhin waren dort viele Fans - auch von Erik. Und vor allem die Mädchen machten mir etwas Angst. Wie würden sie reagieren, wenn plötzlich Erik's Freundin auftaucht? Und dann noch die Medien...
Erik schien meine Zweifel zu bemerken, weswegen er kleine Küsse auf der Haut von meinem Ohr bis hin zu meinem Kinn verteilte. Erst, als er leicht an der Haut an meinem Hals zu saugen begann und kurz darauf einen Kuss auf die Stelle setzte, musste ich mich zusammen reißen, meine Gedanken immer noch geordnet bei mir zu behalten. Er machte mich verrückt! "O-okay.", flüsterte ich, wollte Erik daraufhin etwas weg drücken, was er allerdings nicht zu ließ. Seine Küsse wanderten von meinem Hals bis zu meinem Schlüsselbein. Erst dann entfernte er sich etwas von mir, was mich darauf hoffen ließ, dass ich aufstehen könnte. Doch bevor ich mich überhaupt bewegte, nutzte er die Möglichkeit und drückte mich auf das Sofa. "Was machst du, Erik?" Ich konnte beobachten, wie sich ein Lächeln auf seinen Lippen bildete, bevor er mir einen Kuss auf meine drückte, den ich nur zu gerne erwiederte. Meine Hände wanderten in seinen Nacken, wollten ihn noch mehr zu mir ziehen, was Erik allerdings nicht zu ließ. Ich spürte, wie er in den Kuss grinste, bevor mit seiner Zunge über meine Unterlippe strich. Ein unglaubliches Kribbeln bildete sich in meiner Magengegend, als unsere Zungen einen Kampf ausübten, den er allerdings mit Leichtigkeit gewann. Der Kuss war unglaublich, schmeckte nach so vielen unterschiedlichen Gefühlen. Von Liebe über Stolz bis hin zu Lust. Doch als letzteres langsam aber sicher viel zu sehr zunahm, entfernte sich Erik von mir. Fast schon atemlos, schaute er mir in meine Augen, seine Lippen waren rot und leicht geschwollen, als er sich aufsetzte und durch seine unordentlichen Haare strich. Ein Lächeln umspielte seine Lippen, als er wieder zu mir schaute.
"Ich liebe dich, Becca."

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Married
FanfictionLas Vegas, Sommer und aufregende Nächte. Was für die Amerikanerin Becca ziemlich normal ist, lässt das Herz des deutschen Fußballspielers Erik Durm schneller schlagen. Die vielen bunten Lichter, das wundervolle Wetter, die neuen Kulturen. All das be...